Reben rund um den Thunersee
Reben rund um den Thunersee
Auch wenn die Schweiz ein kleines Weinland im Herzen Europas ist, werden hier praktisch überall Reben kultiviert – mal etwas mehr und mal etwas weniger. Auch am Thunersee. Dominant sind hier Pinot Noir und Riesling ≥ Sylvaner.
Text: Chandra Kurt | Fotos: zvg, swissimage.ch (Andreas Gerth, Simon Wüthrich)
Bekanntlich wächst die Vegetation am Wasser gleichmässiger, da das Klima ausgeglichener ist. Doch trotz dieser ähnlichen
Bedingungen kann nicht von einer einheitlichen Weinkultur um die Schweizer Seen gesprochen werden. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen sind es die verschiedenen Traubensorten, zum anderen die unterschiedliche Einstellung der Winzer. Unter ihnen findet man sowohl überzeugte Traditionalisten als auch optimistische Modernisten. Die einen pflegen, was bereits ihre Väter pflanzten, die anderen setzen voll und ganz auf neue, teils erst vor wenigen Jahren entwickelte krankheitsresistente Traubensorten. Das gilt auch für die Region Thunersee, wo neben den beiden Hauptsorten Riesling x Sylvaner und Pinot Noir auch Sorten wie Gewürztraminer, Chardonnay, Regent, Cabernet Jura, Cabernet Dorsa oder Elbling angebaut werden, um einige zu nennen.
Die einen pflegen, was bereits ihre Väter pflanzten, die anderen setzen voll und ganz auf neue, teils erst vor wenigen Jahren entwickelte krankheitsresistente Traubensorten.
Eine weitere Charakteristik für den Weinbau am Thunersee – neben Seenähe und Riesling x Sylvaner-Traube – ist die Höhe der Reblagen. Es sind nicht die höchsten der Schweiz, aber sie sind sozusagen voralpin und solche Weine haben eine grosse Zukunft. Speziell an einem «High Altitude»-Wein ist seine aromatische Frische, sowohl bei den Rot- wie auch bei den Weissweinen. Meist sind die blumig fruchtigen Aromen auch delikater und intensiver. Rotweine weisen meist kräftige, aber elegante Tannine und eine sehr dunkle Farbe auf. Diese Eigenschaften ergeben sich daher, dass je höher man pflanzt, desto tiefer in der Nacht die Temperaturen fallen. Dies wiederum führt zu einem tieferen Alkoholgehalt und einer höheren Säure im Wein sowie einem delikateren Aromaprofil, das den Wein frischer macht. Ganz im Gegenteil zu Reben, die den ganzen Tag in tieferen Lagen viel Sonne tanken und auch nachts kaum abkühlen können. Solche Weine entwickeln gerne hohe Alkoholnoten und ein intensiv barockes Aromaspektrum. Die Frische in alpinen Weinen kann auch von kühlen Winden sowie den felsigen Böden stammen. Je höher die Trauben wachsen, desto intensiver ist auch die UV-Bestrahlung. Sie führt dazu, dass die Trauben dickere Häute, die mehr Farbe enthalten, entwickeln und auch aromatisch intensiver schmecken und eine Struktur für Weine mit einem ausgeprägten Alterungspotenzial besitzen.
Die Kellereien am Thunersee
Rebbaugenossenschaft Spiez:
www.alpineweinkultur.ch
Rebbaugenossenschaft Oberhofen:
www.oberhofner.ch
Rebbaugenossenschaft Hilterfingen:
www.hilterfingen.ch/kultur-freizeit/rebbaugenossenschaft/
Rebbau Steffisburg:
www.wygarte.ch/rebbau.php
Rebberg in Thun:
www.riemdaepp.ch
Rebberg in Merligen:
www.riemdaepp.ch
Rebberg in Gunten wird durch Grint,
Marti & Co. bewirtschaftet