Einheimische Wildpflanzen und Gartengöttin Flora
Einheimische Wildpflanzen und Gartengöttin Flora
Ein Spaziergang durch den naturnah gestalteten Garten von Lotti Bohren auf dem Sonnenrain in Uetendorf wird zu einer Entdeckungsreise für Gross und Klein. Neben dem Biotop und seinen Bewohnern treffen wir auf eine vielfältige Bepflanzung, Rosen- und Pflanzenbögen, lustige Keramikvögel und weitere Überraschungen.
Text & Fotos: Christine Hunkeler, zvg
Naturnaher Garten mit schönem Biotop
Ein wirkliches Farbkonzept existiert in Lotti Bohrens Garten nicht. In der Kombination ist es eher wild – der Garten soll bei ihr naturnah sein. Einige Ecken wurden farblich etwas abgestimmt, dies hat aber mehr mit Lotti Bohrens persönlichem Geschmack zu tun: Grelle Farben mag sie ebenso wenig wie exotische Pflanzen. Zu ihrer Philosophie gehören die einheimischen Wildpflanzen und -stauden, die sie vorwiegend in Bio-Qualität einkauft oder als Geschenk erhält. Sie mag Pflanzen mit kleinen Blüten, doch eine Lieblingsblume gibt es nicht. Ein Highlight ist immer, wenn etwas neu ausschlägt. Eine riesige Freude hat sie auch an dem, was als Erstes im Jahr blüht. Das kann ein Schneeglöckchen oder auch ein Krokus sein. Wichtig ist ihr zudem, dass im Garten immer etwas blüht. So macht der Jahresabschluss jeweils die Herbstaster.
Zu den Fixpunkten im Garten gehören auch zwei Bäume. Für Lotti Bohren war es wichtig, dass sie einige Bäume im Garten stehen hat. Der eine ist eine grosse Felsenbirne, der andere ein Vogelbeerbaum. Vor zwei Jahren hat sich Lotti Bohren ausserdem eine wetterfeste Skulptur angeschafft. Flora, die Gartengöttin, wacht seitdem über den schönen Garten auf dem Sonnenrain.
Heute blühen im Biotop Exemplare der Weissen Seerose, die als die schönste einheimische Seerosenart gilt.
So können wir uns also freuen – bald ist das «Spiezerli» wieder auf dem Thunersee unterwegs. Auf der Website www.spiezerli.ch können Sie sich über den Zeitplan informieren und zusätzliche spannende Informationen zum Dampfer nachlesen. Ausserdem besteht auch immer noch die Möglichkeit, sich durch eine Spende am Projekt zu beteiligen – jeder Franken kann gebraucht werden. Es steht der Thunerseeregion sicherlich gut zu Gesicht, dass ein solches Stück Schifffahrts- und auch Tourismusgeschichte gepflegt wird und nicht finanziellen Überlegungen geopfert wurde. Gute Fahrt!
Ein Pioniergehölz aus Südeuropa, das sich auch bei uns richtig wohlfühlt, ist der Blasenstrauch. Von Mai bis September kann sich Lotti Bohren an seinen gelben Blüten, die an Schmetterlinge erinnern, erfreuen. Im Spätsommer können meist die Blüten und die Früchte gleichzeitig am Strauch bewundert werden. Der Blasenstrauch stellt an seinen Standort keine grossen Ansprüche und kommt mit praktisch allen Lagen zurecht. Er wird etwa drei Meter hoch und kann ebenso breit werden. Neben dem einheimischen Ginster wachsen auch Kornblumen, Roter Sonnenhut, Jakobsleiter, Fingerhut, Nachtkerze, Sonnenblumen und vieles mehr in diesem wunderbaren Naturgarten.
Wilde Kletterrosen
Die Strauchrose Ghislaine de Féligonde lässt so manches Gärtnerherz höherschlagen. Der beeindruckende Blütenzauber mit wechselnder Blütenfarbe – von gelborange über aprikosenfarben bis hin zu einem blassen Weiss – zeigt sich mehrere Monate im Jahr und zieht bereits von Weitem alle Blicke auf sich. Nicht zuletzt dank der wunderschönen Staubgefässe, die bei geöffneter Blüte in vollem Glanz erstrahlen. Von Mai bis September blüht die Ramblerrose fast ununterbrochen. Daher zählen sie Rosenexperten zu den Dauerblühern. Auch mit ihrer robusten Art kann sie auftrumpfen. Sie überzeugt mit einer ausserordentlichen Blattgesundheit und ist zudem winterhart. Die schöne Rose ist dank ihrem pflegeleichten Wesen allseits beliebt.
Ein weiterer Star im Garten ist die Kletterrose Compassion mit ihren prachtvollen Blüten und dem teerosenähnlichen Duft. Es ist eine liebliche Kletterrose, die ursprünglich aus England stammt. Sie verleiht jedem Garten einen romantischen Charme im Stil englischer Gärten. Diese Blütenpracht kennt kein Ende und erfreut von Juni bis in den November hinein. Dicht an dicht stehen die grossen, an Edelrosen erinnernden Blüten und die langen Ranken. Aus den Knospen entwickeln sich Blüten in schönstem Apricot. Beim Aufblühen wechseln sie zwischen Orange, Samt- und Lachsrosa. Die Kletterrose Compassion zeigt sich, was ihren Standort betrifft, unkompliziert. Sie mag einen sonnigen, geschützten Platz und gedeiht am besten auf einem humosen, leicht lehmhaltigen und tiefgründigen Boden.
Wer sich für verschiedene einheimische Pflanzen auf kleinem Raum interessiert, kommt in Lotti Bohrens Garten auf seine Rechnung und kann hier persönlich noch viel mehr entdecken. So erstreckt sich der Blick aus dem Garten Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau, Niesen und Stockhornkette. Den Hag entlang, der das Grundstück von der Landwirtschaftszone abtrennt, wächst eine wilde Weinrebe, die vor allem im Herbst mit ihrer wunderschönen Laubfärbung beeindruckt.
Tag der offenen Gartentür 2023
10./11. Juni 2023
Anreise: Vom Bahnhof Uetendorf ca. 10 Minuten Richtung Schulanlage Riedern und Pfadiheim. Beim Pfadiheim rechts zum Sonnenrain. Mit dem Auto bis zu den Parkplätzen bei der Schulanlage Riedern, dann zu Fuss Richtung Pfadiheim und dort rechts zum Sonnenrain.
Lotti Bohren
Sonnenrain 16
3661 Uetendorf
Tel.: 079 777 06 38
lotti.bohren@bluewin.ch