Schmuckes Gastroambiente direkt am See
Schmuckes Gastroambiente direkt am See
Sie heissen Ländtepintli. Das deshalb, weil sie sich besonders durch ihre platzmässig kleine Gastroart, Besonderheiten und einem einzigartigen Ambiente auszeichnen. Genussvoll fein und mit Herzblut werden sie wiederum ab dem Frühling betrieben.
Text: Heinz Schürch | Fotos: Kurt Müller, Heinz Schürch, zvg
So können wir uns also freuen – bald ist das «Spiezerli» wieder auf dem Thunersee unterwegs. Auf der Website www.spiezerli.ch können Sie sich über den Zeitplan informieren und zusätzliche spannende Informationen zum Dampfer nachlesen. Ausserdem besteht auch immer noch die Möglichkeit, sich durch eine Spende am Projekt zu beteiligen – jeder Franken kann gebraucht werden. Es steht der Thunerseeregion sicherlich gut zu Gesicht, dass ein solches Stück Schifffahrts- und auch Tourismusgeschichte gepflegt wird und nicht finanziellen Überlegungen geopfert wurde. Gute Fahrt!
Hafepintli heisst das schmucke Beizli in Därligen. Es hat 100 Sitzplätze und bietet Spezialitäten wie Fischknusperli oder die beliebten hausgemachten Hamburger an. Diese würden auch zum Verzehr ausserhalb des Hafepintli passen, wie Erika Imboden, welche den Betrieb seit drei Jahren führt, sagt: «Hier, direkt bei unserem Betrieb befindet sich eine grosse, private Badewiese. Gegen eine kleine Gebühr kann man sie benutzen und sich auch so richtig von der Därliger Sonne verwöhnen lassen. Und unsere Badeoase ist sicher nicht überfüllt wie an anderen Orten am Thunersee.» Allerdings ein «Kursschiff-Ländtebeizli» ist es leider nicht mehr, denn die Kursschiffe legen nicht mehr in Därligen an. Doch mit dem eigenen Boot oder dem Auto – es hat einen grossen Parkplatz für alle Vehikel, auch eigene Bootsanlegeplätze – ist das Bijou in Därligen sehr gut erreichbar. Übrigens besonders eindrücklich ist bei allen Ländtepintli der Blick während des Abends auf den Thunersee.
Früher vermutlich Wein gekeltert
Am linken Thunerseeufer ist man im Schlosspintli in Spiez direkt in – wie sie genannt wird – der schönsten Bucht Europas. Entweder im Restaurant, das direkt an die Schlossmauer angebaut ist, oder dort, wo etwas weiter vorne die Boote geankert sind. Zur Kursschiff-Anlegestelle sind es nur ein paar Schritte. 150 Sitzplätze draussen und 40 Plätze im Innenbereich hat das Schlosspintli. Doch fast spannender ist der Innenbereich: Das besondere Hafenambiente mit Utensilien und dem grossen Wandbild lassen sogar so etwas wie «Grosshafenambiente» aufkommen. Und wenn dann noch die Spezialität, nämlich Spareribs mit Pommes, serviert werden, ist durchaus auch die «Piratenhafenstimmung» perfekt. Grosses Staunen kann übrigens durch Geschichtsfreude im Schlosspintli erlebt werden: «In dem direkt ans Gebäude angeschlossenen Gewölbekellerraum wurde wohl früher der erste Spiezer Wein gekeltert», vermutet Betreiber Ripon Barua voller Stolz mit Blick auf sein auch nostalgisches Schlosspintli. «Der Raum mit der Weinkellerei ist noch in seinem ursprünglichen Zustand. Es wäre eine Möglichkeit, daraus etwas zu machen», liebäugelt Ripon Barua, der selbstverständlich den Weinkellerraum zeigt, wenn das ein Gast möchte.
Auch Bus und Bahn
Auf der rechten Thunerseeseite liegt die Beatenbucht. Geschichtsträchtig, legendär in der Nähe der tiefsten Stelle des Thunersees gelegen. Ob wohl auch deshalb ein eigentlicher Verkehrsknotenpunkt entstand? Denn von dort aus fährt die Bahn aufs Niederhorn, der Bus macht eine Kehrtwende und das Schiff legt direkt an. Und selbstverständlich fehlt auch die Verpflegungsmöglichkeit nicht: Das kleine, moderne Seerestaurant Beatenbucht ist ein willkommener Verweil- oder vielleicht auch Warteort für die Ausflugsgäste. Entsprechend vielfältig ist ebenfalls das Angebot.
«Der Raum mit der Weinkelterei ist noch in seinem ursprünglichen Zustand.»
Die Crème fraîche für die Flammkuchen stammt aus Meiringen und das Käsefondue kommt aus Sigriswil.
Am Ende des Thunerseebeckens in Richtung Interlaken befinden sich das Naturschutzgebiet Weissenau und das legendäre Hotel-Restaurant Neuhaus mit dem grossen Campingplatz «Manorfarm». Während der lauen Sommerabende ist dort auf dem Gelände die Laguna Beach Bar geöffnet. Rund um den Betrieb gibt es viel Platz zum Verweilen, um den See mit vielen Möglichkeiten zu geniessen. Die Laguna Beach Bar ist jeweils in den Sommermonaten bei trockener Witterung geöffnet.
Manneken-Pis und Zelt
Völlig anders ist es dann ein paar Kilometer weiter dem rechten Thunerseeufer in Richtung Thun entlang. Schon bald sieht man von aussen links das Eden Beach. Mit Parkplätzen direkt vor dem Haus und dem Manneken-Pis des Merliger Künstlers Ruedi Nydegger, welcher die Figur passend für die vielfach motorisierten Gäste geschaffen hat. Allerdings ist es auch die Kunst der Geschäftsführerin Olivia Mathys, welche das Eden Beach zu einem Kultlokal mit besonders regional-kulinarischen Delikatessen gemacht hat: «Die Crème fraîche für die Flammkuchen stammt aus Meiringen und das Käsefondue kommt aus Sigriswil», sagt sie, bevor sie uns die weitere Besonderheit – nämlich das Outdooriglu – zeigt. Phänomenal ist der Ausblick von hier aus auf den gegenüberliegenden Niesen, besonders stimmungsvoll übrigens, wenn es Abend ist.
Pier 17 und Nostalgieambiente
«Sogar Piraten kennen heute Socialmedia … Bist du aber bei uns auf der Terrasse zu viel an deinem Handy, und geniesst zu wenig den Augenblick, dann mache dich auf eine Meuterei gefasst … Im schlimmsten Fall heisst es einfach ‹Mann über Board›», das steht auf der Homepage von Pier 17, direkt beim Schloss Oberhofen und der Schiffsländte. Doch selten muss der «Chefpirat» dem nachkommen. Denn vor allem im Aussenbereich des Pier 17 ist es wunderbar
einfach zu geniessen und auch die Kombination zwischen Schlossbesuchern, mit dem Schiff ankommenden und sonstigen Gästen zu erleben.
Etwas weiter am Thunersee entlang nach Hilterfingen im unteren Seebecken herrscht Nostalgie pur: Das «Mary’s Kaffee» ist beim alten, wirklich aus der Dampfschifffahrtzeit stammenden Ländtehäuschen angegliedert und bietet mit den Aussenplätzen einen hervorragenden Ausblick auf den Thunersee mit seiner Vielfältigkeit.
Eigenes «Hüsi»
Seit 13 Jahren gibt es das legendäre Ländte-bistro «Mätt’s Hüsi» nun schon direkt an der Ländte in Hünibach. Matthias Pulfer und seine Frau Mireille sind Herzblutgastronomen, welche die immer wieder wechselnden und besonderen Begegnungen direkt an der Ländte lieben. Getreu dem Motto: «Es lächle pro Tag macht Freu(n)de!». «In unserer offenen Gaststube ist jeder Gast herzlich willkommen – Spaziergänger, Schiffsgäste, Spielplatzbesucher, einfach alle, die gerne mal entschleunigen und geniessen», fasst «Mätt» im Gespräch zusammen. Die Gemeinde hat passend auf den Sommer ein neues «Hüsi» an der Ländte bei Hünibach geplant. «Mätt’s Hüsi» wird auch weiterhin der Gastgeber sein. Geheimtip: legendäre Currywurst mit Pommes, sowie feine Crêpes, frische Salatbowls direkt am See.
Vielfältige Seegastronomie
Genuss im kleinen, persönlichen Ambiente mit Besonderheiten: Das sind die Ländtepintli rund um den Thunersee. Selbstverständlich gibt es noch viele andere, grössere Restaurants, welche sich direkt am See befinden, um das Ambiente mit direktem Blick auf den Thunersee zu geniessen.