Seit 1987 befindet sich die Chäsi Uebeschi am heutigen Standort, wo 14 Bauern ihre Milch abliefern. Die Genossenschaft wurde 1850 gegründet, mit 50 Milchlieferanten. Der Produktionsbetrieb ist auch heute noch eine Genossenschaft, wo es bereits um 5.15 Uhr mit der Arbeit losgeht, wenn «Blumenstein» Pastmilch abholt und wenig später die ersten Kannen mit der noch warmen Kuhmilch angeliefert werden.

Produktion

Die ungefähr 1,4 Millionen Liter Milch werden in Uebeschi zu zwei Dritteln in Emmentaler AOP veredelt. Es gilt auch hier: Für einen ungefähr 90  Kilo schweren Laib benötigt man knapp über eine Tonne Frischmilch. Auffallend und stellvertretend für alle Käsereien, die wir besucht haben: Die Hygienevorschriften sind streng, Schuhüberzüge und Haarnetze für die Berichterstatter Pflicht. Man spürt sofort, dass die Berner Käser und ihre Teams diese Vorgaben nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern entlang des ganzen Herstellungsprozesses befolgen, von der Milchannahme bis hin in die Käselager. 

Zurück in die Produktion: Uebeschi stellt neben dem Emmentaler AOP auch verschiedene Spezialitäten her. Und Pastmilch, auch für den Waffenplatz Thun. Und Chäserei-Nidle. Und Anke, beliebt sind – neben den 100- und 200-Gramm-­Portionen – die 1-Kilo-Blöcke für Bäckereien. Und Joghurt.

Familie

Nils ist mit bald einmal vier Jahren der Bueb von Eliane und Stefan Keusen. Eliane ist diplomierte Kindergärtnerin und Sozialpädagogin – als solche arbeitet sie heute Teilzeit in der Stiftung Sonnenbühl Konolfingen. Ihre Hobbys sind sportlicher Natur: Schwimmen, Wandern, Skifahren. Stefan Keusen hat seine Ausbildung als Milchtechnologe in Riggisberg abgeschlossen und anschliessend in den Käsereien Lohnstorf und Kaufdorf gearbeitet. Wie die meisten anderen Käsermeister auch, hat er nach den Fachschulen I und II in Sursee Wanderjahre absolviert und unter anderem in Ecuador und Peru Erfahrungen gesammelt beziehungsweise seine Kenntnisse an lokale Käser weitergegeben. Interessant: In diesen beiden Ländern «steht» man auf milden Käse, nur ja nichts Rezentes …

Seit 2009 führt Stefan Keusen die Käserei Uebeschi. Sein Hobby: aktiver Eishockeyaner mit einem Herz für die SCL Tigers.

Der Emmentaler AOP

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie der Käse zu seiner Rinde kommt? Das Salzbad ist dafür zuständig, in das die Käselaibe während zweier Tage gelegt werden. Sehr volkstümlich ausgedrückt: Im Salzbad verliert der Käse Wasser, nimmt an seiner Oberfläche dafür Salz auf; dieser Vorgang führt zur 5 bis 10 mm dicken Rinde, die den Käse konserviert, ihn verfestigt, ihm ein bestimmtes Aroma verleiht und zudem vor Beschädigungen während der Weiterverarbeitung schützt. In Uebeschi wird der Emmentaler AOP für drei Monate gelagert, dann an den Milchverarbeiter Emmi verkauft.

Spezialitäten

Der Spezialitätenkäse Stefans Blütenzauber wird je nach Saison auch bei der Migros und im Coop als Halbhartkäse verkauft. Dem Blütenzauber-Frischkäse wird während der Fabrikation ein Blumenmix zugesetzt. Dadurch erhält er diesen unwiderstehlich frischen Blumengeschmack. Die Hauptgeschmacksnote gibt dem Käse der eingesetzte Schnittlauch. Entsprechend geschmackvoll ist auch der Halbhartkäse. Auch der Uebeschiseekäse, der während zweier Monaten in den geeigneten Lagerräumen gereift wurde, ist wirklich etwas für Geniesser! Eine weitere Spezialität ist auf www.hochzeitsapero.ch zu sehen: der «All-inclusive»-Service der Käserei Uebeschi.