Es geht in die dritte Runde

Es geht in die dritte Runde

Es geht in die dritte Runde

Bereits zum dritten Mal findet das Seaside Festival Ende August in der schönen Spiezer Bucht statt. Das Festival besticht nicht nur durch die einmalige Lage am See. Neben der Musik werden der Kulinarik und Event-Dekoration grosse Aufmerksamkeit geschenkt. 

Text: Christine Hunkeler  |  Fotos: Rob Lewis, Ben Zurbriggen

Bekannte und aufstrebende nationale Künstlerinnen und Künstler sowie internationale Topstars treten wieder während zwei Tagen am 23. und 24. August 2019 in der schönen Spiezer Bucht auf. Das Festivalgelände ist Freitag und Samstag jeweils von zwölf Uhr am Mittag bis drei Uhr am Morgen geöffnet. Sämtliche Food- und Getränkestände bieten bereits ab Mittag ihre Köstlichkeiten an, so dass man auch hungrig anreisen kann.


Es ist ein Festival für alle. Vor allem am Samstag findet für viele ein kollektives Familienerlebnis statt. 

Philippe Cornu: Bereits zum dritten Mal organisieren Sie zusammen mit Sacha Altermatt und vielen Helfern das Seaside Festival in Spiez. Was gefällt Ihnen besonders gut dabei? 

Das Grundgefühl vor Ort. Es ist ein Festival für alle. Vor allem am Samstag findet für viele ein kollektives Familienerlebnis statt. Ein Beispiel: Eine Besucherin hat mir erzählt, wie sie mit ihrem Daddy zu Status Quo getanzt habe und sie als Familie endlich wieder einmal gemeinsam etwas unternommen hätten, was allen grossen Spass machte. Bereits beim ersten Festival vor zwei Jahren hat das Generationenübergreifende funktioniert. 

Überwältigend für mich sind die vielen Leute, die Danke sagen. Das bin ich mir bei Festivals nicht gewohnt. Es sind Menschen, die das Detail wahrnehmen und schätzen; die Bauweise mit möglichst viel warmem Material wie Holz und Segeltuch, die stimmungsvolle Beleuchtung des Geländes und der Rebberge oder kleine Details wie die Handseife bei den Toiletten. Diese Wertschätzung macht mich glücklich. Es ist ein friedliches und respektvolles Miteinander. Wäh- rend des Festivals werden zum Beispiel beste Weine der Rebbaugenossenschaft Spiez ausgeschenkt. Die Besucherinnen und Besucher schätzen die Qualität und den lokalen Bezug sehr.


Ein kurzer Rückblick: Welches waren für Sie persönlich die musikalischen Leckerbissen der letzten beiden Festivals in Spiez? 

Vor zwei Jahren waren es ganz klar Status Quo. Ich sah sie zum ersten Mal live und war total fasziniert. Es war ein sehr positives und aufgestelltes Konzert mit einer super Grundstimmung. Nach dem Konzert fragte ich Francis Rossi (Sänger und Gitarrist), ob die Auftritte früher im Vergleich zu heute cooler gewesen seien. Er meinte, heute zu spielen sei viel schöner, weil die Songs das Publikum durch deren Leben begleitet haben und so sehr viel persönliche und emotionale Energie zurückkommt.

Letztes Jahr hat mich Roger Hodgson als Mensch sehr berührt. So wie er die Musik von Supertramp weiterträgt hat mich beeindruckt. Er ist ein sehr warmherziger Typ und die Musik total positiv.


Ein erweitertes Festivalgelände mit dem Seaside Village und der Session Bühne, ein Wassertaxi, eine Kinder-Tribüne, das Nachtschiff und eine besser integrierte Behindertentribüne waren die Neuerungen im 2018. Was steht für dieses Jahr an? 

Ein grosses Bestreben ist es, die Qualität und Infrastruktur auf diesem Level zu halten. Beim Wassertaxi wird noch an einer komfortableren Möglichkeit gearbeitet. Das Festivalgelände wird analog dem Vorjahr genutzt werden können. Eine Idee welche im Raum steht ist, allenfalls auch der Kunst einen Rahmen während des Festivals zu geben.


Das Konzept mit den angesagten internationalen und nationalen Stars am Freitag und dem Classic Rock Day am Samstag hat sich die beiden letzten Jahre bewährt. Wird dieses Konzept dieses Jahr fortgeführt?

Ja, dieses Konzept wird so weitergeführt. Durch den Auftritt von Herbert Grönemeyer am Samstag, kann man korrekterweise nicht mehr vom typischen Classic Rock Tag sprechen. Daher haben wir den Begriff «Musik mit Geschichte» lanciert, stellvertretend für Bands, die schon seit langer Zeit Musik machen. Darunter würden heute auch Bands wie Patent Ochsner fallen. «Scharlachrot» begleitet die Schweizerinnen und Schweizer seit 1991, also seit 28 Jahren durch ihr Leben!


Auf welche Momente rund um das bevorstehende Festival freuen Sie sich am meisten? 

Um 12 Uhr werden am Freitag die Türen geöffnet, und bei mir ist das immer noch, trotz so vielen Jahren Event-Erfahrung, mit einem schweren Klumpen im Magen verbunden. Klappt wirklich alles, müssen die Leute nicht zu lange anstehen, hält sich das Wetter etc. Aber dann kommt irgendwann im Verlaufe des Nachmittags der Moment, wo alles fliesst, die Leute «angekommen» sind und Festivalstimmung entsteht. Dieser Moment ist für mich nach wie vor der schönste Festivalmoment. Dann kann es auch für mich losgehen!


Letztes Jahr war mit jeweils 10000 Besuchern das Seaside Festival an beiden Tagen ausverkauft. Im Hinblick auf diese erfreuliche Entwicklung: Werden in Zukunft mehr Personen eingelassen, resp. will man in Spiez grösser werden? 

Nein, in Spiez will man nicht grösser werden, sonst könnte man dem Motto nicht treu bleiben. Das Festival soll betreffend Besucheranzahl so bleiben wie gehabt.


Auf welche Acts können sich die Festivalbesucher dieses Jahr besonders freuen? 

Das ist sehr individuell. Sicher auf Herbert Grönemeyer, wir haben alle viel mit seiner Musik erlebt. Rein persönlich freue ich mich riesig auf Procol Harum. Vor vielen Jahren habe ich diese Band auf einer Interrailreise in der speziellen Stimmung einer nordischen Sommernacht an einem Open Air in Finnland gesehen. Gerade diese Band ist ein Paradebeispiel für den Begriff: «Musik mit Geschichte». Wer hat nicht eine Erinnerung an ihren Welthit «A Whiter Shade of Pale»? Dieser Song ist in unseren Erinnerungen als Grundvibe angelegt.


Anreise 

Die Anreise wird mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug, Bus, Schiff) empfohlen. Der Fussweg vom Bahnhof Spiez bis zum Festivalgelände dauert nur zehn Minuten und man kann auf diesem Weg einen herrlichen Blick über die ganze Bucht geniessen. Wer mit dem Schiff anreist, der erreicht das Gelände von der Schiffländte Spiez aus in fünf Gehminuten. Für die, welche auf ein Fahrzeug angewiesen sind, steht ein kostenpflichtiger Park & Ride zur Verfügung. Der Weg dahin ist entsprechend signalisiert und Shuttlebusse bringen einen bis zum Festivalgelände und wieder zurück. Wer während des Festivals campieren möchte, kann dies auf den nah gelegenen Campingplätzen tun. In der Spiezer Bucht gibt es keine Campiermöglichkeiten.

In Begleitung einer erwachsenen Person benötigen Kinder mit Jahrgang 2007 und jünger kein Festivalticket. Es werden Ausweiskontrollen durchgeführt. Pro erwachsene Person sind mehrere Kinder gestattet, es muss jedoch jederzeit die Betreuung gewährleistet sein. Für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Personen steht mit Sicht auf die Hauptbühne eine gedeckte Tribüne zur Verfügung. Die Anzahl der Plätze ist jedoch beschränkt.

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