Besim Halimi: Coiffeur mit Herz und Seele

Besim Halimi: Coiffeur mit Herz und Seele

Besim Halimi: Coiffeur mit Herz und Seele

Besim Halimi führt bereits seit 14 Jahren seinen eigenen Salon HairCut Bes an der Pestalozzistrasse in Thun. Er ist Hairdresser aus Leidenschaft und möchte dies die Kundschaft mit seinem vielseitigen Angebot auch spüren lassen. Im Gespräch erzählt er von Erfolg, Zukunftsplänen und seiner Heimat Thun.

Text: Julia Sommer  |  Fotos: Besim Halimi, Richard Milles

Herr Halimi, wie fiel der Entschluss, eine Lehre als Coiffeur zu machen?
Diese Idee kam mir schon relativ früh. Seit ich etwa 13 Jahre alt war, haben wir uns unter Freunden im Jugendtreff gegenseitig die Haare geschnitten – da habe ich mein Talent und meine Freude an dieser Kunst entdeckt. Von diesem Moment an war es mein Traum, als Coiffeur zu arbeiten und eines Tages sogar meinen eigenen Salon zu eröffnen. So war mir dann auch früh klar, welchen Beruf ich schnuppern möchte. Mit dem bisschen Erfahrung, das ich schon hatte, stellte ich mich bei der Schnupperlehre ganz gut an und mein zukünftiger Lehrmeister merkte, dass ich die Schere nicht zum ersten Mal in der Hand hielt. Nach nur einer Bewerbung hatte ich bereits meine Lehrstelle – das ist gerade in dieser Branche nicht selbstverständlich.

 

Sie haben die Lehre mit Bestnoten abgeschlossen. Wie ging es danach für Sie weiter?
Zuerst arbeitete ich weiter in meinem Lehrbetrieb in Thun. Als ich dann 20 Jahre alt war, erhielt ich die Chance, in Bern eine Geschäftsführung zu übernehmen. Das war eine riesige Chance, aber auch eine grosse Herausforderung: Mit gerade mal 20 Jahren ein Team von 14 Leuten zu leiten ist nicht ganz einfach. Während fünfeinhalb Jahren führte ich dieses Geschäft und bildete mich nebenbei weiter. Irgendwann kam ich dann an einen Punkt, an dem ich mich fragte, wie es jetzt für mich weitergehen soll. Mit 27 Jahren erfüllte ich mir meinen grossen Traum: meinen eigenen Salon.

 

Sie gründeten den Salon in Thun und nicht in Bern, wo sie zu dieser Zeit arbeiteten. Wie kam es dazu? 
Ich bin ein Thuner, bin hier aufgewachsen und mein Herz schlug schon immer für diese Stadt. Deshalb kam für mich etwas anderes gar nicht in Frage. Ich wollte etwas für die Region tun und dabei ein kleines Gegengewicht bilden zu den Schwerpunkten der Coiffure-Kultur in den Grossstädten wie zum Beispiel Zürich. Das Lokal an der Pestalozzistrasse sprach mich direkt an. Mit der Einrichtung machte ich das Geschäft dann zu meinem eigenen. Dabei habe ich den Grundsatz «wirken, ohne einzuwirken» befolgt: Ich wollte einen modernen, stilvollen und zeitlosen Salon. Die Einrichtung sollte mich selbst und meine Arbeit ein Stück weit repräsentieren, vor allem aber sollte sich die Kundschaft hier wohlfühlen.

 

Ihr Salon musste in Thun stehen – wieso war Ihnen das so wichtig? Welchen Bezug haben Sie zu dieser Stadt? 
Ich bin in Thun aufgewachsen, bin hier zuhause, habe hier meine Lehrzeit verbracht, meinen eigenen Salon gegründet und ich werde meine Karriere auch hier beenden. Ich liebe Thun einfach: Der Umgang mit den Leuten ist sehr persönlich und die Stadt ist übersichtlich. Sie ist gleichzeitig wunderschön und bietet unglaublich viel: der See, die Berge… Gerade auch die Natur ist mir wichtig – ich bin gerne draussen unterwegs.

 

Ist das auch ein Ausgleich zum Beruf? 
Auf jeden Fall. Ich bewege mich gerne, vor allem draussen. Einen wichtigen Ausgleich finde ich aber auch bei meiner Familie. Ich habe zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Mit ihnen verbringe ich auch unglaublich gerne Zeit. Ansonsten interessiert mich auch in meiner Freizeit alles, was mit Kunst zu tun hat. Ich bin passionierter Naturfotograf und es gefällt mir besonders, spannende Perspektiven und stimmige Momente aufzunehmen. Kunst ist meine grosse Leidenschaft: Ob in der Fotografie oder in meiner Arbeit als Hairdresser. Es ist mein grosses Glück, dass ich mein liebstes Hobby zu meinem Beruf machen konnte.

 

 

Es ist mein grosses Glück, dass ich mein liebstes Hobby zu meinem Beruf machen konnte.

Sie klingen wahnsinnig enthusiastisch, wenn Sie von Ihrem Salon und Ihrem Beruf sprechen. Was begeistert Sie daran? 
Das ist vor allem die Kreativität: Als Hairdresser habe ich die Möglichkeit, jemanden innerhalb von vielleicht ein, zwei Stunden komplett zu verändern – und ihm so eine grosse Freude zu machen. Wichtig ist mir dabei, dass ich auf die Person eingehen kann, die vor mir sitzt. Deshalb kümmert sich bei uns auch jeder Hairdresser nur um eine Person gleichzeitig. Ich möchte einen individuellen Service bieten. Das ist mein Erfolgsrezept: Wir lassen keine Kunden warten und bieten einen persönlichen Service. Das funktioniert gut, der Grossteil unserer Kundinnen und Kunden sind Stammkunden. Eine Kundin kommt schon seit meiner Lehrzeit, also seit rund 25 Jahren zu mir: Sie hat mit mir in das Geschäft nach Bern und zurück nach Thun in meinen eigenen Salon gewechselt – das ist ein wunderschönes Kompliment und eine grosse Ehre.

Mein Kundenstamm ist auch enorm vielseitig. Das ist wahnsinnig spannend. Und deshalb ist es mir auch wichtig, dass ich herausfinden kann, was jeweils genau zu der Person passt, die vor mir sitzt. Ich möchte herausfinden, wie ich ihr eine Freude machen kann – ich möchte meinen Kundinnen und Kunden etwas bieten, ihnen etwas Gutes tun. Sie sollen sich hier wohlfühlen.

 

Nicht nur ist Ihre Kundschaft enorm vielseitig, Sie bieten Ihr auch Vieles: Seit 2018 gibt es «BescutWigs». Was ist das genau und wie kam es dazu? 
Vor rund zehn Jahren war ich selbst krank. Deshalb weiss ich, wie wichtig es sein kann, in schwierigen Lebenssituationen persönlich und einfühlsam begleitet zu werden. Genau das möchte ich mit «BescutWigs» tun: Ich biete meinen Kundinnen und Kunden eine individuelle und persönliche Beratung bei der Anschaffung einer Perücke und begleite sie von der Anpassung bis zum Haarschnitt. 

 

Sie sind mit Ihrer vielseitigen Arbeit sehr erfolgreich. Unter anderem haben sie schon viele Male bei den Swiss Hairdressing Awards teilgenommen und auch diverse Preise gewonnen. Was bedeuten Ihnen die Auszeichnungen? 
Der Swiss Hairdressing Award fand 2006 das erste Mal statt. Seit dann haben wir zehn Jahre lang jedes Mal mitgemacht. Wir hatten gesamthaft 37 Nominationen und gewonnen haben wir insgesamt neun Mal. Diese Siege waren immer auch die Chance, Thun national und international zu vertreten. Vor allem aber ist es eine schöne Bestätigung. Man merkt, dass sich die harte Arbeit lohnt. Das wirkt auch sehr motivierend. Ich liebe meinen Job wirklich sehr – deshalb ist eine solche Anerkennung für mich umso wertvoller.

 

Neben Ihren eigenen Erfolgen setzen Sie sich auch für den Erfolg von jungen Talenten ein. Was bedeutet Ihnen die Nachwuchsförderung? 
Die Nachwuchsförderung ist mir wichtig. In jedem Beruf braucht es frischen Wind und junge Leute. Deshalb freut es mich sehr, dass ich dieses Jahr Jurymitglied von Swiss Hair Talent sein darf. Bei diesem Wettbewerb von Coiffure Suisse wird der Nachwuchs angesprochen und gefördert. Mir ist wichtig, dass junge Talente eine solide Grundausbildung erhalten. Deshalb bilde ich auch in meinem Salon Lernende aus. Ich habe selbst enorm viel Zeit in Weiterbildungen investiert und dieses Wissen möchte ich weitergeben. Dabei achte ich auf eine praxis- und zukunftsorientierte Ausbildung. Die Lernenden sollen nicht lernen, wie man es vor 20 Jahren gemacht hat, sondern wie sie heute arbeiten und die Zukunft gestalten können.

 

Wie sehen Ihre eigenen Zukunftspläne aus?
Ich will auf jeden Fall hier in Thun bleiben und mein Geschäft weiterführen. Expandieren möchte ich nicht unbedingt. Wichtig ist mir vor allem, dass mein Salon persönlich bleibt und ich die gute Beziehung zu meinen Kundinnen und Kunden beibehalten kann. Ich bin mit dem, was ich im Moment habe, wahnsinnig glücklich.

Mir ist wichtig, dass junge Talente eine solide Grundausbildung erhalten.

Kontakt
HairCut Bes
Besim Halimi 
Pestalozzistrasse 2 3600 Thun

Tel. 033 221 78 78

info@bescut.ch

 

 

 

www.bescut.com

 

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Erforderlich