Spagyrik – das Edelste aus der Pflanze

Spagyrik – das Edelste aus der Pflanze

Spagyrik – das Edelste aus der Pflanze

Die Spagyrik ist ein bedeutender Bestandteil unter den natürlichen Heilmitteln. Sie stellt ein in sich geschlossenes System dar, das sich an der Suche nach der tief liegenden Ursache von Krankheiten orientiert. Im Mittelpunkt dieses therapeutischen Systems stehen die aus Pflanzen gewonnenen Spagyrischen Essenzen. Diese erhalten im Laufe des Herstellungsprozesses ein grosses energetisches Potenzial.

Text: Peter Brechbühl  Fotos: Spagyros AG, zvg

Ein uraltes, ganzheitliches Heilverfahren

In den Alchemistenküchen des Mittelalters wurde unermüdlich versucht, aus verschiedenen Materialien, mittels chemischer und physikalischer Vorgänge, Gold herzustellen. Die Alchemie ist ein altes Teilgebiet der Naturphilosophie und wurde im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts von der modernen Chemie und der Pharmakologie abgelöst.  

Der Schweizer Arzt Paracelsus (1493–1541) sah die Aufgabe der Alchemie nicht in der Gewinnung von Gold, sondern in der Herstellung von Arzneimitteln. Er wählte die Bezeichnung Spagyrik als Abgrenzung gegenüber anderen Richtungen. Die ärztliche Tätigkeit des Paracelsus war oft von aufsehenerregenden und sensationell wirkenden Heilungen begleitet. Die Spagyrik als uraltes, ganzheitliches Naturheilverfahren mit Ursprung aus vorchristlicher Zeit wurde 200 Jahre nach Paracelsus vom homöopathischen Arzt Carl Friederich Zimpel durch Studien und Versuche zur Grundlage der heutigen Spagyrik weiterentwickelt, welche als Brücke zwischen klassischer Homöopathie und moderner Pflanzenheilkunde einen wichtigen Meilenstein natürlicher Heilverfahren darstellt.

Herstellung

Spagyrik (griechisch): spao = trennen, ageiro = zusammenführen. In der Spagyrik werden die Wirkstoffe aus den Pflanzen zunächst getrennt, bearbeitet und dann wieder zusammengeführt: 

Handverlesene frische Pflanzen werden zerkleinert und mit destilliertem Quellwasser und Hefe in einem mehrere Tage bis Wochen dauernden Prozess vergoren. Die alkoholische Maische wird durch sanfte Destillation in mehrere Fraktionen aufgetrennt. Verbleibende Rückstände werden bei grosser Hitze verascht, dann die Salze aus der Asche gelöst. Damit ist die Trennung vollzogen. Die darauf folgende Zusammenführung der gewonnenen Salze und Destillate wird als «Spagyrische Hochzeit» bezeichnet.

Durch diese aufwändige Herstellungsweise werden sowohl ätherische Öle (Aromastoffe) als auch pflanzeneigene Mineralstoffe und Spurenelemente gewonnen. Somit enthalten Spagyrische Essenzen organische wie auch anorganische Stoffe, dadurch wird die gesamte Kraft der Pflanze nutzbar gemacht. Ein weiterer Vorteil dieser sorg- fältigen Prozesse ist, dass Giftpflanzen durch das Herstellungsverfahren unschädlich werden. Die Spagyrischen Essenzen giftiger Heilpflanzen werden zudem potenziert und kommen als Essenzen in D4 oder D6 zur Anwendung.

Wirkungsweise

Spagyrische Heilmittel stärken die Vitalkraft des Organismus und fördern Regenerationsprozesse. Durch die spezielle Art der Herstellung erhalten die Essenzen eine Dynamik, die im Körper Heilungsprozesse in Gang setzen kann. Die Arzneien tragen die Gesetzmässigkeit des Lebens «einprogrammiert» und vermitteln dadurch dem Körper nicht nur die Heilkraft der Pflanze, sondern auch das «Programm», wie diese zu verwenden ist.


Spagyrische Essenzen gehören zu den wenigen Heilmitteln, die das Selbstheilungspotenzial des Körpers anregen beziehungsweise unterstützen können. Sie unterdrü- cken die natürlichen Abwehrreaktionen des Körpers nicht, sondern fördern die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts. Dadurch helfen sie, die Krankheiten zu überwinden und nicht zu verdrängen. Durch die Reaktivierung der Lebensdynamik wird zudem die Entgiftung des Körpers angeregt. Dies führt zusätzlich zu einer spürbaren Entlastung des Stoffwechsels.

In Europa ging das Wissen um die Heilpilze über die Jahrhunderte verloren.

Anwendung

Spagyrische Essenzen werden meist als praktisches Spray dargereicht. Sie werden vom Körper besonders gut über die Mundschleimhaut aufgenommen und können bei akuten, aber auch bei chronischen Beschwerden angewendet werden. Sie eignen sich ebenfalls für prophylaktische Zwecke sowie als Begleittherapie. Ferner sind auch bei längeren Anwendungen keine Nebenwirkungen zu erwarten. Zugleich sind Spagyrische Essenzen für Säuglinge und Kleinkinder gut geeignet. Man sprüht die Essenz bei Kindern in die Ellenbeuge oder auf die Bauchdecke und massiert sie fein ein. Die Anwendung von Arzneien während der Schwangerschaft und für Säuglinge sollte jedoch grundsätzlich mit einer Fachperson abgesprochen werden.

Spagyrische Essenzen werden in der Gegenwart durch hochqualitative Verfahren hergestellt und unterstehen strengen Anforderungen. Auf Naturheilmittel spezialisierte Drogerien und Apotheken gewähren eine fachlich korrekte Auswahl und Anwendungsempfehlung Spagyrischer Essenzen.

Phytotherapie und Naturerlebnisse 

Heilpflanzenkunde Theorie und Naturbeobachtungen (Weiterbildungsnachweis 36 Lektionen Phytotherapie) 

Kurswoche vom 18. bis 25. Juni 2016 mit Peter Brechbühl, dipl. Drogist HF, im Lauterbrunnental, Berner Oberland. 


 Anmeldung: sigriswil@pedro-drogerie.ch  


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Die wichtigsten Spagyrischen Essenzen

Die Auswahl ist riesig. Es werden sowohl Einzelessenzen wie auch Mischungen angewendet; ebenso ist die Anwendung als Inhalant oder zur äusserlichen Anwendung in Form von Salbe gebräuchlich.  

Die grossen Sieben 
Paracelsus war ein Verfechter der heimischen Heilpflanzenflora. Er war der Ansicht, dass «beim Kranken die Arznei wächst» und, was vor unserer Haustüre wächst, auch unsere Krankheiten lindern und heilen kann. 

Johanniskraut (Hypericum perforatum) 

Wundheilfördernd, antidepressiv, beruhigend 

Mistel (Viscum album) 
Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Schwindel 

Holunder (Sambucus nigra)
Fieberhafte Erkältungskrankheiten, Abwehr 

Schafgarbe (Achillea millefolium) 
Krampflösend im Magen-Unterleib 

Brennnessel (Urtica dioica)
Entgiftung bei Übersäuerung, Rheuma, Hautjucken 

Löwenzahn (Taraxacum officinale) 
Entgiftend, Leber-Galle aktivierend, Diabetes 

Zinnkraut (Equisetum arvense)
Entwässernd, Bindegewebe stärkend 

Die grossen Sieben stehen hier exemplarisch für eine riesige Auswahl Spagyrischer Essenzen, welche durch Fachberatung zu gezielter Anwendung kommen. Unverzichtbar sind weitere Essenzen: 

Aconitum napellus, Eisenhut
Akutmittel bei hohem Fieber, Schock und starken Schmerzen 

Arnica montana, Arnika
Wundheilfördernd, Muskelprobleme, Durchblutungfördernd 

Boswellia sacra, Weihrauch 
Chronische Entzündungen der Gelenke und Schleimhäute 

Carduus marianus, Mariendistel 
Leberschützend, Leberzellen regenerierend 

Crataegus, Weissdorn 
Herzstärkend, Blutdruck ausgleichend 

Cynara scolymus, Artischocke
Leber aktivierend, Fettstoffwechsel 

Echinacea, Sonnenhut
Immunstimulanz, gegen Infektionen 

Euphrasia, Augentrost 
Augenstärkend und entzündungswidrig 

Iris versicolor, Schwertlilie 
Schmerzlindernd 

Passiflora incarnata, Passionsblumenkraut 
Beruhigend, angstlösend 

Propolis, Bienenkittharz 
Entzündungswidrig, antimikrobiell 

Rauwolfia serpentina, Schlangenwurz 
Blutdruck senkend, entspannend 

Rhus toxicodendron, Giftsumach 

Bei Muskel- und Gelenkschmerzen

Solidago virgaurea, Goldrute 
Blasen-Nieren-Pflanze 

Thymus vulgaris, Thymian 

Husten und Infektionen und für das Immunsystem 

Viola tricolor, Stiefmütterchen
Bei Hautproblemen

Vitex agnus-castus, Mönchspfeffer 
Frauenmittel