Rasten und sein – am See und darüber
Rasten und sein – am See und darüber
Schöne Rastplätze mit Blick auf den Thunersee gibt es zuhauf. Wir nehmen Sie mit an einige Orte, wo es speziell schön ist. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit – die Ansprüche an solche Plätze sind unterschiedlich.
Text & Fotos: Beat Straubhaar
Rechte Seeseite
Das Ufer der rechten Seeseite ist weniger frei zugänglich als das auf der gegenüberliegenden Seite. Zudem verläuft die Staatsstrasse meist in unmittelbarer Ufernähe. Dafür sind über den Dörfern durch Wald und Wiesen schöne Wanderwege angelegt, an denen sich immer wieder ruhige Ecken mit oder ohne Tiefblick präsentieren. Ein solcher Ort ist der Chrindenhubel (1054 m ü. M.) neben der Strasse zwischen Ringoldswil und Heiligenschwendi. Wer die paar Schritte und die fünf Minuten investiert, wird unter schattenspendenden Bäumen oder auf der Sitzbank ein fantastisches Panorama geniessen. Ein ähnlicher Aussichtspunkt ist rund hundert Höhenmeter weiter oben in Heiligenschwendi zu finden. Der Vesuv (1117 m ü. M.) speit nicht Asche und Lava, anstelle der Rauchfahne flattern die Fahnen im Wind. Im Wald der Burgergemeinde Hilterfingen gibt es verschiedene ruhige Ecken. Eine beliebte ist das «Fähndli», ein Waldrand mit Sitzgelegenheit. Von hier ist der Blick über das untere Seebecken zum Niesen und Stockhorn sehr schön. Kleinere Rundwege zum Wasserfall beim Dorfbach oder barfuss über den Wohlfühlpfad beim Wegweiser Burech sind erlebenswerte Zugaben.
Niesenbänkli (am Rundweg Aeschlen–Blueme)
Blueme (1391 m ü. M., Aussichtsturm und Brätlistelle)
Widmann-Platz am Pilgerweg zwischen Sundlauenen und Merligen
Uferpromenade Hünegg (neu gestaltet auf Sommer 2016)
Jakobshübeli, mit Blick auf die Stadt Thun und das Aarebecken
Mit Kindern eine Pause einlegen geschieht idealerweise dort, wo sie sich spielerisch und gefahrenfrei austoben können.
Weissenau
Im oberen Seebecken finden weniger Wassersportaktivitäten statt, die Ufer sind weniger gut zugänglich. Eine traumhafte Gegend für Naturliebhaber bietet die Weissenau; das grosse Naturschutzgebiet ist eine alte Deltalandschaft der Aare und des Lombaches. Sie zeichnet sich durch Auen und Flachmoore mit einer artenreichen Flora aus. Das Flachufer zwischen Aaremündung und Neuhaus, wo der Lombach in den See fliesst, besitzt einen nahezu durchgehenden Schilfgürtel, der im Bereich des früheren Aarelaufes besonders breit ist. In den vielen alten Bäumen und Sträuchern finden zahlreiche Vögel Nahrungs- und Brutplätze. Viele natürliche Sitzgelegenheiten und einige Bänke ermöglichen eine erholsame Rast: Der Blick geht übers Wasser gegen Westen, in den Ohren ertönt das Lied von Amsel und Meise, in der Ferne das Klopfen eines Spechts. In einem Entwässerungsgraben quaken Frösche und auf einem Teich gibt ein Blässhuhn seine heiser tönenden Laute von sich. Im Schilfgürtel ist eine erstaunliche Anzahl Wasservögel zu Hause. Wenige Minuten zu Fuss Richtung Schiffskanal befindet sich die Ruine Weissenau. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert gebaut und steht seit 1981 unter Denkmalschutz.
Burgseeli Goldswil
Öffentlicher Brätliplatz «uf dr Egg», Därligen
Öffentlicher Badeplatz beim
Wöscherhus, Därligen
Linke Seeseite
Unterhalb der Meielisalp, direkt neben dem Restaurant Finel, befindet sich ein sehr bekannter Ort. Bei der mächtigen Linde malte zwischen 1904 und 1909 der heute bedeutendste Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts, Ferdinand Hodler (1853–1918), seine bekannten Thunerseebilder. Am Standort oberhalb Leissigen, wo Hodler vom Blick über den See fasziniert war, lässt sich nicht nur malen, sondern auch herrlich rasten. Mit Kindern eine Pause einlegen geschieht idealerweise dort, wo sie sich spielerisch und gefahrenfrei austoben können. Der Spiel- und Begegnungsplatz auf der Seewiese in Faulensee ist ein solcher Ort. Die attraktiven Spielgeräte regen die Fantasie der Kinder an, die Eltern geniessen den Blick über den See ins Justistal und nach Habkern. Auch die Freiherren von Strättligen und ihr berühmter Minnesänger Heinrich wussten offenbar die feudale Lage der Gwattegg zu schätzen. Der Weg über den Strättlighügel zum Pulverturm eröffnet einen fantastischen Blick über Stadt, See und Berge – Sitzgelegenheiten inbegriffen. Der mittelalterliche Strättligturm gehört seit 1977 der Einwohnergemeinde Thun. Ohne Anmeldung ist das Tor der Burganlage geschlossen und das Burgfräulein auch mit Minnesang nicht zu bezirzen.
Büel oberhalb Krattigen (hier malte Auguste Baud-Bovy, 1848–1899)
Alp Brunni am Weg von Aeschiried durch den Leimerewald
Wachthubel bei Aeschiried
Seewiese beim Kanderdelta
Bonstetten- und Schadaupark
Grunderinseli