Schiff ahoi!

Schiff ahoi!

Schiff ahoi!

Die Schönheit der Thunersee- und Brienzersee-Region lässt sich am besten an Bord eines Schiffes geniessen. Der traumhafte Ausblick auf die Berner Alpen und die kulinarischen Köstlichkeiten aus der Bordküche runden diese Auszeit ab. Abschalten, zurücklehnen, geniessen – das geht an Bord der BLS-Schiffe auch mit Kindern.

Text: Sabrina Dreier  |  Fotos: Martin Wymann

Auf den nostalgischen Dampfschiffen Blümlisalp und Lötschberg können die Kids in den beliebten Spielkajüten unter Aufsicht einer Spielkajüten-Betreuerin malen, basteln und sich austoben, während die Eltern die Ruhe an Deck geniessen. Eine Schiffsreise lässt sich bestens mit einem Spaziergang am Seeufer oder dem Besuch einer der Sehenswürdigkeiten vor Ort kombinieren – die Schiffe fahren diverse beliebte Ausflugsziele der Region an. Vom Thunersee aus empfiehlt sich zum Beispiel ein Abstecher aufs Niederhorn, das bequem ab der Schiffstation Beatenbucht zu erreichen ist und einen herrlichen Blick auf das umliegende Bergpanorama inklusive Eiger, Mönch und Jungfrau bietet. Auch die St. Beatus-Höhlen, der Niesen und die übrige Thunersee-Region warten mit attraktiven Ausflugsideen auf.

«Wassergespenster sind sehr selten, eigentlich gibt es sie kaum mehr.»

Kinder Ahoi! 

Auch kleine Gäste sind bei der Schifffahrt Berner Oberland herzlich willkommen. Samstag ist Schifffahrtstag: Bis zum 16. Lebensjahr fahren Kinder in Begleitung eines Erwachsenen auf dem Thuner- und Brienzersee den ganzen Tag gratis. Den Kapitän und die Matrosen live zu erleben und einen Blick in den offenen Maschinenraum werfen zu dürfen, ist an sich schon ein Highlight – und spannend noch dazu. Weitere Unterhaltung finden die Kinder in den beliebten Spielkajüten, wo sie unter Aufsicht einer Spielkajüten-Betreuerin in Bilderbüchern schmökern, basteln und spielen können, während die Eltern auf dem Oberdeck entspannt eine kleine Auszeit geniessen. Die Betreuung der Kinder ist kostenlos. Neben den Spielkajüten auf den Dampfschiffen gibt es auf allen Motorschiffen Kinderspielecken; regelmässig finden auch Veranstaltungen speziell für Kinder statt. Sehr beliebt ist zum Beispiel das «Kinderschiff Glüntschli Pflotschnass» mit der «Märlitante» Barbara Burren, die unterhaltsam und leidenschaftlich die witzige Geschichte des kleinen Wassergespenstes erzählt, das – ganz untypisch – das Wasser am liebsten meidet. Als zentrales Element begegnet «Glüntschli Pflotschnass» den Kleinen bei diesem Kinderunterhaltungsprogramm an Bord im Laufe der Fahrt noch mehrmals.

Die Geschichte des kleinen Wassergespenstes «Glüntschli Pflotschnass» 

Wassergespenster sind sehr selten, eigentlich gibt es sie kaum mehr. Nur einige wenige sind noch zu finden. Sie leben zurückgezogen am Brienzersee, sodass man sie so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Entweder verbringen sie den Tag beim Schwimmen, verstecken sich im hohen Schilfgras oder verziehen sich irgendwo in ein Bootshaus, wo sie mit den Fischernetzen spielen oder gemütlich in einer Truhe schlafen. Doch beim kleinen Wassergespenst Glüntschli ist alles ein bisschen anders – es ist nämlich wasserscheu. Glüntschli findet dieses nasse Etwas so furchtbar, dass es sogar den Regen meidet. Viel lieber unternimmt es Entdeckungsreisen … 

Rebekka Bögli, eine der dreizehn Spielkajüten-Betreuerinnen und -Betreuer, arbeitet bereits die dritte Saison an Bord der BLS-Schiffe und sorgt bei den kleinen Passagieren für Unterhaltung und Spass. Wir haben sie getroffen und ihr ein paar Fragen zu ihrem etwas aussergewöhnlichen Beruf und ihrem unkonventionellen Arbeitsplatz gestellt. 

Frau Bögli, Sie arbeiten nun schon die dritte Saison auf den Dampfschiffen als Kinderbetreuerin. wie kommt man zu diesem Job? 

Schon als Kind war ich in den Spielkajüten anzutreffen, damals jedoch selbst noch zum Spielen. Da mein Vater Maschinist bei der Schifffahrt Berner Oberland ist, habe ich schon in jungen Jahren viel Zeit an Bord verbracht. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben ihn häufig als Passagiere begleitet. Mein Vater war es dann auch, der mich auf die vakante Stelle als Spielkajüten-Betreuerin aufmerksam gemacht hat. Für mich als angehende Primarlehrerin ist dieser Job wie massgeschneidert.

Wie oft sind Sie an Bord anzutreffen?

Da ich parallel zum Studium arbeite, bin ich nur in Teilzeit angestellt. Im Schnitt habe ich achtmal pro Monat Dienst – jeweils mittwochs und samstags.

Wie alt sind die Kinder, die in die Spielkajüte kommen?

Grundsätzlich können Kinder ab vier Jahren zu uns zum Spielen kommen. Je nach Auslastung können ausnahmsweise auch einmal Dreijährige dazukommen. Im Schnitt sind die ältesten Kinder 10 bis 12 Jahre alt. Es ist besonders schön zu sehen, wie sich die Älteren um die Kleineren kümmern.

Wie sieht so eine Fahrt aus?

Die Kinder kommen meistens mit ihren Eltern in die Spielkajüte herunter und tauchen sofort in die Spielewelt ein. Einige spielen ziemlich lange alleine, andere brauchen schneller einen Input von mir. Dann gebe ich ihnen entweder einen Spieltipp, zeige ihnen Bastelideen oder lese ihnen ein Buch vor.

Was sind die grössten Herausforderungen an Bord? 

Mit Sicherheit, wenn die Kinder weder Deutsch noch Englisch sprechen. Aber da wissen wir uns mit Händen und Füssen zu helfen.

Wie reagieren die Kids auf die Matrosen und den Kapitän? 

Das ist sehr altersabhängig – meistens überwiegt aber die Faszination. Gleichzeitig spielt Respekt eine zentrale Rolle. Schliesslich kommen Figuren wie Matrosen und Kapitäne normalerweise hauptsächlich in «Chindergschichtli» vor. Bei einer Kinderparty an Bord darf das Geburtstagskind sogar zum Kapitän ins Steuerhaus und ein Foto mit ihm machen. Das sorgt dann jeweils für besondere Aufregung bei den Kindern.

Gibt es nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Seen? 

Auf dem DS Lötschberg auf dem Brienzersee ist die Spielkajüte etwas grösser als auf dem DS Blümlisalp auf dem Thunersee. Auf dem Brienzersee sind auch mehr Gäste aus dem arabischen Raum unterwegs – auf dem Thunersee hingegen öfters Schulklassen auf Schulausflügen. 

Gibt es Kinder, die immer wiederkommen? 

Ja, ich kann mich an drei Brüder erinnern, die schon zwei- bis dreimal bei mir in der Spielkajüte zu Gast waren. Auch andere einheimische Kinder kommen des öfteren wieder.

Betreuen Sie die Kinder hauptsächlich auf Deutsch oder brauchen Sie gelegentlich auch Fremdsprachen? Wenn ja, welche? 

Am meisten spreche ich deutsch und englisch mit den Kindern. Ab und an auch schon einmal französisch. Wenn ein Kind eine andere Fremdsprache spricht, kommunizieren wir mit Händen und Füssen – das klappt erstaunlich gut. 

Zum Schluss: Was ist das Highlight, wenn Sie auf Ihre bisherige Zeit in der Spielkajüte zurückblicken? 

Allgemein ist es schön, wenn man die Wertschätzung der Kinder spürt. Die Dankbarkeit der Eltern ist wie eine zusätzliche Entlöhnung. Ich kann mich an einen Tag erinnern, als ein Grosi mit ihren zwei Enkeln aufs Schiff kam. Das jüngere der beiden Geschwister sass auf meinem Schoss, während ich ihm ein Buch vorlas. Als die Grossmutter wieder in die Spielkajüte kam, um die Kinder zu holen, und das sah, war sie ganz entzückt und sogar etwas gerührt. Das war ein schöner und ganz offensichtlich unvergesslicher Moment für die Kinder. 

Kinderparty auf dem Dampfschiff 

Welches Kind würde nicht gerne seinen Geburtstag oder ein anderes Fest auf einem Schiff feiern? Die Dampferkabine der Blümlisalp kann exklusiv für eine Kinderfeier gebucht werden. Natürlich wird die Kabine für den speziellen Anlass kunterbunt dekoriert. Auch Snacks und Kuchen werden bereitgestellt. Jedes Kind erhält ein kleines Geschenk, und das Festtagskind darf dem Kapitän im Steuerhaus einen Besuch abstatten und mit ihm zusammen das Schiff steuern.

Die Party für maximal acht Kinder (Alter 5 bis 11 Jahre) kostet pauschal 180 Franken und kann jeweils Mittwoch und Freitag bis zum 14. Oktober 2016 gebucht werden.

Die Dankbarkeit der Eltern ist wie eine zusätzliche Entlöhnung.

Kontakt

Mehr Infos bei der BLS Schifffahrt
Telefon 058 327 48 11 oder www.bls.ch/schiff


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