Sanft heilen bei Schlafstörungen – Seelenbalsam aus der Natur

Sanft heilen bei Schlafstörungen – Seelenbalsam aus der Natur

Sanft heilen bei Schlafstörungen – Seelenbalsam aus der Natur

Die moderne Zeit bringt unseren Nerven oft Belastungen und Stress, was zu Unruhezuständen, Schlafbeschwerden, Angst, Konzentrationsmangel und zu geistiger Erschöpfung führen kann. Johanniskraut hilft sanft bei Stimmungsschwankungen, Melisse bei Einschlafproblemen und Rosenwurz bei nervöser Erschöpfung.

Text: Peter Brechbühl  |  Fotos: zvg

Ein guter, tiefer Schlaf ist ein Segen und eine wichtige Voraussetzung für unser körperliches Wohlbefinden. Die Ruhepause Schlaf, welche unseren täglichen Aktivitäten einen lebenswichtigen Rhythmus gibt, ist wichtig für Auf- und Umbauprozesse unseres Stoffwechsels, aber ebenso unabdingbar für unser Gehirn zum Verarbeiten von Erlebtem während Traumphasen. 

Schlafstörungen können zu körperlichen Beschwerden wie Ruhelosigkeit, nervöser Erschöpfung, Unkonzentriertheit, Müdigkeit, Arbeitsunlust und zu verminderter Lebensfreude führen. 

Schlafbedürfnis je nach Lebensphase

Während ein Neugeborenes 16 Stunden Schlaf pro Tag benötigt, genügen für 2- bis 4-jährige Kinder in der Regel 12 Stunden. Mit zunehmendem Alter nimmt das Schlafbedürfnis weiter kontinuierlich ab: Ein 20 Jahre alter Erwachsener kommt mit sieben bis neun Stunden aus und mit 65 Jahren genügen meist fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht – allfälliger Mittagsschlaf miteingerechnet. Bei älteren Menschen muss dieses geringere Schlafbedürfnis beachtet werden und es sollten nicht mit chemischen Medikamenten unnötig lange Schlafzeiten erzwungen werden. Chemische Schlafhilfen sollten, wenn überhaupt, nur kurzfristig und nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.


Schlafsteuerung und Schlafphasen 

Helligkeit und Lärm, sowie auch körpereigene Hormone steuern unseren Schlaf. Bei Schlafstörungen sind die Ursachen jedoch oftmals psychischen Ursprungs: Seelische Belastungen wie zum Beispiel Stress am Arbeitsplatz oder belastende Konflikte im Privatleben können effiziente Schlafräuber sein. Solange diese belastenden Situationen sich nicht verbessern, hat unser Körper Mühe einen gesunden Schlaf zu finden. Das Unterbewusstsein beschäftigt sich unwillkürlich auch im Schlaf weiter mit den belastenden Problemen – in Träumen versucht unser Körper oft die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Unser Seelenleben geht weiter, auch wenn unser Körper im Ruhezustand weilt.

Schlaf kann als aktiver Zustand bezeichnet werden: Körper und Geist werden für den nächsten Tag und für kommende Herausforderungen fit gemacht!


Moderne Schlafräuber 

Ständige Erreichbarkeit mittels Smartphones und hoher Medienkonsum digitaler Produkte mit hellen Bildschirmen, die uns anstrahlen, können dafür sorgen, dass wir uns weniger müde fühlen. Die Lichteinflüsse dieser Geräte mit ihren blauen Wellenlängen erzeugen einen ähnlichen Effekt auf unseren Körper wie Koffein – aktivierend und ermunternd. Schlafhygiene ist zum Begriff geworden für eine bewusste Lebens- und Verhaltensweise, die erholsamen und gesunden Schlaf fördert.

Neben einer vernünftigen Lebensweise und einer gesunden Schlafhygiene bietet uns die Natur mit bestimmten Heilpflanzen in Form von Frischpflanzentropfen, Spagyrischen Essenzen, Tee oder Fertigarzneimitteln sanfte Hilfe bei Schlafproblemen. Auch Bachblütentherapie, Homöopathie und Schüssler-Salze können unterstützend angewendet werden. Lassen Sie sich in einer auf Naturheilmittel spezialisierten Drogerie oder Apotheke beraten.

Das ABC schlaffördernder und nervenstärkender 

Heilpflanzen Baldrian, Valeriana officinalis Der «Klassiker» unter den schlaffördernden Heilpflanzen führt richtig dosiert zu tiefem Schlaf. Unterdosiert bewirkt Baldrian das Gegenteil. Zudem gibt es einzelne Menschen die konträr reagieren, das heisst, sie sprechen dosisunabhängig nicht auf Baldrian an.

Ginseng, Panax Ginseng Die «Wunderwurzel» aus Asien wirkt nervenstärkend und adaptogen, das heisst, sie erhöht die Anpassungsfähigkeit unseres Körpers an Stresssituationen und verbessert die Erholungsfähigkeit. 

Grüner Hafer, Avena sativa Grüner Hafer ist ein Aufbaumittel für unsere Nerven und wirkt ausgleichend und stärkend bei nervösen Erschöpfungszuständen. 

Hanf, Cannabis sativa Hanf kann beruhigend und entspannend wirken. Vorsicht: Hanfprodukte nur aus vertrauenswürdigen und bekannten Quellen beziehen!

Hopfen, Humulus lupulus Hopfenzapfen (Blüten) ist ein Bittermittel, das besonders bei Frauen aufgrund seiner phyto-hormonartigen Inhaltstoffe schlaffördernd wirkt.

Johanniskraut, Hypericum perforatum Johanniskraut kann düstere Seelenzustände aufhellen. Es wirkt ähnlich wie chemische Antidepressiva, aber ohne deren unerwünschten Nebenwirkungen.

Kava-Kava, Piper methysticum Als Spagyrische Essenz oder in der Homöopathie bei nervösen Spannungs- und Angstzuständen. 

Lavendel, Lavandula angustifolia Mildes Entspannungsmittel bei Ängstlichkeit und Unruhe. Als ätherisches Öl, Frischpflanzentinktur oder Bestandteil von Teemischungen.

Melisse, Melissa officinalis Altbewährte Klosterpflanze bei nervösen Magenbeschwerden, als Tagessedativum und als mildes Einschlafmittel.

Mönchspfeffer, Vitex agnus castus Bei hormonell bedingten nervösen Beschwerden während den Wechseljahren der Frau, sowie auch bei Monatsbeschwerden wird Mönchspfeffer eingesetzt in Spagyrischen Essenzen oder als Fertigarzneimittel.

Orangenblüten, Citrus aurantium L. Mild und aromatisch duftend wird Orangenblüte gerne in beruhigenden Teemischungen verwendet, besonders für Kinder.

Passionsblume, Passiflora incarnata Die «Leidenszeit-Blume» beruhigt, entspannt und kann sanft lindern bei Angstzuständen. 

Rosenwurz, Rhodiola rosea Zur Linderung körperlicher und geistiger Symptome bei Stress und Überarbeitung. 

Taigawurzel, Eleutheroccocus senticosus Wie der Ginseng, aber in der sibirischen Taiga wildwachsend, wirkt Taigawurzel nervenstärkend, aufbauend und adaptogen.

Traubensilberkerze, Cimicifuga racemosa Bei nervösen Wechseljahrbeschwerden in Kombination mit Hopfen und Mönchspfeffer. 

Weissdorn, Crataegus oxyacantha Bei nervösen Herzbeschwerden wie unregelmässigem Puls, Herzrhythmusstörungen und Herzrasen. Weissdorn ist gut geeignet zur Langzeitanwendung und ist allgemein sehr gut verträglich.

Anregende Heilpflanzen: 

Die Natur bietet uns nicht nur beruhigende Pflanzen an. In Form von Kaffee (Coffea arabica), Mate (Ilex paraguariensis) und Schwarztee oder Grüntee (Camelia sinensis) kennen wir alle weltweit verbreitete und in grossen Mengen konsumierte pflanzliche Genuss-Getränke mit anregender Wirkung.

Auch der aus dem Mittelmeergebiet stammende Rosmarin (Rosmarinus officinalis) wirkt kreislaufanregend und stärkend bei Schwindel, tiefem Blutdruck und auch bei Übelkeit.


Bachblüten 

Rescue Remedy Night: Besonders geeignet für Kinder und Kleinkinder bei Schlafproblemen.


Homöopathie 

Hypalin-Omida: Bei hyperaktiven Kindern. Neurodoron Omida: Bei nervöser Erschöpfung, Angst- und Unruhezuständen, depressiver Verstimmung. Schlafstörungen Similasan: Bei unruhigem Schlaf und bei Schlafstörungen.


Schüssler-Salze 

Kalium phosphoricum Nr. 5 plus: Biochemisches Mineralstoffpräparat für Nervenaufbau und zur Beruhigung.


Schlafhygiene 

Bei Schlafstörungen können folgende einfache Ratschläge gute Wirkung erzielen:

Smartphone, Tablet: Im Schlafzimmer möglichst keine elektrischen Geräte. 

TV im Bett und Büroarbeiten im Schlafzimmer: Radio, Fernseher und Büroarbeitsplatz gehören nicht ins Schlafzimmer. 

Regelmässige Bettzeiten: Regelmässige Aufsteh- und Schlafenszeiten sollten nicht mehr als 30 Minuten abweichen, auch nicht am Wochenende. 

Schlafumgebung: Angenehm wohlige Atmosphäre und geeignete Raumtemperatur ca. 16 – 18 Grad.

Ernährung: Kein üppiges Essen am Abend und Verzicht auf koffeinhaltige Getränke.

Nikotin, Alkohol: Schlafqualität/-tiefe kann durch Alkohol und Nikotin abnehmen.

Bewegung: Ein leichter Spaziergang kann schlaffördernd sein, nach starker körperlicher Anstrengung braucht der Körper jedoch mehrere Stunden bis die Aktivität abflaut.

Licht: Helles Licht kann als Wachmacher wirken. 

Rituale: Entspannende Gewohnheiten vor dem Schlafen, die immer gleich sind können helfen, auf das Schlafen einzustimmen. 

Schlaftagebuch: Das Führen eines Schlaftagebuches kann helfen, Ursachen zu ergründen, Veränderungen festzustellen und die Schlafhygiene zu kontrollieren.

Regelmässige Aufsteh- und Schlafenszeiten sollten nicht mehr als 30 Minuten abweichen, auch nicht am Wochenende.