Faszinierende Fischwelt im Thunersee
Faszinierende Fischwelt im Thunersee
Weil die Uferzone stark genutzt wird, fehlt es einigen Fischarten an geeignetem Lebensraum und Laichplätzen. Trotz menschlichen Einflüssen hat der Thunersee einen ungewöhnlichen Reichtum unterschiedlicher Fischarten bewahrt. Dies auch dank der Hilfe des kantonalen Fischereiinspektorats, das jeden Eingriff in Gewässer bewilligt und begleitet sowie Arterhaltung grossschreibt.
Text: Laura Spielmann | Fotos: Martin Mägli, Michel Roggo (aus Buch «Aare – alles im Fluss»)
Artenschutz und -erhaltung
So können wir uns also freuen – bald ist das «Spiezerli» wieder auf dem Thunersee unterwegs. Auf der Website www.spiezerli.ch können Sie sich über den Zeitplan informieren und zusätzliche spannende Informationen zum Dampfer nachlesen. Ausserdem besteht auch immer noch die Möglichkeit, sich durch eine Spende am Projekt zu beteiligen – jeder Franken kann gebraucht werden. Es steht der Thunerseeregion sicherlich gut zu Gesicht, dass ein solches Stück Schifffahrts- und auch Tourismusgeschichte gepflegt wird und nicht finanziellen Überlegungen geopfert wurde. Gute Fahrt!
Stützpunkt der Fischereiaufsicht: Im Fischereistützpunkt Faulensee befindet sich die Arbeitsstätte von drei Fischereiaufsehern. Vom Büroarbeitsplatz aus koordinieren sie technische Eingriffe und Renaturierungsprojekte und begleiten diese anschliessend direkt im Feld.
Im Stützpunkt sind Dienstfahrzeuge und Boote einquartiert, mit denen die Aufseher sich auf Besichtigungen und Kontrollen begeben. Auch Lager- und Reparaturräume für die Arbeitsgeräte und -materialien der Fischereiaufsicht im westlichen Oberland finden sich in der Anlage. Zu den weiteren zentralen Funktionen eines Stützpunktes, von denen es im Kanton Bern vier gibt (Kandersteg, Faulensee, Reutigen, Ligerz), zählt die Aufzucht einheimischer Fisch- und Krebsarten. Die Tiere aus dem Stützpunkt Faulensee dienen der Erhaltung und der Stützung von gefährdeten Populationen im Thunersee und in weiteren Gewässern im Fischereiaufsichtskreis westliches Oberland. Dazu zählen Felchen, Saiblinge, Seeforellen, für Artenförderungsmassnahmen werden zudem Äschen, Dohlen- und Edelkrebse gezüchtet, die durch eine starke Beeinträchtigung ihrer natürlichen Lebensräume bedroht sind. Alle Fische werden nach circa einem halben Jahr, die Krebse nach circa einem Jahr im Thunersee und den umliegenden Gewässern ausgesetzt. Die Bestände variieren je nach Jahreszeit und werden vom Ei bis zum Brütling, das heisst, bis sie fress- und schwimmfähig sind, begleitet. Gewisse Bestände werden danach weiter beobachtet, besonders in Ufernähe. Aber gewisse, wie Balchen und Egli, werden auch mit einem Tauchgang kontrolliert.
Nicht zuletzt ist ein Fischereistützpunkt auch Ort der Informationsvermittlung: Hier werden Schulungen von freiwilligen Fischereiaufsehern durchgeführt und Vorträge abgehalten, es wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben und eine Anlaufstelle für Amtsstellen, Gemeinden, Fischende und weitere Interessierte bei Fragen rund um die Fischerei, die Fische sowie deren Lebensraum geschaffen. Auf Anfrage sind im Frühjahr Führungen durch die Anlage möglich.