Der Weihnachtsweg Heiligenschwendi: Bei Laternenlicht und Winterzauber

Der Weihnachtsweg Heiligenschwendi: Bei Laternenlicht und Winterzauber

Der Weihnachtsweg Heiligenschwendi: Bei Laternenlicht und Winterzauber

Zum 14. Mal erzählen die Puppen in Heiligenschwendi die Weihnachtsgeschichte auf dem alljährlichen Weihnachtsweg. Das OK, in Vertretung durch Daniela Hug, hat sich unseren Fragen gestellt und erklärt die Erneuerungen sowie auch die altbewährte Tradition des Wegs.


Text: Alice Stadler  

Bilder: Tina Bollmann, Daniela Hug, A. Lüthi, Kurt Reichenbach (Schweizer Landliebe), zvg

Heiligenschwendi erstrahlt zur Weihnachtszeit in Laternenlicht. Emsige Helferlein organisieren nicht nur die 150 Laternen, sondern bauen gleichzeitig die verschiedenen Szenerien der Weihnachtsgeschichte auf und verpflegen die Spazierenden am Ende des Wegs. Der Weg hat sich als Weihnachtstradition der Gemeinde etabliert und bildet für viele den erholsamen Abendspaziergang in der Weihnachtszeit. Im Fokus steht das Geniessen der Vorweihnachtszeit – und das für alle, egal ob auf zwei oder vier Beinen, mit oder ohne Schlitten.


Frau Hug, was macht diesen Weihnachtsweg so speziell? 

Den Weg gibt es nun schon seit 14 Jahren, in diesem wird auf einem Rundgang anhand von sechs Stationen die klassische Weihnachtsgeschichte erzählt. Laternen markieren den Weg und sorgen für die Weihnachtsstimmung. Zu Beginn waren die sechs Stationen jeweils zur Verfügung gestellte Ställe, in denen die Puppen die einzelnen Etappen der Geschichte darstellten – von Maria und Josef bis hin zur Geburt des Christkindes. Nun ja, dann kam Corona...


Ohne Engagement von zahlreichen Leuten und Spenden gäbe es diesen Weihnachtsweg nicht.

Was hat sich dadurch alles geändert?

Alles fing damit an, dass wir uns mitten in der Pandemie 2020 befanden. Lockdown, Massnahmen plus Antrag an den Kanton, ob der Weihnachtsweg überhaupt durchgeführt werden kann. Der Kanton sagte zu, aber es blieben Bedenken bezüglich der Umsetzung auf privater Seite zurück. Also standen wir im Oktober 2020 plötzlich vor der Frage: Müssen wir das Ganze absagen? Und dann gab es plötzlich die Idee, den Weg, der früher durch das Dorf hindurchführte, in den Wald zu verlegen. Glücklicherweise fanden dies die Waldbesitzer:innen eine super Idee! 


Was ist die aktuelle Route?

Der Start befindet sich beim Tennisplatz (Bushaltestelle Alpenblick) und führt in Richtung Berner Reha Zentrum entlang der Hauptstrasse. Dort biegt man beim Spielplatz des Reha Zentrums in den Wald ein; der Eingang ist mit einem grossen, mit Tannenästen dekorierten Torbogen markiert. Weiter geht es dann vom Gründerahorn im Uhrzeigersinn um den Winterberg und wieder zurück zum Gründerplatz mit möglicher Verpflegung an den Wochenenden im «Stärnepintli».


Für wen ist der Weg geeignet?

Es ist ein 2,5 Kilometer langer Weg, für den man circa 45 Minuten braucht. Jedoch muss man bedenken, dass der Weg über Forst- und Waldwege verläuft. Deswegen ist er nicht geeignet für Rollstuhlfahrer:innen und gehbehinderte Personen. Auch von Kinderwagen raten wir dementsprechend ab. Es empfiehlt sich gutes Schuhwerk und eine Stirn- oder Taschenlampe, da es im Wald abgesehen von unseren Laternen keine Beleuchtung gibt. Zudem werden wir wieder Skistöcke beim Torbogen zum Ausleihen hinterlegen. Und bei genügend Schnee kann der Weg natürlich auch zum Schlittenabenteuer werden. 


Zurück zu den Puppen und der Weihnachtsgeschichte. Wer hat die Puppen gebaut?

Die Gemeinde und das Tourismusbüro hatten die Idee, dass es doch schön wäre, etwas im Winter zu organisieren. Auf ehrenamtlicher Basis kam dann dieser Weg zustande. Die Künstlerin Brigitte Oberli, die damals auch im Tourismusverein tätig war, stellte die Köpfe der Puppen her, die auf einem Holzlattenskelett thronen. Der Frauenverein nähte daraufhin die Kleider. Seit Tag eins gehören die Puppen zum Weg und werden jährlich «eingesommert», um dann im Winter von der neuen «Puppendoktorin» begutachtet und allenfalls repariert zu werden. Seit 2020 sind die Puppen noch mehr dem Wind und Wetter – und nun auch noch den Rehen! – ausgesetzt, da sie nur noch in kleinen, provisorischen und halboffenen Unterständen im Wald stehen – und dies vom ersten Advent bis zum 6. Januar!


Um welche Uhrzeiten ist der Weg geöffnet?

Der Weg beginnt mit dem 1. Advent, dem 3. Dezember 2023, und endet mit dem 6. Januar 2024. Beleuchtet durch die Laternen wird der Weg jeweils täglich von 17 bis circa 22.30 Uhr. Und ein kleiner Tipp: Am besten geht man unter der Woche zur blauen Stunde. Dann kann man nicht nur den Weg, sondern bei Laternenlicht auch die wundervolle Aussicht von Heiligenschwendi aus in aller Ruhe geniessen und dem Trubel der Vorweihnachtszeit entsagen. Am besten macht man den Rundweg am Wochenende noch ein weiteres Mal, um auch noch im «Stärnepintli» einkehren zu können. 


Was und wo ist das «Stärnepintli»?

2021 zum ersten Mal organisiert und sofort ein Renner – unser kleiner Imbissstand! Die Besitzerfamilie des Waldes hat uns diesen Imbisswagen zur Verfügung gestellt und beliefert uns unter anderem mit den Fleischwaren. Der Imbiss bietet Bratwürste von heimischen Landwirt:innen, «Chäsbrätel» und von den Helfenden selbst hergestellten Glühwein und Punsch sowie ein gutes Stück Kuchen. An den Stehtischen kann man sich am Samstag von 16 bis 20 Uhr und an Sonntagen wie auch Feiertagen von 14 bis 19 Uhr verwöhnen lassen. Wetterbedingte Änderungen würden über die Website bekanntgegeben. 


Das ist alles ein riesiger Aufwand, den das OK hier stemmen muss.

Ja, natürlich. Wir sind auch circa 50 Ehrenamtliche, die kochen, backen, aufbauen, organisieren, bewirtschaften, reparieren und am Schluss auch wieder alles zusammenräumen. Viel Aufwand und trotzdem ist es immer wieder schön, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Ohne Engagement von zahlreichen Leuten und Spenden gäbe es diesen Weihnachtsweg nicht. Und natürlich sind wir auch immer auf der Suche nach einer zusätzlichen helfenden Hand. Ein kleines Dankeschön ist auch unsere Dernière, bei der alle Helfenden zu einem «Ausläuten» mit Speis und Trank eingeladen sind und zusammen mit dem Trychlerumzug am 6. Januar 2024 wortwörtlich den Weihnachtsweg ausläuten. Aber natürlich sind auch alle anderen Besucher:innen beim Trychlerumzug herzlich willkommen! 


Und noch zur Anreise: Wie kommt man am besten zum Weihnachtsweg?

Wir empfehlen den öffentlichen Verkehr, da es nur eine beschränkte Parkplatzanzahl gibt. Es verkehren die beiden Buslinien 31 und 32, mit denen man bis zur Haltestelle Alpenblick beim Tennisplatz fahren kann, wo sich auch der Start befindet. 


Haben Sie eine Anekdote, die Sie besonders mögen?

Da gibt es verschiedene, aber was mich immer wieder motiviert, sind die Aussagen des Nachtdienstpersonals des Reha Zentrums, das zur Entspannung nach seinem Dienst den Weihnachtsweg gelaufen ist und sich bedankt hat, wie schön und beruhigend dies sei. Das hört man natürlich gerne! 

Weihnachtsweg Heiligenschwendi

Route: Tennisplatz – Berner Reha Zentrum – Gründerahorn – Winterberg – Gründerplatz 
Länge: 2,5 km 
Dauer: 45 min 
Beleuchtung: Täglich ab 3. Dezember 2023 bis 6. Januar 2024 von 17 bis 22.30 Uhr  
Verpflegung: Stärnepintli: samstags von 16 bis 20 Uhr, sonntags oder an Feiertagen von 14 bis 19 Uhr mit Bratwurst, Chäsbrätel, Glühwein, Punsch und Backwaren 
Anlässe: 10. Dezember Chinderchörli, 24. Dezember Gottesdienst, 6. Januar Dernière 
Anfahrt: Buslinie 31/32, Haltestelle Alpenblick, Parkplätze beschränkt verfügbar 
Aktuelle Informationen: www.heiligenschwenditourismus.ch