Fröschen und Kröten auf der Spur

Fröschen und Kröten auf der Spur

Fröschen und Kröten auf der Spur

Für viele von uns ist es nicht einfach, Frösche und Kröten auseinanderzuhalten. In der Region leben zwölf Arten von Amphibien, zählt man Molche und Salamander dazu. Das weiträumige Vorkommen und grosse Amphibiengewässer sind leider längst Geschichte; jedoch gibt es noch einige Restflächen, auf denen sich einige Bestände halten oder sogar etwas ausbreiten konnten.

Text: Christine Hunkeler  |  Fotos: Jan Ryser (www.janryser.ch)

Das Leben ist für viele Amphibien hart geworden, da viele Nassgebiete längst trockengelegt wurden und die natürliche Dynamik in der Landschaft mit Schwemmflächen und ungestörten Lebensräumen oft fehlt. Die Aussicht, dass sich daran etwas ändern könnte, ist sehr gering, da der Druck von der Nutzerseite aus Siedlungsgebieten, Infrastruktur und Landwirtschaft gross ist und ständig zunimmt.

Wichtige Refugien für Grasfrösche und Erdkröten sind heute Weiher in privaten Gärten geworden. Hier sind sogar auch einige Wasserfrösche zu Hause. Wer ein Stillgewässer in seiner nächsten Umgebung anlegen und etwas für die Amphibien tun möchte, muss bedenken, dass die Tiere mehr an Land als im Wasser leben. Sie sind dort auf genügend Futter, Unterschlupf und mögliche Überwinterungsplätze angewiesen. Das A und O der nachhaltigen Amphibienförderung im privaten Rahmen ist deshalb ein strukturreicher und naturnaher Garten.

Die Lebensweise

Der Lebenszyklus der meisten Amphibien ist zweiphasig: Die Larven schlüpfen aus den Eiern, entwickeln sich im Wasser und atmen über ihre Kiemen. Im Lauf der Entwicklung wachsen Vorder- und Hinterbeine. Den Abschluss der Larvenentwicklung bildet die Metamorphose. Dabei werden die Kiemen bei Frosch- und Schwanzlurchen zurückgebildet und es wird auf Lungenatmung umgestellt.

Bei den Froschlurchen wird die Ernährung von mehrheitlich pflanzlicher Nahrung auf Insektennahrung umgestellt und der Schwanz wird während dieser Fastenperiode als Energiereserve resorbiert. Bei den Schwanzlurchen fressen bereits die Larven Zooplankton sowie kleine Insekten und eine Umstellung auf eine andere Nahrung findet nicht statt. 

 Während die Larven immer wasserlebend sind, hängt die Bindung der fertig entwickelten Amphibien ans Wasser stark von der Art ab. Die Erdkröte und den Grasfrosch findet man nur zur Paarung am Wasser, während sich die Wasserfrösche von April bis weit in den Herbst am Teich aufhalten. Im Winter suchen sich die Amphibien Stellen, die vor Frost geschützt sind, meistens im Wald oder in Waldnähe.


Die verschiedenen Arten

Zu den Amphibien gehören die Froschlurche (Scheibenzüngler, Laubfrösche, Frösche und Kröten) und die Schwanzlurche (Molche und Salamander). Am bekanntesten sind der Grasfrosch und die Erdkröte sowie der Wasserfrosch. Seltener sind die Gelbbauchunke, der Laubfrosch, die Geburtshelferkröte und die Kreuzkröte. Hier in der Region sind sie aber alle in ihren entsprechenden Lebensräumen anzutreffen. Die Amphibien sind im jahreszeitlichen Verlauf entweder allein oder mit anderen Arten im oder am Wasser zu finden. 

In unserer Region ist der Bergmolch am häufigsten. Er besiedelt auch Gartenweiher. In anderen Lebensräumen finden wir auch den Fadenmolch und den Alpensalamander. Eher selten anzutreffen ist der Feuersalamander. 

Der Grasfrosch (Rana temporaria) 

Der Grasfrosch ist der am vielfältigsten gefärbte und gekennzeichnete Frosch. Das Farbspektrum reicht von gelbbraun über oliv- bis dunkelbraun, sowie gräulich bis schwarz. Er gehört zu den Braunfröschen und ist niemals grasgrün, obwohl der Name anderes vermuten lässt. Unter den einheimischen Amphibienarten ist er eher von plumper und kurzbeiniger Natur. Seine Körperlänge beträgt sieben bis neun Zentimeter und er wird knapp hundert Gramm schwer. Das Muster auf seinem Rücken ist marmoriert und auffallend ist sein Schläfenfleck. Beim Grasfrosch sind die Schallblasen nicht sichtbar. Wenn Anfang März die Temperaturen bei rund fünf Grad liegen, verlässt er seinen Überwinterungsort und macht sich in feuchten Nächten auf den Weg ans Wasser, wo er auf das Erscheinen der Weibchen wartet. Sein Lebensraum ist vielfältig – der Grasfrosch gehört zum Glück noch nicht zu den gefährdeten Arten. Er nimmt gut besonnte, stehende Gewässer jeglicher Grösse und unterschiedlicher Art für seine Laichabgabe in Beschlag. 

Während seines kurzen Aufenthalts tummeln sich zahlreiche Grasfrösche am selben Stillgewässer. Die Männchen versuchen mit einem «Gurren» die Weibchen anzulocken und so zu beeindrucken. Die Kaulquappen schlüpfen je nach Wasser- und Lufttemperatur nach rund ein bis zwei Wochen. Viele der Laichballen enden als Futter für Molche, Fische und Vögel. Nur ein kleiner Teil des Laichs überlebt die ersten Wochen und im Mai/Juni erfolgt die Metamorphose.

Die Erdkröte (Bufo bufo)

Die Erdkröte hat eine gedrungene Gestalt mit kurzen Hinterbeinen und stumpfer Schnauze und eine warzige Haut. Das Eindrücklichste sind ihre goldenen Augen. Damit macht sie ihre eher unelegante Erscheinung mehr als wett. Auffallend sind auch ihre «Ohrdrüsen» hinter den Augen; aus ihnen scheidet sie bei Gefahr ein weissliches, giftiges Sekret zur Feindabwehr aus, das beispielsweise auch die Schleimhäute beim Menschen stark reizen kann. Die Hautfarbe wechselt nach Jahreszeit von hellbraun bis fast schwarz. Manche Weibchen sind an den Seiten deutlich gefleckt, bei Halbwüchsigen sind die Flecken oft rötlich. Die Männchen tragen vom Herbst bis im Frühling dunkle «Schwielen» an den inneren drei Fingern. Ihre Stimme ist mangels äusserer Schallblase leise, die Weibchen sind stumm. Die Weibchen sind deutlich grösser als die Männchen.

Im Jahreszyklus erscheint die Erdkröte als Zweite (nach dem Grasfrosch) am Wasser. In der Regel ab Mitte März, nach einer eindrucksvollen und teilweise bis zu einem Kilometer langen Wanderung, an einem Stillgewässer mit einer entsprechenden Vegetation. Dort können sich dann hunderte von Erdkröten aufhalten. Die Weibchen werden oftmals schon auf dem Weg ans Wasser von den Männchen, die immer in Überzahl sind, «überfallen». 

Ein Erdkrötenpaar hält sich mehrere Tage im Wasser auf, bis es zum ersten Absetzen von Laichschnüren kommt. Diese werden nach jedem Akt um die Stängel von Wasserpflanzen befestigt. Nach der Entwicklung verlassen die jungen Erdkröten im Sommer das Wasser. Erdkröten können über 20 Jahre alt werden. Sie sind standorttreu und verbringen das Jahr nicht nur in Wald und Waldnähe, sondern bei geeigneter strukturreicher Umgebung auch in einem privaten Garten.


Der Kleine Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) und der
Teichfrosch (Pelophylax esculentus)

Das Grundmuster bei diesen beiden Wasserfröschen ist sehr ähnlich. Beide sind auffällig grün gefärbt, haben eine spitze Schnauze und ihre Augen sind nach oben gerichtet. Die Haut ist glatt und mit ihren kräftigen Beinen können sie sehr gut springen. Es gibt aber doch ein paar Unterschiede: Während beim kleinen Wasserfrosch die Iris goldig und ohne dunkle Pigmentierung ist, hat der Teichfrosch eine goldene Iris mit dunkler Pigmentierung. 

Die Wasserfrösche gehören wohl zu den auffälligsten und bekanntesten Amphibien, denn sie sind während des Frühlings bis weit in den Herbst tagsüber an ihren Gewässern und fast rund um die Uhr zu hören. Als ausgesprochene Sonnenliebhaber halten sie sich gerne im Uferbereich eines Tümpels auf. Werden sie in ihrer Idylle gestört, retten sie sich mit einem weiten Sprung ins Wasser. Sie haben an ihren Hinterfüssen kräftig entwickelte Schwimmhäute und sind dadurch schnelle und gute Schwimmer. Auf dem Höhepunkt der Paarungszeit im Mai und Juni finden sich die Männchen oft zu Rufgemeinschaften an seichten Stellen des Gewässers zusammen und veranstalten die bekannten Froschkonzerte. Die angelockten Weibchen werden sofort angesprungen. Die Eiablage erfolgt in mehreren kleinen Klümpchen, die bevorzugt an Pflanzen im seichten Wasser geheftet werden. Bereits nach einigen Tagen schlüpfen die Kaulquappen und wandeln sich innert acht bis zwölf Wochen zu kleinen Fröschen. Wasserfrösche sind nicht nur die Beute vieler Tiere, sondern selbst höchst erfolgreiche Räuber. Ihre Nahrung besteht zum grössten Teil aus Insekten; sie fressen aber auch Schnecken, Würmer und andere Amphibien.

Der Grasfrosch hüpft ins Wasser, wo er auf das Weibchen wartet.

Weitere Infos

 Koordinationsstelle für Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz (karch): www.karch.ch

Für Fragen aus der Bevölkerung: Pro Natura Region Thun: 
www.pronatura-be.ch/region-thun

Der Laubfrosch (Hyla arborea)

Der Laubfrosch ist mit seiner hellgrünen Farbe der auffälligste und farbenprächtigste Frosch in der Schweiz. Er wird nur knapp fünf Zentimeter gross. Auf der Seite trägt er einen schmucken, schwarzen Streifen, der Bauch ist weisslich gefärbt. Er hat goldbraune Augen und einen hellen Hals. Dort bläst das Männchen während der Paarungszeit auch seine Schallblase auf. Finger und Zehen sind mit Haftballen ausgerüstet, die beim Klettern ein klebriges Sekret absondern. Der Laubfrosch ist ein Kletterkünstler, der die warmen Frühlings- und Sommertage gerne auf Bäumen und Sträuchern sitzend verbringt (die anderen Amphibien beneiden ihn darum). Am liebsten sitzt er aber an der Sonne auf einem Blatt, geschützt mit seiner selbstproduzierten Sonnencreme. Wenn es ihm plötzlich doch zu heiss wird, so verkriecht er sich an den Schatten. Da der Laubfrosch seine Farbe der Umgebung anpassen kann, ist er ideal getarnt.

Seine Laichzeit beginnt erst im April und dauert bis Mitte Juni. Die Männchen machen sich in der Dämmerung Richtung vegetationsarme Stillgewässer auf. Meistens im Chor rufen sie in ihrem Meckerton, was zu einem sehr lauten Spektakel führen kann. Der Ruf dieses Winzlings wird durch die Schallblase auf Presslufthammerstärke verstärkt. Während der Laichzeit verlieren die Männchen bis zur Hälfte ihres Gewichts. Die Eier werden vom Weibchen in Klumpen an die Pflanzen im Wasser «geklebt», wo sie dann vom Männchen besamt werden. Bereits nach einer Woche schlüpfen die Larven. Sie halten sich gerne in offenen Gewässern auf und werden so zu einer leichten Beute für Libellenlarven und Molche. Nach zwei Monaten Larvendasein sind die Laubfrösche entwickelt und begeben sich an Land. Sie ernähren sich von Insekten, später auch von Schnecken und Spinnen. Der Laubfrosch wird mit zwei Jahren geschlechtsreif, und er wird selten älter als fünf Jahre. 

Das südlichste Vorkommen des Laubfroschs in der Region ist in der Schintere am Franzosenweg in Thun. In den letzten Jahren sind auch Standorte an den aufgewerteten Seitenarmen und Stillgewässern entlang der Aare entstanden. Die leicht gewachsene regionale Verbreitung ist der Wanderfreude der Laubfrösche zu verdanken. Der Laubfrosch bleibt aber trotzdem stark vom Aussterben bedroht. 

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Aufgrund ihres wehmütigen Rufs «uuuh-uuh-uuh» hat die Unke ihren Namen. Sie wird knapp fünf Zentimeter gross. Ihre lehmfarbige, warzige Haut und der auffallend gelbe Bauch unterscheiden sie stark von anderen Amphibienarten. Am liebsten hält sie sich in «schmutzig-braunen» Kleingewässern mit wenig oder gar keiner Vegetation auf und ist so perfekt an ihre Umgebung angepasst. Mit ihren schönen Augen mit der herzförmigen Pupille bezaubert sie auch alle, die mit Amphibien nicht viel am Hut haben. Unken können über zehn Jahre alt werden. 

Ab April kommen die Unkenmännchen an das Laichgewässer, wo sie oft bis in den späten Sommer bleiben. Die Weibchen halten sich nur für wenige Wochen zur Laichabgabe im Wasser auf. Es werden haselnussgrosse Laichbällchen abgesetzt, die die Weibchen an Blätter, Steine oder auch auf den Boden kleben. Die Entwicklungszeit der Larven ist kurz und beträgt im flachen, warmen Wasser gerade drei bis maximal acht Wochen. Während der aktivsten Phase der Paarungszeit in den Monaten Mai und Juni liegen die Unkenmännchen meistens lang ausgestreckt auf dem Wasser und rufen auch tagsüber nach einem Weibchen. Sie sind standorttreu. Jungtiere sind nur mässig wanderfreudig. Gleichwohl können sie auf dem Weg zu neuen Flachgewässern eindrückliche Distanzen zurücklegen. Die Gelbbauchunke gehört zu den stark gefährdeten Arten. Das Verschwinden ihrer Lebensräume, kaum mehr Kleingewässer oder Senken und eine fehlende natürliche Dynamik sind Gründe für ihren schrumpfenden Bestand. In der Region Thun sind ein paar wenige Standorte mit kleinen Populationen bekannt. 

Der «Glögglifrösch» oder die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)

Das exklusivste Wesen in der Amphibienwelt ist die Geburtshelferkröte. Nicht nur, was ihr Verhalten, sondern auch ihre Verbreitung anbelangt. Es existieren viele liebevolle Übernamen, die zeigen, dass sie aus menschlicher Sicht wohl zu den Favoriten unter den Amphibien gehört. «Glögglifrösch»-Männchen können ab Anfang April bis weit in den Sommer mit einem glockenhellen frühabendlichen und nächtlichen Konzert die Weibchen anlocken. Sie sitzen dabei in steinigen Unterschlüpfen, weshalb sie auch «Steichröttli» genannt werden.

Die Geburtshelferkröte wird vier bis fünf Zentimeter gross und ist grau-braun gefärbt mit einem hellen Bauch, der auf der Seite mit einem glänzenden Streifen versehen ist. Die Beine sind kurz und tragen sie selten in neue Lebensräume, weshalb spontane Besiedelungen nur ausnahmsweise vorkommen. Ihre Lebensweise ist im Vergleich zu den anderen Amphibien mehrfach aussergewöhnlich: Die Männchen übernehmen hier die Brutpflege, die Paarung und Entwicklung der Eier erfolgt landseitig. Nach der Paarung an Land und mit einem wahrhaft turnerischen Kraftakt wickelt das Männchen die Laichschnüre von bis zu siebzig Eiern um seine Fersen. Danach begibt es sich in sein warmes und feuchtes, oft selber gegrabenes Versteck. Die Eier reifen heran und nach drei bis fünf Wochen begibt sich das Männchen für die Larvenablage ins Wasser. Die Fortpflanzungsdauer der Geburtshelferkröten ist lang, weil sie sich pro Laichsaison mehrmals fortpflanzen können. Die Entwicklungsdauer kann bei später Larvenablage bis zu einem Jahr dauern, mit einer Überwinterung im Gewässer.

Daher sind Geburtshelferkröten auf Dauergewässer angewiesen, wie zum Beispiel auf einen Feuerweiher. Mit spätestens zwei Jahren sind sie geschlechtsreif. Sie können bis acht Jahre alt werden. Ausser an wenigen Standorten in Steffisburg ist die Geburtshelferkröte hier in der Region nirgends anzutreffen. Die Geburtshelferkröte hält sich am liebsten in Sand, Holz und Steinen auf. Sie gilt als stark gefährdet. Gründe für ihren massiven Rückgang liegen in der Veränderung und der Zerstörung der natürlichen, strukturreichen Umgebung und einer heimtückischen Pilzkrankheit.

Mit einem turnerischen Kraftakt wickelt das Männchen die Laichschnüre um seine Fersen.

Die Kreuzkröte (Bufo calamita)

Punkto Laufstil könnte eine Kreuzkröte nachts an Land ohne weiteres mit einer Maus verwechselt werden. Sie ist natürlich alles andere als eine Maus, sondern eine flinke, pfeilschnelle Kröte. Sie hat eine helle Grundfarbe mit einem olivfarbenen Muster und einer klaren, gelben Linie über die ganze Rückenmitte. Sie wird nur sieben Zentimeter gross, hat kurze Hinterbeine und ihre Haut ist mit rötlichen Warzen übersät. Kreuzkröten halten sich von April bis in den Sommer am Laichgewässer auf. Dieses muss vegetationsfrei, flach und warm sein, weshalb es während der Laichzeit auch austrocknen kann. In der aktivsten Laichzeit von Mai bis Juni rufen die Männchen in der Dämmerung und nachts im Uferbereich nach einem Weibchen. Die Männchen haben eine imposante Schallblase, dank welcher die hellen Chorrufe weitherum zu hören sind. Nach der Paarung legen die Weibchen lange Laichschnüre ins offene Wasser, die vom Männchen besamt werden. Die Kreuzkröte hält sich oft an nur vorübergehend existierenden, sich stark erwärmenden Kleingewässern auf. 

Die Larvenentwicklung ist schnell, denn Larven ertragen Wassertemperaturen von über dreissig Grad problemlos. Die gesamte Metamorphose ist innert drei bis sechs Wochen abgeschlossen. Die Tiere verstecken sich tagsüber unter Brettern, Steinplatten, Ziegeln oder in Erdlöchern. Auf der Suche nach neuen Lebensräumen schaffen die meist halbwüchsigen Kreuzkröten Distanzen von mehreren Kilometern. Die Kreuzkröte ist ebenfalls stark gefährdet. In Thun ist noch ein Standort bekannt.

Schutz

Fischfreie Gartenweiher können für häufig vorkommende Arten wie den Grasfrosch, die Erdkröte und den Bergmolch eine gute Alternative sein. Beim Bau eines Gartenweihers müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Wasser und ein Weiher allein genügen nicht. Nahrungsangebot und Unterschlupf sind für die Amphibien genauso wichtig. Wer seinen Garten amphibienfreundlich anlegen will, ist gefordert. Es lohnt sich, fachliche Unterstützung bei der Gestaltung zu holen. Probleme entstehen, wenn der Wanderfreude der Amphibien Richtung Wald Hindernisse wie Strassen und Fallen (ungesicherte Lichtschächte) ein Ende setzen. In der Praxis zeigt es sich oft, dass die Fressfeinde für Laich und Kaulquappen mit der Zeit überhand nehmen, weil sich unter künstlichen und kleinräumigen Bedingungen kaum je ein Gleichgewicht zwischen Fressen und Gefressenwerden einstellen kann. Es sollte sich aber niemand von einem weiherbaulichen Vorhaben abschrecken lassen, denn ein naturnaher Garten mit einem Stillgewässer ist allemal ein Gewinn für Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Vögel. Kleinstrukturen wie Steinhaufen, Trockenmauern, Astriegel, Wildblumen und einheimische Stauden bereichern jeden Garten und sind an geeigneten Stellen gut zu integrieren.

Eindrückliche Erlebnisse sind garantiert und für Kinder das wahre Paradies, wenn diese den respektvollen Umgang mit Wasser ganz natürlich lernen und erfahren. Nicht allein Kinder, auch Erwachsene können beim Beobachten der Amphibienlarven noch Käfer, Spinnen, Wildbienen und vieles mehr auf kleinem Raum entdecken. Das ist eine Bereicherung für alle Sinne in unserer zuweilen etwas hektisch gewordenen Zeit. Ein grosses Dankeschön geht an Verena Wagner von natürlich natur, die mit ihren vielen Inputs zum Entstehen dieses Artikels beigetragen hat!

Gartenweiher und Amphibien

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