Husten natürlich behandeln mit Heilpflanzen

Husten natürlich behandeln mit Heilpflanzen

Husten natürlich behandeln mit Heilpflanzen

Trockener Reizhusten will anders behandelt werden als eine hartnäckige Verschleimung der Atemwege. Während sich schleimstoffhaltige Heilpflanzen wie Spitzwegerich, Eibisch und Malve bei trockenem Husten bewähren, lösen Efeu, Eukalyptus und die Schlüsselblume zähen Schleim. Der Alleskönner Thymian ist bei jedem Husten gut und Meerrettich ist altbewährt bei Bronchialkatarrh mit zähem Schleim.

Text: Peter Brechbühl  |  Fotos: zvg

Husten ist eigentlich ein Selbstheilungseffekt unseres menschlichen Körpers zum Befreien der Atemwege von Schleim oder anderen störenden Stoffen. Es gibt allerdings ganz unterschiedliche Gründe, die zu Husten führen können. Fremdstoffe wie Tabakrauch, Staub, Gase und ganz allgemein Luftverschmutzung reizen die Schleimhäute unserer Atemwege – und die körpereigene Reaktion darauf ist Bildung von Schleim zum Schutz der gereizten Schleimhäute. Auch klimatische Einflüsse wie trockene Raumluft im Winter, allergische Reaktionen oder Infekte mit Krankheitserregern wie Viren und Bakterien können zu Husten und zu vermehrter Schleimproduktion führen.

Eine Erkältung beginnt oft mit trockenem Husten ohne Auswurf während ein bis zwei Tagen. Dann beginnt unser Körper mit der Schleimproduktion und bildet einen glasigen, flüssigen Schleim, der später zähflüssig, schlecht abhustbar, und bei längerer Dauer gelb-grünlich und übelriechend werden kann. Das Atmen wird erschwert, der Erkrankte fühlt sich müde und bei anhaltenden Beschwerden besteht die Gefahr einer chronischen Bronchitis – im schlimmeren Fall sogar das Risiko einer Lungenentzündung.

Akute Beschwerden mit Husten wie anhaltend hohes Fieber, Schmerzen auf der Brust und blutiger Auswurf bedürfen einer ärztlichen Konsultation. Es gibt aber zahlreiche effiziente Heilpflanzen durch deren korrekte Anwendung bei Husten gezielt die Selbstheilungskräfte zur Linderung und Heilung angeregt werden können.

Mit pflanzlichen Mitteln wird ein Husten nicht unterdrückt, da dies ja ein Selbstheilungseffekt unseres Körpers ist. Die gezielte Anwendung von Heilpflanzen soll das Husten erleichtern, Hustenkrämpfe lindern, festsitzenden Schleim verflüssigen und das Abhusten des Schleimes erleichtern. Bestimmte Heilpflanzen wie der Thymian haben eine stark desinfizierende Wirkung und können Krankheitserreger eliminieren, ohne dass es den Mikroorganismen möglich ist, dagegen Resistenzen zu bilden.

Mit pflanzlichen Mitteln wird ein Husten nicht unterdrückt, da dies ein Selbstheilungseffekt unseres Körpers ist.


Heilpflanzen Bei Trockenem Husten

Eibisch (Althaea officinalis): Die Wurzeln dieser alten Klosterpflanze enthalten Schleimstoffe, die trockene und gereizte Schleimhäute beruhigen und schützen.

Huflattich (Tussilago farfarae): Vom Huflattich werden die goldgelben Blüten ebenso verwendet, wie die später erscheinenden grünen Blätter; meist in Teemischungen.

Isländisches Moos (Cetraria Islandica): Das isländische Moos ist eine Flechte, die auch in unseren Bergen unscheinbar zwischen Heidekrautgewächsen und Moosen lebt. Als wichtige Nahrungspflanze für Wildtiere enthält sie Mineralstoffe, Schleimstoffe, Bitterstoffe und antibakteriell wirkende Substanzen. Isländisches Moos ist seit jeher ein bewährtes Hustenmittel.

Lindenblüte (Tilia platyphyllos): Die aromatisch duftenden Lindenblüten ergeben einen wohlschmeckenden Tee der schweisstreibend, fiebersenkend, hustenreizstillend und resistenzfördernd wirkt.

Malve (Malvae sylvestris): Das grüne Blatt und auch die farbigen Blüten des «Käslikrautes» enthalten Schleimstoffe, die die gereizten Schleimhäute beruhigen und schützen.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Das Spitzwegerichblatt fehlt in keinem Brusttee und wird oft auch in Sirups gegen Husten verwendet.

Heilpflanzen Bei produktivem Husten mit Schleimbildung 

Anis (Pimpinella anisum): In Hustentropfen wird Anis zum Lösen von zähem Schleim eingesetzt.

Bibernelle (Pimpinella major): Die zierliche Alpenpflanze schmückt sich mit weissen Doldenblüten, die sich im höheren Gebirge rötlich färben. Die Wurzeln der Bibernelle werden seit Jahrhunderten bei Husten und Heiserkeit, und auch in Bonbons angewendet.

Efeu (Hedera helix): Efeu gilt als leicht giftig und eignet sich nicht zum selber Sammeln und selber Anwenden. Efeu ist Bestandteil von Fertigpräparaten wie Hustensirups und Hustentropfen, bekannt als effizient schleimlösendes Mittel.

Eukalyptus (Eucalyptus globulus): Meist wird das intensiv und aromatisch riechende ätherische Öl des Eukalyptus in Erkältungssalben, Bädern und in Inhalationsmitteln verwendet. Das reine Eukalyptusöl als Inhalationsmittel ist intensiv schleimlösend und auswurffördernd – aber Vorsicht: übertriebenes Inhalieren kann die Atemwege schädigen!

Fenchel (Foeniculum vulgare): Dient ebenso wie Anis als Bestandteil von Hustenmitteln zur Schleimlösung.

Meerrettich (Armoracia rusticana): Die knorrigen Wurzeln des Meerrettichs werden nicht nur für schmackhaft-scharfe Delikatessen verwendet (Meerrettichschaum), die Senfölglykoside dieser alten Heilpflanze lösen zähsitzenden Schleim bei hartnäckigen Katarrhen der Luftwege.

Myrte (Myrtus communis): Das ätherische Öl unterstützt das Lösen zähen Schleimes in den Atemwegen und wird meist in Kapselform eingenommen.

Pelargonie (Pelargonium sidoides): Die südafrikanische Kapland-Pelargonie ist ein vielseitiges Mittel bei hustenartigen Erkrankungen mit starker Schleimbildung. 

Quendel (Thymus serpyllum): Der wildwachsende Thymian ist ebenso wirksam wie der Gartenthymian. Er verflüssigt zähen Schleim, fördert den Auswurf und wirkt antimikrobiell. 

Schlüsselblume (Primula veris): Die hell leuchtenden Blüten werden ebenso verwendet wie die Wurzeln. Die Inhaltstoffe der Schlüsselblume wirken schleimlösend, hustenreizstillend und schmerzlindernd.

Senf (Sinapis nigra): Senfmehl-Wickel sind ein altes und äusserst wirksames Mittel bei hartnäckiger Bronchitis, aber Achtung: Nur wenige Minuten wirken lassen, da die Haut sonst zu stark gereizt und sogar geschädigt werden kann! Zur Milderung der Wirksamkeit kann das Senfmehl mit Leinsamenmehl vermengt werden.

Süssholz (Glycyrrhiza glabra): Süssholz in Kräutertees verbessert nicht nur den Geschmack, sondern fördert die Aufnahme pflanzlicher Wirkstoffe im Körper und ist ein altbewährtes Mittel zur Schleimlösung.

Tannenspitzen (Picea abies): Die im Frühsommer hellgrün leuchtenden Tannenspitzen sind herb aromatisch und werden gerne in Hustensirups verwendet oder zu Hustenbonbons verarbeitet. Bei Erkältungshusten mit zäher Verschleimung und Katarrhen der Atemwege sind Tannenspitzen als wirksames Mittel altbekannt.

Thymian (Thymus officinalis): Der Thymian zeichnet sich aus durch Vielseitigkeit und Effizinez: Schleimlösend, auswurffördernd, desinfizierend… und wohlschmeckend! Oft in Hustensirups, Hustentropfen, Erkältungssalben, Inhalationsmitteln und Erkältungsbädern zu finden.

Zitrusschalen (Citrus cortex sp.): Die Schalen gewisser Orangen- und Zitronenarten enthalten Wirkstoffe die gut schleimlösend sind. Anwendung in Form von Kapseln zum Einnehmen.

Homöopathie zur Hustenbehandlung 

Die Wahl des richtigen Mittels bedarf einer Fachberatung. Aconitum (Blauer Eisenhut) 

Aralia racemosa (Amerikanische Narde) 

Bryonia (Zaunrübe) Pulsatilla (Küchenschelle) 

Drosera (Sonnentau) Hepar sulfuris (Schwefelleber) 

Ipecacuanha (Brechwurz) 

Kalium Bichromicum (Kaliumdichromat) 

Spongia (Meerschwamm)

Spagyrische Essenzen zur Hustenbehandlung 

Spagyrische Essenzen können einzeln oder kombiniert angewendet werden. 

Aconitum (Blauer Eisenhut) 

Aralia racemosa (Amerikanische Narde) 

Arnica (Arnika) Drosera (Sonnentau) 

Ephedra (Meerträubchen) 

Propolis (Bienenkittharz) 

Thymus officinalis (Thymian) 

Tropaeolum (Kapuzinerkresse) 

Verbascum (Königskerze)

Hustenmittel richtig ausgewählt und angewendet 

Tabletten, Tropfen, Saft oder Salbe? Tee trinken, inhalieren oder Wickel machen? Es lohnt sich in einer auf Naturheilmittel spezialisierten Drogerie oder Apotheke Rat zu holen, da nicht alle natürlichen Mittel harmlos sind und die richtige Behandlung hustenartiger Erkrankungen oftmals einer Fachberatung bedarf.

Lindernd zur Unterstützung täglich mehrere Tassen Kräutertee trinken, Brust, Rücken und auch die Fusssohlen mit Erkältungs-Salbe einreiben, Inhalieren und sich zum Entspannen ein Erkältungsbad gönnen. Die Raumluft befeuchten und zur Infektabwehr einen Aroma-Spray mit natürlichen Essenzen verwenden.


Die im Frühsommer hellgrün leuchtenden Tannenspitzen sind herb aromatisch und werden gerne in Hustensirups verwendet oder zu Hustenbonbons verarbeitet. 

Unser Tipp

Holle Holundersirup, mehrere Gläser pro Tag möglichst heiss getrunken – ein altbewährtes Mittel bei hartnäckiger Erkältung.

 Kräutermischung für Erkältungsbad 
 20 g Eukalyptusblätter, 20 g Fichtennadeln, 20 g Pfefferminzblätter, 20 g Salbeiblätter, 20 g Thymianblätter