Malerische Uferwege am Thunersee

Malerische Uferwege am Thunersee

Malerische Uferwege am Thunersee

Rund um den Thunersee gibt es viele Möglichkeiten, die Natur zu erkunden. Nehmen Sie sich also einen Nachmittag Zeit und geniessen Sie die warme Frühlingssonne am See. 

Text: Laura Spielmann  |  Fotos: Christine Hunkeler, Annette Weber-Hadorn, zvg

Jetzt im Frühling, wo das Wetter wieder wärmer wird, lädt der Thunersee wunderbar dazu ein, ihm entlangzuschlendern. Romantische Seeufer locken mit dem Duft der blühenden Bäume und Blumen, und es entfaltet sich lebendige Natur in der Ufervegetation. 

Einen Nachmittag an einem solchen Ort am See zu verbringen, ist entspannend – kein Wunder, denn der Blick aufs Wasser tut unserer Seele gut und vermittelt ein Gefühl von Freiheit.  

Ein vorbeifliessender Fluss, ein blauer Bergsee, die wogenden Wellen des Meeres – fühlt man sich nicht automatisch besser, wenn man deren Aura auf sich wirken lässt? Der psychologische Effekt des Wassers wirkt sich auch auf uns aus, denn er dient dem Stressabbau und beruhigt uns – ein Gegenstück zu unserem hektischen Alltag. Die Kraft des Wassers spüren und sich von ihm tragen lassen, neue Energie tanken – es trägt so zu Wohlbefinden bei und fördert als positiver Nebeneffekt auch unsere Gesundheit.  

Uns am Wasser aufzuhalten, vermittelt ein Gefühl der Ruhe und des Wohlbefindens, die Klänge und das Rauschen können uns sogar in einen meditativen Zustand versetzen. Kein Wunder, dass wir so gerne Zeit am Wasser verbringen. 

Dem Wasser entlangzugehen, Kraft zu tanken und mit jedem Schritt Natur pur zu geniessen: Hierzulande bieten die Uferwege unserer zahlreichen Seen Gutes aus Natur und Stadt. So säumen hölzerne Wege, Schilflandschaften und ein wunderschönes Bergpanorama die Strandwege am Thunersee. Setzen Sie sich also auf ein Bänkli und geniessen Sie das Bergpanorama der Berner Oberländer Alpen von Niesen, Stockhorn, Niederhorn sowie Eiger, Mönch und Jungfrau. Schauen Sie dem Schilf zu, wie es sich im Wind bewegt. Sinnieren Sie. Beobachten Sie Schwäne und Enten. Und das Allerwichtigste: Tanken Sie Energie. 

Es gibt vielfältige Möglichkeiten

Seit 2011 wird rund um den Thunersee ein 56 Kilometer langer Panorama-Wanderweg angelegt – kleinere Etappen davon zu begehen, ist eine wunderbare Möglichkeit, Schritt für Schritt und eingebettet in eine traumhafte Bergkulisse eine Prise frische Seeluft zu schnuppern. 

Da wäre zum Beispiel der verträumte Strandweg von Spiez nach Faulensee. Beim Schwimmbad startet man. Die 45 Minuten, die man dem See entlangschlendert, vergehen wie im Fluge, insbesondere wenn man das schöne Glitzern des Sees und das atemberaubende Panorama mit dem Niederhorn beobachtet. In der letzten Viertelstunde kann man sogar einen Blick auf Interlaken erhaschen. Traute Zweisamkeit oder actionreicher Kindernachmittag – es gibt für alle etwas. An beiden Enden des Weges wartet auf die Kleinen und Junggebliebenen ein Spielplatz, den es zu erkunden gilt. Für Kulturliebhaber:innen warten verschiedene Skulpturen und über 50 Sitzbänke, die den Weg zieren. Bei einer dieser Sitzgelegenheiten zu verweilen, garantiert eine grandiose Weitsicht auf den Thunersee und die Alpen. Jede Bank zeichnet sich ausserdem durch ihre Einzigartigkeit aus und verfügt über eine Messingtafel, auf der eine Lebensweisheit eingraviert ist. Übrigens: Da der gesamte Weg an allen Stellen mindestens zwei Meter breit ist, ist er für Kinderwagen und Rollstühle wunderbar geeignet. Der Rückweg nach Spiez oder Thun kann entweder auf demselben Weg wieder zurückspaziert oder per Schiff zurückgelegt werden.  

Einen weitereren wunderbaren entspannenden Weg gibts auch auf der anderen Seite des Sees – von Thun nach Hünibach dem zwei Kilometer langen Aarequai entlang. Auch für Velofahrer:innen super geeignet, da sie neben den zahlreichen Passant:innen genügend Platz finden. Vom Mühleplatz in Thun aus gehts runter an die Aare. Von da aus dem Quai entlang zur Schiffsstation Hünibach spazieren. Begleitet wird dieser Spaziergang von einer Sicht auf das Schloss Schadau und den 3,6 Hektaren grossen Schadau-Park. Unterwegs trifft man zudem beim Brahmsquai auf das Brahmsrösi, eine bezaubernde Mädchenfigur als Symbol für die Musik und das Musikhören. Die Figur und die Parkanlage sollen an den berühmten Komponisten erinnern und ihn würdigen, denn er hat in den späten 1880er-Jahren einige Zeit in der Stadt verbracht. Die Liegewiese und die Bänkli können die Flussbrise der Aare wunderbar einfangen und beruhigen die Seele, bevor es gemächlich weitergeht. Sobald man die Thuner Altstadt und die Parkanlage hinter sich gelassen hat, ist die Sicht auf die Berge und die gegenüberliegende Seeseite frei. Der Weg geht dann weiter bis zur Schiffländte in Hünibach. Auch von Hünibach lässt es sich mit dem Schiff zurückfahren. Doch der Rückweg zu Fuss ist ebenfalls eine Erwägung wert, denn wird man doch mit einer schönen Sicht auf die Thuner Altstadt, das Schloss Thun und die Kirche belohnt.  

Wer eher dem Bödeli zugetan ist, kann auch dem Uferweg in Unterseen entlangspazieren, der einen imposanten Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau bietet. Der abwechslungsreiche Uferweg führt durch das Naturschutzgebiet Weissenau, das eine ehemalige Deltalandschaft der Aare ist und zahlreichen Vögeln einen idealen Lebensraum bietet. Reiherente, Kuckuck und Fitis sagen sich hier Hallo, und Sie können, wenn Sie Glück haben, diese sogar beobachten. Sonnenverwöhnte Wege führen durch lichtdurchflutete Wälder und Alleen über wildromantische Holzstege entlang dem glitzernden See. Immer mit dem eindrucksvollen Panorama der umliegenden Berggipfel im Hintergrund. Der Blick schweift über das glitzernde Wasser und die Bergkulisse des Berner Oberlandes, die das Bild perfekt abrundet. Nebst der herrlichen Natur, dem atemberaubenden Panorama und dem glitzernden Gewässer können Sie unterwegs auch eine altertümliche Burgruine bewundern. Die Burg Weissenau zählt zu den bedeutendsten und besterhaltenen Burgen des Berner Oberlandes und wurde im 13. Jahrhundert zur Kontrolle des Warentransports auf den Alpenpässen erbaut. 71 Treppenstufen weiter oben blickt man auf die Aare, den Thunersee und die Berglandschaft, ein paar tiefe, entspannende Atemzüge später endet der Weg auch schon. Die Route endet in einem Seepark mit bezaubernder Landschaft, der ideale Orte bietet, um die Aussicht noch einmal in völliger Ruhe zu geniessen. Wenn Sie möchten, wartet eine Schifffahrt auf dem Thunersee als krönender Abschluss. 

Soll es in Thun selbst sein, so ist der Uferweg als kleines Juwel in Stadtnähe, der beim Bahnhof startet und zum Bonstettenpark führt, ideal dafür geeignet. Vom Bahnhof Thun führt der Spazierweg dem Ufer der Aare entlang via Schloss Schadau und die als Englischen Garten gestaltete malerische Parkanlage über das Strandbad Thun zu einer reizvollen Landschaft voller flacher Ufergebiete, die fast schon an eine Lagune erinnern, über Brücken und Stege an kleinen Wasserbecken und Tümpeln vorbei zum Bonstettenpark – einem malerischen Naherholungsgebiet für Jung und Alt, dank dessen lauschigen Grillplätzen es sich wunderbar grillieren lässt. Die offene Wasserfläche des Thunersees bietet dabei stets einen grandiosen Blick auf den Niesen und die Berner Hochalpen. Der Weg selbst ist mit Schilfgebieten und Flachmooren gesäumt. Und verbindet reizvolle Kontraste: städtische Parks und naturnahe Uferlandschaften. 

Was gibt es also Schöneres als Uferwege?

Viele Bewohner:innen der Thunerseeregion tun es gerne an einem schönen Nachmittag: einen Strandweg begehen. Grund dafür ist die einzigartige Mischung aus Natur und Stadt zugleich. Städtisches Flanieren und zugleich in die Natur entrückt. Dem See entlangschlendern – die frische Luft mit einer Prise See einatmen und geniessen, geselliges Zusammensein – bietet Kurzweil und Vergnügen für alle: Rentner:innen, Familien, Kinder und Hunde, alle, die gerne an einem freien Nachmittag die Natur geniessen möchten, trifft man auf diesen Wegen an. Was danach in Erinnerung bleibt, sind die Stege, die einladenden Bänkli, die Baumalleen, das schöne Bergpanorama und das bezaubernde Glitzern des Sees, der mit der Sonne um die Wette funkelt. Bonuspunkte gibt es obendrauf, denn der Strandweg ist ein Beispiel eines vorbildlichen Naturerholungsgebiets. Was gibt es Herrlicheres als das Leben an einem See? 


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