Irène Forrer wollte eigentlich Grafikerin werden. Ihr Vater war aber der Meinung, dass sie einen «richtigen» Beruf erlernen sollte, und bat kurzerhand bei der Kohler Keramik AG in Biel um eine Lehrstelle für seine Tochter. So wurde Irène Forrer Töpferin und Keramikmalerin. Indem sie die Lehre bei Kohler in Biel antrat, konnte sie das Töpferhandwerk von Grund auf erlernen. Nach ihrer ersten Ausbildung hat es sie nach Steffisburg gezogen, wo sie in der Töpferei Stähli auch noch die Lehre zur Keramikmalerin gemacht hat – dem Berner Oberland ist sie bis heute verbunden geblieben. Zwar findet man ihr Keramiklädeli im Berner Mattequartier, den Anfang in die Selbstständigkeit hat sie aber in Steffisburg gewagt und auch ihr Wohnsitz ist noch in Steffisburg.
Vor dem Wagnis zur Selbstständigkeit arbeitete Irène Forrer bei diversen Töpfereien in der Region und kam dann vorerst ihren Pflichten als Mutter von zwei Söhnen nach. «1999, als beide Söhne schliesslich schulpflichtig waren, wagte ich mich zum ersten Mal wieder unter die Leute und eröffnete in einem ehemaligen Kiosk in Steffisburg ein Lädeli.» In der eigenen kleinen Werkstatt stellte sie Keramikgegenstände her – schon damals waren ihre Lieblingsmotive Zwerge und Feen. Woher diese (Vor-)Liebe zu den farbenfrohen und märchenhaften Gestalten kommt, weiss Irène Forrer nicht genau: «Irgendwie hat es mit diesen Zwergen und Feen einfach angefangen und sie sind mir bis heute treu geblieben.»
Wahrscheinlich wohnt in der aufgestellten Künstlerin eine fröhliche, kleine, irische Elfenseele – anders kann man sich die fantastische Welt im «Zoubertopf» kaum erklären – und auch der Musikgeschmack von Irène Forrer zielt genau in diese Richtung: Mit viel Leidenschaft spielt sie in ihrer Freizeit Fiedel in einer Irish-Folk-Band und organisiert regelmässig eine Irish Night in der Black Quarter Bar in Bern. Die Elfenwelt fasziniert Gross und Klein und von Irène Forrers Feen, Elfen und Zwergen lässt man sich noch so gerne verzaubern. Die hübschen Müslischalen und Tassen mit den mystischen Figuren, die farbenfrohen und lebendigen Szenerien und die lustigen kleinen Zwerge machen richtig gute Laune.
Individuell und mit viel Liebe und Leidenschaft zur Handwerkskunst gestaltet, töpfert und bemalt Irène Forrer ihre Werke und kreiert so ihr aussergewöhnlich einzigartiges Sortiment – jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat. Die meisten ihrer kleinen Kunstwerke werden auf der elektrischen Töpferscheibe gedreht und modelliert, dann bemalt und glasiert und schliesslich im eigenen Ofen gebrannt. Ungeachtet dessen, dass in der Keramikbranche eher ein angespanntes Klima herrscht – traditionelle handwerkliche Töpferkunst ist weniger gefragt als auch schon – verkauft Irène Forrer gerade an Märkten ihre Ware immer wieder mit viel Erfolg: «Der Aufwand, an Märkten anwesend zu sein, ist ziemlich gross, aber ich habe sehr viel Spass daran und bin sehr gerne ‹Märitfrou›!»
Und man spüre trotz allem die Empfänglichkeit vieler Leute für die Keramikhandwerkskunst. «Das hat sicher auch viel mit Nostalgie zu tun», meint Irène Forrer, «ich höre immer wieder Kunden sagen: ‹So eine Tasse hatte ich als Kind ...› oder ‹so etwas hatte doch immer die Grossmutter ...›.»