Der dichtende und malende Umweltschützer – Karl Adolf Laubscher
Der dichtende und malende Umweltschützer – Karl Adolf Laubscher
Karl Adolf Laubscher fühlte sich von klein auf mit der Natur verbunden. Zusammen mit seiner künstlerischen Begabung und seinem idealistischen Wesen entstanden Lyrik und Malerei ganz im Zeichen des Umwelt- und Tierschutzes.
Text: Alice Stadler | Bilder: zvg
Während der Bildhauer früher hauptsächlich Vorlagen für seine Plastiken skizzierte, entstanden ab 1987 eigenständige kreative Zeichnungen.
Gazellen – das Symbol der Harmonie
Seine Ideologie einer harmonischen Welt, der Mensch im Einklang mit der Natur und den Tieren, findet sich auch in seiner grünen Dichtung. Er gilt unter anderem als Pionier der grünen Literatur mit seinen umweltschützerischen Gedichten, die unseren Zeitgeist schmerzlich genau treffen. Karl Adolf benennt dabei mit treffenden Worten die Umstände und appelliert mit viel Pathos an unser Mitgefühl und unsere Verantwortung der Flora und Fauna gegenüber. In seinen Worten: «Mein Ziel ist es stets, ein immerzu Brauchbares für alle Werktage des Lebens zu geben, ein Helfendes, Nützliches, nicht nur beliebig Zerstreuendes. Ich habe mich bemüht, das Selberdenken und Selbstverantworten auch in den wichtigsten geistigen Lebensgebieten zu wecken.»
Was wird man von uns wohl sagen,
Was wird man von uns sich denken,
Wenn man einst in späteren Tagen
Sieht wie wir mit dem verfahren
Was uns anvertraut;
Wie wir so in wenig Jahren
Sinnlos zu zerstören wagen
Was Urzeiten aufgebaut.
Der Ton der Gedichte ist mahnend und anklagend mit dem Ziel, eine Reaktion auszulösen. Der Künstler will damit aber nicht nur eine Reaktion auf der Gefühlsebene provozieren, sondern fordert eigenständiges Denken und Handeln sowie Selbstverantwortung ein. Ein zweites Beispiel ist das folgende Gedicht, das in der Stimme der Tiere verfasst ist:
Klage der Tiere:
Uns gönnt der Mensch von allem nichts,
Er nimmt uns Hügel,
Wald und See,
Die Bäche, Flüsse und den Fels.
Alles ist seins!
Ich weiss nicht mehr
Wohin ich immer weiter geh’.
Er steht auf jeder Felsenwand
Und hält den Tod in seiner Hand.
Für uns ist nirgends hier mehr Ruh’.
Wir können nur noch himmelzu.
Sein Erbe: die Karl Adolf Laubscher-Stiftung
Kontakt
Karl Adolf Laubscher-Stiftung Sigriswil
Goldiwilstrasse 8M , 3600 Thun
www.laubscher-stiftung.ch