Vitaparcours rund um den Thunersee

Vitaparcours rund um den Thunersee

Vitaparcours rund um den Thunersee

Über 500 Vitaparcours locken Natur- und Bewegungsbegeisterte in das «grösste Fitnesscenter» der Schweiz: den Wald. Die sportliche Auszeit an der frischen Luft fördert nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige Wohlbefinden und macht dabei noch grossen Spass.

Text: Esther Loosli  |  Fotos: Hans Mischler, Zurich vitaparcours, zvg

Eingebettet in herrliche Wälder, bieten Vitaparcours die optimale Gelegenheit, die eigene Fitness zu fördern und sich eine Auszeit von der Alltagshektik zu gönnen. Ob allein, zu zweit, mit der Familie oder dem Verein: Die Pfade stehen der ganzen Bevölkerung gratis zur Verfügung und ermöglichen verschiedene Leistungsniveaus, da die einzelnen Übungen auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt werden können. So stehen bei 15 Posten insgesamt 43 Übungen zur Auswahl, die Ihre Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Geschicklichkeit verbessern. Mit den ausführlichen Infotafeln als Ihrem persönlichen Coach, dem schattigen Wald als Ihrem Fitnessstudio und Vogelgezwitscher im Ohr läuft das Training wie von selbst. Für Naturfans die schönste und abwechslungsreichste Art, um sich körperlich zu betätigen.

Von der Schweiz in die ganze Welt

Die Erfolgsgeschichte nahm 1968 in Zürich-Fluntern ihren Anfang, als die Männerriege Wollis­hofen im Wald zu trainieren begann und umgestürzte Bäume als Hindernis nutzte. Weil der Forstdienst die «Turngeräte» regelmässig wegräumte, wurde zusammen mit der Gemeinde die Idee eines permanenten Parcours ausgearbeitet. Als Sponsorin und gleichzeitige Namensgeberin konnte die Vita-Versicherung (heute Zurich Versicherung) gewonnen werden. Bereits nach fünf Jahren folgte die Einweihung der 100. Strecke, und die Popularität ist bis heute ungebrochen: Mittlerweile gibt es weltweit rund 2500 solcher Pfade, gut ein Fünftel davon konnte dank lokalen Trägerschaften in der Schweiz realisiert werden. Darunter befinden sich auch traumhafte Vitaparcours in der Thunerseeregion, die Jung und Alt in die freie Natur locken.

Vitaparcours Linden-Heimenschwand

Der Vitaparcours Linden-Heimenschwand liegt auf rund 1000 m ü. M. auf der Grenze des Emmentals zum Berner Oberland und lockt mit viel unberührter Natur. Für die Anreise mit dem ÖV nehmen Sie ab Thun den Zug bis nach Oberdiessbach und steigen dort auf die STI-Buslinie 44 um. Von der Haltestelle Schlegwegbad marschieren Sie 300 m entlang der Strasse in südliche Richtung. Alternativ befinden sich direkt beim Vitaparcours Parkplätze. Am Startpunkt angelangt, folgen Sie der 2,3 km langen Route durch das schöne, naturbelassene Waldstück. Ob ambitionierte Sportler:innen, Genussläufer:innen oder Walker:innen, das leicht kupierte Gelände ist für alle geeignet, die sich gerne an der frischen Luft aufhalten und sich vielseitig bewegen wollen. Zum kurzen Durchatmen und Kräftesammeln bietet sich die Südseite des Parcours mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Berner Alpen an. Als zusätzlicher Pluspunkt des Parcours gilt die angegliederte Finnenbahn, die ein gelenkschonendes Laufen auf einem 250 m langen Rundkurs mit Holzschnitzel-Unterlage ermöglicht.

Leistungskilometer: 2,8 km
Schwierigkeitsstufe: mittel
Besonderheit: über dem Nebel
Trägerschaft: Verkehrsverein Linden, Verkehrsverein Heimenschwand-Wachseldorn

Vitaparcours Uetendorf

Wunderschön an der Aare gelegen, eignet sich der Vitaparcours in Uetendorf dank seiner flachen und nur 1,4 km langen Strecke auch für Familien mit Kindern sowie für Unerfahrenere. Es empfiehlt sich, die kurze Anreise von Thun bis Uetendorf Allmend mit der S-Bahn zurückzulegen und den zehnminütigen Fussmarsch bis zum Startpunkt als erste Aufwärmrunde anzusehen. Im ersten Teil verläuft der Vitaparcours während rund 600 m parallel zum Uferweg. In der Nähe der Autobahn A6 wendet die Route relativ abrupt und führt weiter durch den Chandergrienwald zum Ausgangspunkt zurück.

Leistungskilometer: 1,5 km
Schwierigkeitsstufe: leicht
Besonderheit: Aarerauschen
Trägerschaft: Uetendorf-Allmend-Leist, Heimberg-Kali-Leist, Steffisburg-Bernstrasse-Leist, Lerchenfeld-Leist

Vitaparcours Thun

Auch die Stadt Thun lockt Sportbegeisterte an die frische Luft: Im landschaftlich reizvollen Naherholungsgebiet an der südlichen Gemeindegrenze gelegen, bietet der Vitaparcours im Schorenwald mit seiner 2,3 km langen und relativ flachen Strecke Spass für Jung und Alt. Der Start des abwechslungsreichen Vitaparcours liegt in der Nähe der Schiessanlage Guntelsey. Für die Anreise können Sie entweder das Busangebot Thuns oder die Velo- und Autoparkplätze direkt beim Vitaparcours nutzen. Der Pfad startet beim Chrützweg und steigt von 600 m ü. M. sanft auf rund 640 m ü. M. an, bevor er wieder absteigt und beim Rüteli seine Richtung dreht. Der zweite Teil des Parcours führt Sie via Räbberghole retour zum Chrützweg.

Leistungskilometer: 2,7 km
Schwierigkeitsstufe: mittel
Besonderheit: stadt- und doch naturnah
Trägerschaft: Amt für Bildung und Sport der Stadt Thun

Vitaparcours Spiez

Der Vitaparcours am idyllischen Spiezberg gehört mit 2,7 km Länge, 3,9 Leistungskilometern und einer Steigung von 120 m zu den anspruchsvolleren Routen. Für Ihren Einsatz werden Sie aber mit einer herrlichen Aussicht auf die Rebberge, das Schloss Spiez, den Thunersee und das Bergpanorama belohnt. Der Ausgangspunkt des Vitaparcours liegt an der Sonnenfelsstrasse direkt hinter der Gemeindeverwaltung und ist von Thun aus gut mit dem Bus oder dem Zug erreichbar. Vom Gemeindehaus aus schlängelt sich der Pfad von 670 m ü. M. auf 580 m ü. M. hinunter. Diesen tiefsten Punkt erreichen Sie kurz vor der Hälfte der Gesamtstrecke, die Sie im zweiten Teil bis zum Waldrand bringt und von dort entlang der Rebberge zurück zum Start führt.

Leistungskilometer: 3,9 km
Schwierigkeitsstufe: schwer
Besonderheit: spektakuläre Aussicht
Trägerschaft: Einwohnergemeinde Spiez