Etienne Clare – ein vielseitiger, selbstloser Thuner Künstler
Etienne Clare – ein vielseitiger, selbstloser Thuner Künstler
Etienne Clare wurde 1901 in Paris geboren und wuchs in Bern auf. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Bern und einem zweijährigen Aufenthalt in Deutschland kam er 1924 nach Thun. Nach Zwischenaufenthalten in Oberhofen und Gunten kehrte er 1953 nach Thun zurück, wo er sich einer grossen Beliebtheit erfreute. Mit ausdrucksstarken Holzschnitten erlangte er schweizweit Bedeutung. Er starb 1975 in Thun.
Text: Hans Suter
Während der Bildhauer früher hauptsächlich Vorlagen für seine Plastiken skizzierte, entstanden ab 1987 eigenständige kreative Zeichnungen.
Der Künstler war ein Meister in der Gestaltung von grosszügigen, ausdrucksstarken Holzschnitten mit Konzentration auf das Wesentlichste. Dies brachte ihm schweizweit Anerkennung ein. Mit sicherer Hand führte er das Kerbmesser, das Hohleisen und den Stichel. Er schuf Schnitte, die die Schönheiten und Traditionen von Thun zeigen, südliche Hafenbilder, Reiter in Spanien und in der Camargue, Fischer, Pierrots, Tänzerinnen, Katzen, Esel, Stiere. Er gestaltete auch religiöse Themen, zum Beispiel den barmherzigen Samariter (s. Abbildung 3, Seite 101). Im Holzschnitt «Assisi» (s. Abbildung 1) schreiten zwei katholische Priester in eine hochgewölbte Halle hinein. Sie tragen die schwarze Soutane und einen runden Hut mit flügelhaft ausladender Krempe. Wuchtige Arkaden stehen neben Säulen und hohen Wänden. Runde und gerade Elemente bilden spannungsvolle Gegensätze und erhöhen die Wirkung der kontrastierenden Schwarz- und Weissflächen. Die Arbeit erweckt zudem den Eindruck einer räumlichen Tiefe. Etienne Clare war mit seiner gütigen, ruhigen und beschaulichen Art bei seinen Künstlerkollegen und -kolleginnen sehr beliebt. Er war selbstlos und stets hilfsbereit, gefestigt durch die Überwindung schwieriger Zeiten und harter Schicksalsschläge.
Im Jahr 2002 holte Philipp den Schweizermeistertitel im Airbrush in der Sparte «Illustration» und 2006 in der Sparte «Custom Painting». Ein grosses Werk von Philipp findet man auch bei der Mittelstation Wallegg als Ausgangspunkt vom Luchs-Trail an der Lenk, ebenso seine lebensgrossen Attrappen von Luchs und Co.
Philipp macht fast jedes Sujet, aber Comics, Tierporträts oder Aktbilder liegen ihm besser als Fahrzeuge, da man da doch sehr genau «arbeiten» muss. Bis heute hat er nie bereut, dass er sein Hobby zu seinem Beruf gemacht hat. Es «fägt» auch nach zwanzig Jahren immer noch, erzählt er. Ein grosser Teil seiner Arbeit besteht aus Kundenwünschen. Die Mehrheit der Auftraggeber wissen genau, was sie wollen. Es beginnt beim T-Shirt über den Klodeckel bis zu farbigen Wänden in Kinderzimmern oder auf Motorrädern und Motorhauben. Im Moment sind Kinderzimmerwände sehr beliebt; von den Motiven her ist vom bösen Hai bis zum verliebten Schmetterling alles möglich. Etwas vom Eindrücklichsten, was er in seiner Karriere als Künstler machen konnte, war eine Unterwassermalerei durch ein Treppenhaus, die über vier Stockwerke ging. Oder Reisen nach Chicago und Indien, wo er für die Firma Studer direkt vor Ort an der Messe eine Maschine besprühen konnte. Wenn er zur Zeit für sich etwas brusht, so sind das sogenannte Organismen. Er beginnt irgendwo; eine Idee steckt meistens keine dahinter. Es entsteht ein Gerüst aus Strichen und Formen, die er immer weiter wachsen lässt, bis sie sich zu einem einzigartigen Organismus vereinen.
Der Künstler war ein Meister in der Gestaltung von grosszügigen, ausdrucksstarken Holzschnitten