Aloha from Sörfbrätt
Aloha from Sörfbrätt
Die Freude am Handwerk und die Leidenschaft für das Wasser haben es ihnen angetan: Thomas Anklin und Sascha Wyss fertigen von Hand Surfbretter aus Holz. In ihrer eigenen Werkstatt «Shaperia» in Hilterfingen werden die Bretter entsprechend den Bedürfnissen ihrer Kundschaft hergestellt.
Text & Fotos: Christine Hunkeler
Während der Bildhauer früher hauptsächlich Vorlagen für seine Plastiken skizzierte, entstanden ab 1987 eigenständige kreative Zeichnungen.
Holz als natürliche Ressource
Tom und Sascha sind keine Fans von Billigware aus Asien. Deshalb machen sie Bretter aus Holz und verwenden für die Herstellung Balsa- und Paulowniaholz, welches von einer nachhaltig ökologisch geführten Plantage in Paraguay stammt. Balsaholz ist sehr leicht und einfach zu bearbeiten. Eine weitere Besonderheit des Balsabaums ist sein schnelles Wachstum: Bereits nach zwei Jahren erreicht ein Balsabaum eine Höhe von vier bis sechs Meter. Ausgewachsen ist ein Balsabaum mit fünf Jahren, dann kann er eine Höhe bis zu 22 Meter erreichen. Zur Herstellung eines Brettes genügt Balsaholz allein nicht. Damit das Brett die nötige Stabilität erhält, wird auch Holz der Paulownia verwendet. Paulowniaholz ist ebenfalls leicht, es wird auch das Aluminium unter den Holzarten genannt, weil es gute Stabilität gibt. Das Holz wird von einer deutschen Firma zu Bohlen (vierkantigen Holzbrettern) verarbeitet, die bis zu drei Meter lang sind, und nach Hilterfingen geliefert.
Handarbeit
Danach werden sämtliche Arbeitsschritte, die zur Herstellung eines Surfbretts notwendig sind, in der eigenen Werkstatt «Shaperia» ausgeführt. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass eine lokale Schreinerei beigezogen werden muss. Nachdem die Bohlen angeliefert wurden, werden sie in lange Streifen (Stringer) geschnitten. Diese werden – die Anzahl variiert je nach Brett-Typ – provisorisch zusammengeschraubt. Danach folgt die ungefähre Formgebung: mit einer speziellen Stichsäge werden die zusammengeschraubten Teile in die Grundrissform geschnitten. Die eigentliche Hauptarbeit – eine Angelegenheit, die ziemlich viel Staub aufwirbelt – besteht darin, das Brett anschliessend in seine genaue Form zu schleifen. Dann werden die provisorisch zusammengeschraubten Stringer wieder auseinandergenommen und ausgebohrt. Dies ist nötig, damit die Bretter noch leichter werden. Im Anschluss werden die Teile nun definitiv zusammengeleimt und nochmals fein geschliffen. Um das Brett wasserdicht zu machen, wird es mit Glasfasergewebe, Epoxidharz und UV-beständigem Lack überzogen. Ganz zum Schluss werden auch noch Handgriff und Finne, die zum Steuern des Brettes benötigt werden und die ebenfalls aus Holz bestehen, auf das Brett montiert.
Individualität wird grossgeschrieben
Bei der Form des Brettes wird auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden eingegangen. Nicht jedes Brett ist für jedermann geeignet. Eine Person, die 120 Kilo wiegt, benötigt selbstverständlich ein ganz anderes Brett als jemand, der ein Gewicht von 70 Kilo hat. Deshalb muss bei der Herstellung des Brettes die Holzzusammenstellung und die Form des Brettes angepasst werden. Für ein Brett werden zwei Arbeitstage benötigt. Jedes Brett trägt die persönliche Handschrift des Machers. Daher fertigt Tom seine Bretter jeweils von A bis Z selber an, das selbe gilt für Sascha. «Das ist wichtig, damit der gleiche Schliff bis am Schluss durchgezogen wird», erklären die beiden.
Stand-Up-Paddling (stehend paddeln)
Beim Stand-Up-Paddling bewegt man sich mit Hilfe eines Paddels stehend auf einem grossen Windsurfbrett fort. SUP ist für alle Altersklassen geeignet, scherzhaft wird es manchmal auch «Nordic Walking auf dem Wasser» genannt. SUP ist ein gutes Fitnesstraining für den Körper und hilft, das Gleichgewichtsgefühl zu stärken. Zudem ist man draussen an der frischen Luft, dies und das Element Wasser garantieren ein tolles Naturerlebnis. Mittlerweile werden die Bretter auch schon benutzt, um auf ihnen zu meditieren. Auch das ist sicher eine einmalige Erfahrung.
Geschichte
Das Stand-Up-Paddling hat seine Wurzeln in Polynesien, es stammt aus einer Zeit, als sich die Fischer noch stehend in ihren Kanus fortbewegten. Ähnliche Formen des Paddelns im Stehen kann man auch in anderen Kulturen entdecken. In den 50er- und 60er-Jahren haben Surflehrer auf Hawaii Paddel und grosse Wellenreitboards benutzt, um ihre Surfschüler besser im Blick zu haben. In den 70er-Jahren wurde das SUP durch das Shortboard-Wellenreiten etwas in den Hintergrund gedrängt, es erlebte jedoch auf Hawaii bereits in den 90er-Jahren ein Comeback. Mittlerweile wird SUP als eigenständige Sportart betrieben und auch auf dem Thunersee finden schon verschiedene Wettkämpfe statt.
Das Stand-Up-Paddling hat seine Wurzeln in Polynesien
Unser Tipp
Herstellung von individuellen
Surfboards aus Holz
(SUPs, Wakeskates, Kiteboards, Surfboards)
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