Wenn der Morgennebel auf dem See liegt und nur das sanfte Schaukeln des Bootes zu hören ist, beginnt Johannes’ Tag – lange bevor die Welt erwacht. Er fischt nicht für den schnellen Fang, sondern im Takt der Natur, mit Respekt, Hingabe und Demut. Jeder Zug seines Netzes erzählt Geschichten: von Kälte, Stille, Wandel – und der Faszination eines Lebens zwischen Wasser und Wind. Wer glaubt, Fischerei sei nur Arbeit, kennt Johannes nicht.
Text: Maria-Theresia Zwyssig
Bilder: Alina Dubach
Johannes fährt am Abend mit seinem blauen Fiat direkt zum Wasser. In Gunten, dort, wo das Leben im See pulsiert. «Siehst Du die kleinen Fische dort? Das wird mein Fang in vier Jahren sein.» Wir steigen zu viert gemeinsam in sein Boot, das sanft auf dem Wasser schaukelt. Mit geübter Hand setzt die gelbe Kugel, welche ihn als Berufsfischer ausweist, auf den «Knecht», diesen robusten Metallstab.

Bild: Neun Monate im Jahr ist Johannes von Gunten als Berufsfischer auf dem Thunersee unterwegs.
Dann geht es los: 600 Meter Treibnetz werden in einer Stunde Präzisionsarbeit ins Wasser gelassen, zehn Meter unter der Wasseroberfläche gleitet es in der stillen Tiefe. Früher leuchteten Petroleumlampen auf dem Wasser, heute verraten GPS-Sender, wo das Netz ruht. Und am Morgen?

Bild: Mit Sorgfalt und Würde befreit Johannes die Fische aus dem Netz, bevor sie in die Kiste kommen.
Noch vor Sonnenaufgang ist Johannes zurück. Neun Monate im Jahr. Bei Wind, Sonne oder Regen. Wenn andere noch schlafen. Der Fang muss kühl bleiben. «Wärme tut dem Fisch nur in der Pfanne gut.» Netz für Netz zieht Johannes ein. Der Thunersee gehört zu den saubersten Seen und in ihm lebt eine Besonderheit: sieben Felchenarten, von denen eine besonders häufig in Johanns Netz geht, der Brienzlig. Ein zarter, silbrig schimmernder Fisch, endemisch, also einzigartig für den Thuner- und Brienzersee. Doch Johannes macht klar: «Wichtiger als die Fischart ist der Umgang mit ihr – kein Raubbau zu betreiben. Wer gierig ist, ist hier fehl am Platz.»
Die Fische bekommen einen schnellen, respektvollen Schlag, ein Ende ohne Leiden. Nach einer kurzen Autofahrt zurück in Sigriswil, wo er wohnt, ist er für die Fischverarbeitung eingerichtet. Johannes und seine Frau Manuela, die Töchter Samira und Jasmin, verkaufen die frischen Fische direkt an die Kundschaft. Jetzt übernimmt einerseits die Technik. Die Kartoffelrüstmaschine mit einem Schleifbelag entschuppt die Fische. Im nächsten Schritt trennt Johannes Kopf und Schwanz ab. Der Fisch wird in der Maschine sauber halbiert. Johannes ist kein reiner Maschinenführer, mit geübtem Blick entfernt er Bauchgeräte, Flossen sowie das Fett, bis jedes Filet perfekt ist. Aus den Resten entsteht Biogas. Zum Schluss werden die Filets gewaschen, auf einem Brett sorgfältig geschnitten und vakuumverpackt. Mittwoch, Donnerstag und Freitag gibt es bei Johannes frischen Fisch direkt vor seiner Haustür in Sigriswil oder geliefert an umliegende Hotels, Restaurants und an eine Metzgerei in der Stadt Thun. Aber nicht zu jeder Zeit alles. Denn: «Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie.»
Leidenschaft. Wind. Wellen.
Mit tollem Ausblick über den See sitzen wir am handgefertigten Holztisch. Johannes' Frau Manuela kommt von der Arbeit nach Hause, serviert Wasser mit frischer Minze und Johannes erzählt von seinem Weg zu der heutigen Arbeit. Berufsfischer wird man nicht einfach so. Es ist eine Berufung. Der See zeigt sich nicht nur von seiner idyllischen, sonnigen Seite, manchmal ist er wild, dunkel und eiskalt. Doch genau das faszinierte den siebenjährigen Johannes. Das Wasser zog ihn an. In seiner Familie kannte niemand eine Fischerrute, geschweige denn einen Kutter. Zum Geburtstag wünschte er sich eine Angelrute, bekam aber ein Velo – praktischer für die ländliche Umgebung. Aber Johannes hatte anderes im Sinn. Der Zufall, oder das Schicksal, wollte es, dass sein Vater im Militärdienst den Berufsfischer Heinz Moser kennenlernte. Und so durfte Johannes eines Morgens, noch vor Schulbeginn, mit aufs Boot. Bald bekam er bei Moser einen Wochenplatz und sein erster Verdienst floss direkt in den Kauf der eigenen Angelrute.

Bild: Zum Abschluss wird das Netz im See ausgewaschen.
Von da an pendelte er frühmorgens nach Merligen, hinaus auf den See, dann in die Schule. Heinz meinte eines Tages: «Geh morgen nach Sigriswil auf die Schmitte, hol Öl und eine Zündkerze.» Heinz nahm sein Töffli, füllte das Öl ein, setzte die Zündkerze und fortan war der Weg leichter. Schluss mit der ewigen Lauferei, sogar ohne Töffliprüfung. Sechs Tage die Woche, vor der Schule auf dem Wasser, das nennt man Leidenschaft. Aber das Leben kam dazwischen und schickte ihn auf andere Wege. Die Lehre zum Schreiner, Bootsbauer, Schiffsführer, Pontonier in der Schweizer Armee, doch es war immer da, das stetige Flackern im Herzen für die Fischerei. Er fragte Heinz Moser: «Henä, was machst Du mit deiner Bude, wenn Du mal nicht mehr rausfährst?» Kurz darauf begann Johannes in Starnberg, Süddeutschland, die Ausbildung zum Fischwirt.

Bild: Meter um Meter – Johannes zieht an einem Morgen bis zu 600 Meter Netz aus dem Thunersee.
Drei Jahre später, mitten im Winter, am 01.01.2016, gründete er seinen eigenen Betrieb. Eine mutige Entscheidung, seine Kinder waren sieben und neun Jahre alt und seine Frau Manuela sagte: «Das Fischen ist deine Leidenschaft. Du bist mein Fischer. Ich ziehe mit.» Es ist die stille Faszination. «Der Fisch. Das Leben unter Wasser. Ich habe grossen Respekt, sogar vor der Mücke, wie sie über dem Wasser tanzt. Die Larve der Mücke lebt elf Monate unter Wasser, steigt auf, und der Fisch weiss genau, wann das passiert, damit er sie fressen kann. Das ist Natur. Das berührt mich.» Jeder Tag auf dem See ist anders: die Stille am Morgen, das leise Klopfen des Wassers, die Spannung beim Setzen der Netze. Was bringt der Tag? Was bleibt im Netz? «Ich habe keine Gier in mir.» Er lebt von den Fischen, aber nicht für den Gewinn. Und wie geht es einmal mit seinem Betrieb weiter? Setzt jemand seinen Weg fort? Vielleicht eine der Töchter? Samira, 21 Jahre alt, fuhr im Mai einen Monat mit, frühmorgens, wortlos, in stiller Verbundenheit. «Mit jedem Fisch, der aus dem Wasser kommt, kamen auch die Gespräche auf dem See, diese tragen wir im Herzen.» Mit Stolz zeigt Johannes ein Handyfoto: Samira mit einer Seeforelle. Selbst gefangen.
Bild: Beim Netz kommt es auf die Maschengrösse an – sodass junge Fische hindurch schwimmen können.
Ist der Fischer einsam?
Wenn der Nebel schwer über dem See liegt und der Wind eisig um sein Boot pfeift? Ja, er ist allein, aber nicht einsam. Denn da ist immer die Möwe, die ihn wie ein treuer Schatten begleitet. Ausserdem: Es gibt einen Unterschied zwischen «allein» und «einsam», aber das ist eine andere Geschichte. «Das Wetter verlangt Respekt, keine Angst, aber tiefen Respekt. Früher konnte ich die Zeichen der Natur lesen. Heute ist alles wilder, unberechenbarer.» Die eine kalte und bittere Nacht hat Johannes geprägt. Mit seinem Fischerkollegen zog er mit mulmigem Gefühl bei Dunkelheit los. Ein weiteres Boot mit zwei Mann war bereits auf dem See, die Sicht schlecht, der Lärm von Wind und Wellen ohrenbetäubend. Johannes beobachtete nach einer Weile, dass das Nachbarsboot seit längerer Zeit an gleicher Stelle ist. «Es war seltsam, ich wusste: Da gibt es ein Problem.» Die beiden erreichten das Boot. «Der eine Mann hielt kräftezehrend den andern Mann im Wasser an den Armen fest, rief nach Hilfe, liess ihn los, als wir da waren.» Johannes und sein Kollege zogen in grossen Wellen mit Schaumkronen den Fischerkollegen, bewusstlos und kopfüber, aus dem eiskalten Wasser ins Boot. Es wurde still. Regen und Schnee fielen leise auf den reglosen Körper. Johannes alarmierte Hilfe, doch Rettung aus der Luft war unmöglich. Im Hafen von Spiez zeigte der Mann wieder erste Vitalzeichen – ein Wunder. Heute geht es ihm gut. Doch von diesem Moment an trägt Johannes eine Vorsicht in sich. «Ich weiss, wie zerbrechlich das Leben ist.»

Bild: Der Berufsfischer Johannes ist allein, aber nicht einsam – die Möwen sind jeden Morgen seine stillen Begleiterinnen.
Im Winter ist er sehr früh auf dem See, bereits gegen 03:00 Uhr, dann ist es noch nicht so beissend kalt wie um 07:00 Uhr. «Falle ich ins Wasser, wenn ich allein bin, dann bin ich Geschichte. Damit muss ich umgehen und klarkommen.» Doch das Fischen ist für ihn mehr als Arbeit, es ist Leidenschaft. Und jeden Morgen erwartet ihn die Möwe, seine stille Begleiterin. Sie gleitet neben dem Boot, setzt sich auf den Bug und ruft ihr Lied in den Morgen – gemeinsam spüren sie die Freiheit.
Das Fischernetz – eine Frage der Masche
«Da, die Nummer 12 – das bin ich», Johannes deutet auf das graue Schild am Netz. Jedes Netz ist plombiert, eine Art Ausweis für den Berufsfischer. Wer fischt, muss erkennbar sein, kontrollierbar. Früher wurden die Netze am Bodensee produziert. 100 Meter für CHF 1000.–. Doch die Firma gibt’s längst nicht mehr.
Mit dem Rückgang der Berufsfischer verschwanden auch die Netzbestellungen. Heute reisen die Netze weit, von Bangladesch, östlich von Indien, bis nach Sigriswil. Diese Netze kosten nur die Hälfte. Aber: Bleiband unten, Holzkörper oben, alles muss von Hand eingenäht werden. Lieferzeit? Bis zwei Jahre. «Früher rief ich den Netzhändler an, am nächsten Tag war er da. Heute? Da kümmert es niemanden in Bangladesch, ob ich ein Netzproblem habe.»

Bild: Der kurze Weg vom See ins Eis.
Flexibel geht anders und Johannes braucht bis zu 20 Netze im Jahr. Und worauf kommt es wirklich an? «Auf die Maschengrösse. Ob bei einem Heunetz, Moskitonetz oder Drahtgewebe, entscheidend ist der Abstand zwischen den Knoten.» Johannes kennt jedes Detail. Muss er auch. Die Maschengrösse ist gesetzlich geregelt, und das aus gutem Grund: «Je nach Futtervorkommen wächst ein Fisch schneller oder langsamer. Das Netz muss so gewählt sein, dass die jungen Fische hindurchschwimmen können.»

Bild: Johannes von Gunten und Daniel Ducret, Geschäftsführer vom Bernisch Kantonalen Fischerei- Verband (BKFV), mit einem prächtigen Felchen aus dem Tagesfang.
Die Fische müssen also zweimal gelaicht haben, bevor Johannes sie fangen darf. Aber genau hier wird es knifflig: Die Maschengrösse wird alle paar Jahre neu angepasst. Wenn dieses Netz heute passt, kann es in zehn Jahren verboten sein. Und die Lieferfrist, wir erinnern uns, beträgt zwei Jahre. Hinzu kommt die Kunst des Platzierens: Welches Netz wird an welchem Ort gesetzt? Das hat mit Erfahrung, Geduld und Beobachtung zu tun. Manche Netze haben vereinzelt grössere Löcher, sind beschädigt – was ist mit diesen Stellen? «Jeder muss eine Chance haben», sagt Johannes mit einem Lächeln.
Nachhaltigkeit – Fisch gut, alles gut?
Blicken wir in den Thunersee, wirkt er wie ein Juwel. Sauber und klar. In der Tat wirken unsere Gewässer optisch immer sauber und genau das verändert die Fischerei. «Fischen wie vor 30 Jahren? Das geht nicht mehr», sagt Johannes. «Heute muss man nachhaltig fischen und Nachhaltigkeit auch verstehen.» Manche Kunden kommen zu ihm nach Sigriswil und zögern: «Ich komme nur zwei Mal im Jahr, um frischen Fisch zu kaufen. Ich kaufe, wenn möglich, Zuchtfisch, der ist nachhaltiger.»
Wenn Johannes Zeit hat, stellt er die einfache Frage: «Wovon lebt ein Zuchtfisch? Zander, Egli, Forelle, das sind alles Raubfische. Sie brauchen tierisches Eiweiss. Sojafutter? Funktioniert nicht. Für ein Kilo Zuchtfisch braucht es zwei Kilo Fischfutter aus dem Wildfang.»
Und jetzt wird es unbequem. Im Atlantik, östlich von Florida, liegt die Sargassosee, ein abgelegenes, tiefes Meeresgebiet. Genau dort wandert der fetthaltige Aal aus aller Welt hin, um in der Tiefe zu laichen. Doch der Mensch war schneller: Mit Unterwasserstaubsaugern fischt er die Aale aus dem Dunkeln, bevor sie sich fortpflanzen können, um daraus Futter für Zuchtfische herzustellen.

Bild: Ist der Fisch in der Kiste, wird er sofort mit Eis gekühlt – Hitze braucht der Fisch nur in der Pfanne.
«Und das soll nachhaltiger sein als Wildfang? Diese Rechnung geht nicht auf», sagt Johannes. «Wir drehen uns im Kreis.» Der nachhaltigste Weg? Wildfang. Punkt. Seine Frau Manuela ergänzt: «Weniger ist manchmal mehr. Viele kommen wieder, weil sie umdenken. Wer Nachhaltigkeit will, setzt auf frischen Fisch. Bewusst. Wertschätzend.» Wenn er Fisch hat, gibt es Fisch. Wenn nicht, dann eben nicht.
So einfach klingt das bei Berufsfischer Johannes. Seine Kundschaft weiss das. Wer bei ihm einkauft, kauft mit dem Rhythmus der Natur. Keine Überfischung, kein Überangebot, sondern ehrliches Handwerk direkt vom See. Flexibilität ist alles. Während Manuela Fenchelkraut zum Räuchern erntet, sagt sie mit fester Stimme: «Johannes ist ein bewusster Fischer. Nachhaltig. Ohne Gier. Schreib das bitte in den Bericht.» Voilà, Manuela.

Bild: Fischen mit dem Rhythmus der Natur – Johannes und das ehrliche Handwerk direkt vom See.
Wenn der See aus dem Gleichgewicht gerät
Der See lebt in Schichten. Unten das schwerste Wasser mit vier Grad. Dann kommt die Sprungschicht. Darüber beginnt das Leben. Doch wenn Stürme den See durchwirbeln, vermischen sich die Schichten und mit ihnen die Nahrung – die Fische verteilen sich unregelmässig. Ist das Wasser hingegen ruhig und geschichtet, kann Johannes gezielt fischen.
Und dann ist da noch der Spitze Stein oberhalb von Kandersteg. Durch den schmelzenden Permafrost geraten Sedimente in die Kander, trüben das Wasser, auch lange nach der Schneeschmelze. Das Problem: Trübes Wasser bedeutet weniger Nahrung für die Fische – also weniger Plankton. Und noch schlimmer: Auf dem Seegrund lagern sich die feinsten Sedimente ab. «Wir haben das mit einer Unterwasserdrohne gesehen», erzählt Johannes. «Der Brienzlig leicht ab 100 Metern Tiefe, werden die Eier von Sedimenten bedeckt, fehlt der Sauerstoff. Sie sterben vermutlich.» Auch der Saibling ist rückgängig. Warum? Das weiss niemand so genau. Gleichzeitig wächst die grosswüchsige Felchenart, die Bestände verschieben sich. Ein natürlicher Prozess? Ja. Aber heute geht alles schneller.

Bild: In Sigriswil, wo Johannes wohnt, ist er für die Fischverarbeitung eingerichtet und verkauft den frischen Fisch direkt an Kund:innen.
Was bleibt ist Wandel
«Die goldenen Zeiten der Fischerei lagen in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren, bevor die ARA kam. Damals galt der Thunersee als Felchen-Juwel Europas.» Es seien Bahnwagen voll fangfrischer Fische bis nach Deutschland zum Räuchern gerollt. «Bis zu 460 Tonnen jährlich wurden aus dem See geholt. Heute sind es noch 15 bis 20 Tonnen. «Früher nutzte man nur Felchen, Forelle, Hecht, Egli. Man konnte es sich leisten», sagt Johannes. Heute ist das anders. Aus Respekt zählt jeder Fisch. Johannes ergänzt: «Jeder Fisch, den ich aus dem See ziehe, hat erstklassige Qualität und hat es verdient, dass wir daraus etwas machen.»
Der letzte Fang ist nicht das Ende
Die Berufsfischer:innen organisieren sich im Bernischen Berufsfischer-Verband und sind Mitglied im Bernisch Kantonalen Fischerei-Verband BKFV. Und was, wenn es keine Berufsfischerei mehr gibt? Dann übernimmt die Natur. Arten verschwinden, andere kommen. Vögel fressen Fische. Der Kreislauf beginnt von vorn. Daniel Ducret, Geschäftsführer vom BKFV, betont: «Berufsfischer:innen sind die besten Sensoren. Sie sind täglich draussen, kennen die Fischbestände, Fischarten und deren Lebensräume, beobachten das Verhalten und geben wertvolle Informationen an die zuständigen Stellen weiter.»
Mit über 5000 Mitgliedern, organisiert in 63 Vereinen, bestehend aus Freizeitanglern und Berufsfischern, leistet der BKFV einen entscheidenden Beitrag zur Fischfauna und Flora im Kanton Bern. Als Johannes auf dem Thunersee begann, gab es zehn Berufsfischer. Jede Nacht waren zehn Kilometer Netz draussen. Heute sind es noch fünf Patente. Bald gehen vier davon in Pension. Der Beruf der Fischer:innen ist leise. Ob er sein Wissen weitergibt? Er überlegt lange. Dann sagt er: «Vielleicht dem Nachbarsbuben. Acht Jahre alt ist er. Kommt mit, so oft es geht. Frühmorgens. Nach der Schule fischt er Egli mit der Rute. Wenn in ein paar Jahren das Interesse wirklich vorhanden ist, kann er bei mir lernen. Aber nur, wenn es wirklich passt. Ich gebe nicht nur mein Handwerk weiter, sondern auch Werte.»
Kontakt
Fischerei-Sigriswil
Johannes von Gunten
Schliereggweg 7, 3655 Sigriswil/BE
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