Arzneipflanzen bei Allergien - backup

Arzneipflanzen bei Allergien - backup

Allergische Reaktionen treten immer häufiger auf. Erkennung der Ursachen, Entlastung des Körpers und Harmonisierung der Stoffwechselvorgänge sind wichtig für eine nachhaltige Besserung. Die Natur bietet uns dazu wirksame Heilpflanzen und weitere alternative Methoden an.

Text: Peter Brechbühl  |  Fotos: zvg

Eine Allergie kann gegen verschiedenste Substanzen bestehen: so zum Beispiel gegen Katzenhaare, Heustaub, Erdbeeeren. Allergien zeigen sehr unterschiedliche Ausprägungen. Den einen trieft jeweils im Frühling die Nase und die Augen brennen, weil sie allergisch auf Blüten- und Gräserpollen reagieren, die anderen dürfen keine Weizen- oder Milchprodukte essen, weil sie sonst Hautausschläge bekommen. Eine Allergie gegen Tierhaare kann das Halten von Haustieren verunmöglichen und die allergische Reaktion auf Bienen- oder Wespenstiche trübt manchem die Sommer-Freude.

Diese Beispiele zeigen, dass Allergien äusserst vielfältige Erscheinungsbilder haben können. Allen Allergien gemeinsam ist, dass es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf äussere Reize handelt. Oft liegt der Ursprung einer solchen Überempfindlichkeit im Säuglingsalter. Die Ursache kann zum Beispiel in Zusammenhang stehen mit tierischen Eiweissen (Kuhmilchschoppen), die der Säugling mit seinem Darmschleimhautsystem noch nicht verarbeiten konnte, oder auch mit Impfungen. Die Ursache allergischer Reaktionen herauszufinden ist allerdings schwierig (möglich zum Beispiel mit Bioresonanz). Nicht selten liegt eine Basisallergie wie eine Milch- oder Getreideunverträglichkeit vor, die über längere Zeit vom Körper kompensiert werden konnte.

Wenn diese Kompensationsfähigkeit des Körpers erschöpft ist, können Stoffe, die vorher für den Körper jahrelang kein Problem darstellten, plötzlich heftige Reaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Bläschenbildung auslösen. In diesem Zusammenhang spricht man vom «Krankheitsfass», das durch den berühmten «Tropfen zu viel» zum Überlaufen gekommen ist. Belastende Faktoren, welche das «Krankheitsfass» anfüllen, sind zum Beispiel folgende: Umweltgifte, Übersäuerung, Elektrosmog, genetische Voraussetzungen, psychischer Dauerstress, Impfungen, Weichspüler, Zahnschäden, Schimmelpilze oder auch Candida-Hefepilze. 

Die Alternativmedizin unterdrückt nicht die akuten Symptome einer allergischen Reaktion, sondern entlastet den überreizten Körper und bringt wohltuende Linderung. Eine «Heilung» kann auch mit Arzneipflanzen nicht versprochen werden. Vielmehr geht es darum, den Körper in eine bessere Situation zu bringen, damit er mit allergisierenden Substanzen effizienter umgehen kann. 

Zu diesem Zweck ist es auch wichtig, dass die Darmflora intakt und mit den richtigen Bakterien besiedelt ist. Zudem ist jede Therapie erfolgreicher, wenn die Allergie auslösenden Stoffe, falls diese bekannt sind, möglichst vermieden werden können.


Vielmehr geht es darum, den Körper in eine bessere Situation zu bringen, damit er mit allergisierenden Substanzen effizienter umgehen kann. 

Heilpflanzen bei Allergien (direkt antiallergisch wirkende Heilpflanzen)

Herzsame, Cardiospermum halicacabum Viel Herz für die Problemhaut! Die tropische Schlingpflanze Herzsame stammt ursprünglich aus Indien und wächst heute auch in den tropischen und subtropischen Zonen der Erde wie Afrika und Südamerika. Während sie in Südamerika von der Volksheilkunde schon lange als geschätztes Mittel bekannt war und in Europa bereits im Jahr 1543 beschrieben wurde, schaffte die als «pflanzliches Cortison» bezeichnete Heilpflanze den Durchbruch hierzulande aber erst 1956, als Dr. Wiliam Schwabe sie aus dem damaligen Belgisch-Kongo nach Deutschland brachte. Cardiospermum wirkt entzündungshemmend, antiallergisch und juckreizstillend, ohne jedoch Cortison zu enthalten. Herzsame ist daher geeignet zur Anwendung über längere Zeit.

Hamamelis, Hamamelidis virginianica Die «Virginianische Zaubernuss» war den indigenen Völkern Nordamerikas als eine Heilpflanze für verschiedene Beschwerden bekannt. Hamamelis erfreut uns im Winter mit ihren gelben Strahlenblüten, wenn sonst kaum eine andere Pflanze blüht. Sie ist nicht nur hautpflegend bei gereizter und geröteter Haut, sondern auch wundheilfördernd und blutstillend bei kleinen Verletzungen. Hamamelis beruhigt und entspannt auch grossflächig bei durch Allergien gereizten Hautbereichen.

Pestwurz, Petasites hybridus Die Pestwurz ist einer der frühesten Blüher im Frühling und überrascht uns kurz nach dem Schnee an feuchten Stellen an Flussläufen oder in halbschattigen Wäldern mit ihren aufrecht stehenden Blütenkerzen in entweder weisser oder rosaroter Farbe. Die Wurzeln der Pestwurz haben krampflösende und schleimlösende Eigenschaften und ihr Name weist auf eine frühere Verwendung bei Pestkrankheiten hin. Neuste Forschungen haben gezeigt, dass die Wirkstoffe in den Blättern der Pestwurz eine ähnlich effiziente antiallergische Wirkung haben wie chemische Medikamente, allerdings ohne unangenehme Nebenwirkungen.

Stiefmütterchen, Viola tricolor Das bescheidene Stiefmütterchen, auch Ackerveilchen genannt, überrascht effizient bei leichten Hauterkrankungen, Säuglingsekzemen und Milchschorf. Durch seine «blutreinigende Wirkung» kann das Stiefmütterchen die Haut entlasten und verbessert zudem den Hautstoffwechsel, was sich bei überreizten Hautproblemen als lindernd und sogar leicht schmerzstillend erweisen kann.

Schwarzkümmel, Nigella damascena Als «das Gold der Pharaonen» war Schwarzkümmel bereits im alten Ägypten bekannt und hochgeschätzt, wie der Fund eines Krügleins mit Schwarzkümmelöl in einem Pharaonengrab beweist. Über die Klosterheilkunde kam der Schwarzkümmel im Mittelalter nach Europa. Die Wirkstoffe des Schwarzkümmelöls können das angeschlagene Immunsystem regulieren und werden daher erfolgreich eingesetzt bei Heuschnupfen, Asthma und auch bei Ekzemen. Die Samen des Schwarzkümmels enthalten Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Kalzium, Vitamine B1 und B3 sowie Folsäure.

Schwarze Johannisbeere, Ribes nigrum Das Knospen-Mazerat aus jungen Pflanzenknospen der schwarzen Johannisbeere begünstigt die Ausscheidung von Schadstoffen aus der Zelle und wirkt so regulierend auf die Blutproteinkonzentration, was sich bei allergischen Reaktionen als lindernd erweisen kann. Als Mundspray direkt auf die Schleimhäute gesprüht, können die Wirkstoffe rasch aufgenommen werden und es tritt eine spürbar schnelle Linderung der Symptome bei Heuschnupfen ein. Ribes nigrum stärkt zudem das Immunsystem.

Heilpflanzen zur Entlastung und Entgiftung 

Durch die Anregung der Ausscheidungsorgane Leber und Nieren wird die betroffene Haut entlastet. 

Artischocke, Cynara scolymus Entgiftung über die Leber, leicht entwässernd. 

Birke, Betula pendula Aktiviert die Nieren zu besserer Ausscheidung.

Brennessel, Urtica dioica Wirkt über die Nieren entgiftend auf den gesamten Organismus. 

Goldrute, Solidago virgaurea Mildes, aber effizientes Nierenmittel. 

Hauhechel, Ononis spinosa Verbessert die Harnsäureausscheidung über die Nieren. 

Löwenzahn, Taraxacum officinale Das «Waschpulver des Körpers» aktiviert Leber und Nieren zu besserer Ausscheidung. 

Schachtelhalm, Equisetum arvensis Wirkt entwässernd und festigend für das Bindegewebe.


Probiotika 

Probiotika können mit den richtigen Bakterienkulturen den Darm als wichtigster Bestandteil unseres Immunsystems regenerieren. Geeignet ist Biotics-A, das aktive Bakterienkulturen und Vitamin D3 enthält. Es ist ganzjährig einsetzbar bei der ganzen Familie, oder punktuell bei auftretenden Allergien.


Homöopathie 

Desensibilisierung: Bei einer Pollenallergie kann mit frühzeitiger und regelmässiger Einnahme von homöopathisch aufbereiteten Pollen eine sanfte Desensibilisierung des Körpers erzielt werden, zum Beispiel mit Pollen comp.15CH. Akutmittel: Das richtig gewählte homöopathische Mittel kann bei akuten Zuständen sanfte Linderung bringen und ist frei von Nebenwirkungen. Zur Wahl des geeigneten Mittels bei der Fachberatung in auf Naturheilmittel spezialisierten Drogerien oder Apotheken nachfragen.


Mineralstoffe und Vitamine

Mit Selen, Zink und Vitamin C in geeigneter Form und Dosierung kann das Immunsystem aktiviert werden und der Organismus zeigt sich fit gegen äussere Aggressoren.


Dr. Schüssler Therapie 

Auf sanfte Weise kann mit biochemischen Mineralstoffen das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. 

Nr. 1, Calcium fluoratum D12 Festigkeits- und Elastizitätsmittel für die Haut. 

Nr. 4, Kalium chloratum D6 Entgiftend und entzündungshemmend. 

Nr. 6, Kalium sulfuricum D6 Das Leber- und Hautmittel bei Hautausschlägen, Ekzemen und Neurodermitis. 

Nr. 8, Natrium chloratum D6 Feuchtigkeitsmittel für Haut und Schleimhäute. 

Nr. 11, Silicea D12 Das Schönheitsmittel für gesunde Haut und festes Bindegewebe. 

Nr. 21, Zincum chloratum D12 Stoffwechsel- und Immunsystem-Aktivator. Die Kombination von Dr. Schüssler 

Nr. 1, 4, 6, 8, 11 und 21 empfiehlt sich bei Hautbeschwerden mit Symptomen wie Juckreiz, Schuppen und bei nässenden Hautabsonderungen.