Text: David Heine Bilder: Annette Weber-Hadorn, zvg
Der Winter am Thunersee ist eine Zeit der Stille und des Zaubers. Die schneebedeckten Gipfel der Berner Alpen, die majestätisch über den See hinausragen, bilden eine atemberaubende Kulisse. Besonders das Dreigestirn aus Eiger, Mönch und Jungfrau bietet in dieser Jahreszeit einen beeindruckenden Anblick.

Vor dem kalten, klaren Himmel glitzern die schneebedeckten Bergspitzen im Sonnenlicht, während der Thunersee in tiefem Blau ruht und der Frost die Ufer in zarte Eiskristalle hüllt. Und wenn sich der Schnee auch in tiefere Gefilde getraut, verwandelt sich die Region in eine märchenhafte Winterlandschaft. Ein Spaziergang entlang des Sees in den frühen Morgenstunden, wenn der Nebel noch wie ein Schleier über dem Wasser liegt, vermittelt eine besondere Winterstimmung. Die Natur scheint in sich gekehrt, alles wirkt friedlich und in einer Art Winterruhe. Das knirschende Geräusch des Schnees unter den Füssen und der klare Duft der kalten Luft wecken Erinnerungen an vergangene Winter.

Was jedes Mal aufs Neue eindrücklich ist, sind die verschiedenen Lichtstimmungen. Und egal ob Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang – das Farbenspiel verleiht dem See und seiner Umgebung etwas Magisches. Der Winter ist auch eine Zeit der Gemütlichkeit. Wenn es langsam eindunkelt, erstrahlen die Städte und Dörfer rund um den Thunersee in festlicher Beleuchtung und in den Fenstern flackern Kerzen. In den verschneiten Gassen herrscht eine ruhige, besinnliche Atmosphäre. Das Kaminfeuer in den Chalets wärmt nicht nur das Haus, sondern auch das Herz. Die winterlichen Märkte, auf denen warme Getränke wie Glühwein und duftende Leckereien angeboten werden, laden zu einem gemütlichen Verweilen ein.

Man muss also nicht in die Karibik reisen oder die Skipisten runterbrettern, um einen schönen Winter zu verbringen. Wer sich auf die Kälte und die Ruhe einlässt, wird eine wunderschöne Zeit rund um den Thunersee verbringen.
