Die Macherin

Die Macherin

Die Macherin

Beatrice Schenk stellt in ihrem inspirierenden Blumenladen mit viel Fantasie und Kreativität Blumen, Pflanzen und passende Accessoires zusammen und lebt so ihre Passion. Daneben bietet sie auch ver- schiedene Kurse für alle an, die wieder einmal selber in kreative Stunden eintauchen möchten.

Text: Christine Hunkeler  |  Fotos: Christine Hunkeler, zvg

Beatrice Schenk ist ursprünglich Krankenschwester. Erst auf dem zweiten Bildungsweg ist sie dem Ruf ihrer Seele gefolgt und hat sich im Alter von 30 Jahren zur Floristin ausbilden lassen. Sie hat danach lange Zeit beide Berufe nebeneinander ausgeübt und sich nach einer Auszeit mit floralem Arbeiten in Österreich dazu entschieden, sich voll und ganz ihrer Berufung zu widmen und sich als Floristin selbstständig zu machen. Den ersten Blumenladen hat sie 2009 in der Adventszeit an der Gwattstrasse in Thun eröffnet. Vier Jahre später ist sie ins Postgässli 12 gezogen, wo sie auch ein B&B mit zwei Gästezimmern betreibt. Im Dürrenast-Quartier, wo sie fest verwurzelt ist, hat sie bereits ihre Schulzeit verbracht.

Grundsätzlich führt Beatrice Schenk einen ganz normalen Blumenladen, der von Montag bis Freitag geöffnet ist. Als Floristin verfügt sie über ein hohes Einfühlungsvermögen und Sinn für Kundenwünsche, Farben und Formen, ein überdurchschnittliches Mass an Kreativität, handwerkliches Geschick und natürlich ein grosses Interesse an Blumen und Pflanzen. Für ihre schönen Sträusse und Blumendekorationen verwendet sie Schnittblumen, Grünpflanzen, Zapfen, Zweige, Beeren, aber auch Kerzen, Bänder, Draht und vieles mehr. Die Schnittblumen werden dreimal wöchentlich von ihrem ehemaligen Arbeitgeber frisch geliefert. Beatrice Schenk stellt auch Sträusse und Blumenschmuck für Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage und Beerdigungen zusammen. Verschiedene Adressen in der Region haben bei ihr ein Blumenabo und erhalten regelmässig einen frischen Strauss für den Empfang oder das Wartezimmer. Damit alles termingerecht geliefert werden kann, wird sie am Montag jeweils von einer Floristin unterstützt.

Wer davon ausgeht, dass Beatrice Schenk vom Morgen bis am Abend Blumensträusse zusammensteckt, hat sich geirrt. Sie ist eine Macherin und das heisst, dass sie nicht nur einen Blumenladen führt, sondern dass der Blumenladen auch noch gleich als Kunstwerkstatt dient. All die Möbel und Türschilder hier wurden von ihr selber hergestellt. Auf Bestellung können Tische und weitere Möbel aus Altholz bei ihr gekauft werden. Beatrice Schenk malt auch, aktuell sind es Bilder aus Teer und Acryl. Malerisch hat sie sich an verschiedenen Schulen ausbilden lassen und mit Aquarellkursen, Akt- und Porträtzeichnen, Collagen mit Champagnerkreide und dreidimensionalem Gestalten ihre Kreativität zusätzlich gefördert. 

Das Wort «machen» hat sich bei ihr in der vierten Klasse fest verankert. Für einen Schulaufsatz war die Aufgabe, kein einziges Mal das Wort «machen» zu verwenden, sondern Synonyme dazu zu finden. Diese Geschichte ist ihr so fest geblieben, dass sie, wie man sieht, das Wörtchen «Machen» für ihren Geschäftsnamen verwendet hat.

Materialien, die eine Geschichte und schon etwas erlebt haben, sind für Beatrice Schenk viel interessanter als etwas, das neu ist. Daher mag sie es, wenn sie in ihre Arbeiten selber gesammeltes Schwemmholz oder Recyceltes einfliessen lassen kann. So hat sie aktuell aus alten Stoffen Rosen für die Deko ihrer kleinen Weihnachtsbäume verwendet. Der Draht als verformbares Element hat es ihr besonders angetan: Sie stellt damit schöne Leuchtkugeln in verschiedenen Grössen, aber auch Etageren, Dekoschalen und vieles mehr her.

Wenn Beatrice Schenk unterwegs ist, so ist auch immer eine solide Grundausrüstung mit dabei. Dies geht über die grossen blauen IKEA-Taschen und leere Kartonkisten im Auto bis zur Baumschere. So ist sie nicht nur eine grossartige Macherin, sondern auch gleichzeitig Sammlerin. Sämtliches Holz, welches sie für ihre Arbeiten verwendet, wurde auch von ihr selbst gesammelt. 

Die Verkaufsregale in ihrem Laden bestehen aus grünen Utz-Kisten. So ist alles schön aufgeräumt und das Inventar mit einem kurzen Blick überschaubar. Wie sie sagt, kommt dieses Strukturelle vom «Krankenschwesterlen»; sie kann als Selbstständige sehr davon profitieren und ist dankbar dafür.

Das B&B, welches Beatrice Schenk zusätzlich betreibt, bietet zwei liebevoll eingerichtete Zimmer, die alles bieten, was Ferien- oder Geschäftsreisende benötigen. Die beiden Zimmer sind als Doppel- oder Einzelzimmer buchbar. Es steht ein grosser Garten zur Verfügung und das Postgässli 12 im Dürrenast-Quartier ist sehr ruhig gelegen. Ein reichhaltiges Frühstück wird – wie könnte es anders sein – im Blumenladen oder im Garten serviert.

Für alle, die selbst wieder einmal in kreative Stunden eintauchen möchten, bietet Beatrice Schenk verschiedene Kurse in Kleingruppen an. Es kann ausgewählt werden, ob die Kreation aus Floralem, Ton, Farbe, Holz oder Draht bestehen soll. Die laufenden Kurse sind jeweils auf der Webseite ausgeschrieben und finden mitten in der inspirierenden Umgebung vom Blumenladen statt. Von Montag bis Freitag zwischen 15 und 18 Uhr kann man aber auch spontan selbstständig in der Werkstatt arbeiten. Material und Arbeitsplatz stehen zur Verfügung. Es kann nach eigenen Vorstellungen mit allen Werkstoffen, Gefässen, Blumen, Pflanzen, Ton und technischem Material gearbeitet und produziert werden.

Zweimal im Jahr organisiert Beatrice Schenk eine Ausstellung in ihren Räumlichkeiten. Die aktuelle Weihnachtsausstellung im Postgässli dauert bis am 8. Dezember 2017.

Beatrice Schenk bietet auch kreative Kurse in Kleingruppen an.

Kontakt
macherin.ch, Blumen und Kunstwerkstatt
Beatrice Schenk
Postgässli 12
3604 Thun
Tel. 033 336 24 14 oder 078 918 92 84

www.macherin.ch

Öffnungszeiten 

Mo – Fr: 9.00–12.00 und 14.00–18.00 Uhr 
Sa: Nach Vereinbarung


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