Ursula Regez-Fuchs: Kunsthandwerk in all seinen Facetten
Ursula Regez-Fuchs: Kunsthandwerk in all seinen Facetten
Ob Schere, Plasmaschneider oder Pinsel: Ursula Regez-Fuchs lebt und liebt das Kunsthandwerk in seiner gesamten Vielfalt. So entstehen in ihrem Atelier im Simmental nicht nur traditionelle und moderne Scherenschnitte, sondern auch Unikate mannigfaltiger Art.
Text: Esther Loosli | Fotos: Luca Däppen, André Maurer, zvg
Beat Künzi, im Juli wird für Sie ein Kindheitstraum wahr. Sie spielen im Musical-Klassiker CATS mit, der vom 12. Juli bis 24. August auf der Thuner Seebühne aufgeführt wird. Warum ist CATS ein Kindheitstraum?
Ganz einfach: CATS war eines der allerersten Musicals, die ich als Jugendlicher gesehen habe. Ich kannte ja bereits die Musik – insbesondere der Hit «Memory», den die alte Katze Grizabella singt, begleitete mich viele Jahre. Nun selbst in diesem für mich so prägenden Musical auf der Bühne stehen zu dürfen, ist toll! Als Laie in einer professionellen Produktion mitwirken zu dürfen, macht mich sehr stolz. Die Bühne – und insbesondere die Thuner Seebühne – bringt eine riesige Faszination mit sich. Das Gefühl, vor einem so grossen Publikum im Rampenlicht zu stehen, ist einmalig. Und macht süchtig (lacht).
Welche Rolle spielen Sie in CATS?
Ich bin als Chormitglied Teil des Ensembles. Welchen Charakter meine Katze haben wird, wird sich bei den Proben herausstellen. Ich bin sicher, dass sich unsere Regisseurin und Choreografin Kim Duddy etwas Tolles ausgedacht hat.
Von St. Moritz über Zürich und Johannesburg nach Latterbach
Bereits in der Schulzeit gehörten Zeichnen und Handarbeiten – neben Sport – zu den Lieblingsfächern der 70-Jährigen. «Das Talent dafür hat mir mein Vater vererbt. Im Rechnen bekundete ich hingegen grosse Mühe – leider wurde Letzteres viel stärker gewichtet.» Auch wenn ihre Lieblingsfächer im damaligen Bildungssystem einen weitaus geringeren Stellenwert hatten, so legten die Lektionen dennoch den Grundstein für den weiteren Lebensweg von Ursula Regez-Fuchs. Dieser führte sie von St. Moritz, wo sie zusammen mit zwei Schwestern aufgewachsen ist, zuerst ans Lyceum Alpinum Zuoz. «Ich durfte eine sehr schöne Kindheit im Engadin erleben, doch die beruflichen Möglichkeiten waren dort damals begrenzt. Ich hätte gerne eine Ausbildung als Modezeichnerin absolviert, doch das war zu dieser Zeit utopisch.» Daher besuchte sie auf Anraten ihrer Eltern die vierjährige Handelsschule im nahen Zuoz.
Nach dem Erwerb des Handelsdiploms zog es die Jugendliche zuerst nach Zürich. Dort lernte sie den Diemtigtaler Jürg Regez bei der gemeinsamen Schlummermutter kennen und lieben. Wie lange im Voraus geplant, flog sie kurz darauf zusammen mit ihrer Schwester nach Südafrika, wo sie sieben Monate lang an der Rezeption eines Hotels arbeitete. Schon bald jedoch wuchs die Sehnsucht nach der Schweiz – und nach Jürg. Ein Jahr nach der Heirat 1978 zog das junge Ehepaar ins Simmental und baute dort ein Eigenheim an idyllischer Lage, das die beiden auch heute noch bewohnen. «Hier in Latterbach habe ich sehr viel Platz, um mich kreativ entfalten zu können – auch dank Jürg, der mich in allem unterstützt. Als stolze Grossmutter freut es mich zudem sehr, dass meine beiden Enkelkinder im Nachbarort aufwachsen und ich sie regelmässig sehe.» So betont Ursula Regez-Fuchs denn auch, dass sie grosse Dankbarkeit dafür empfinde, ein solch zufriedenes Leben führen zu dürfen. «Es ist nicht selbstverständlich, so viele Jahre mit seinem Ehepartner teilen zu dürfen, ein Haus bauen zu können, zwei gesunde Kinder und zwei liebe Enkelkinder zu haben und selbst gesund zu sein.» Entsprechend hofft sie für die Zukunft, weiterhin ihren Leidenschaften nachgehen und mit ihrer Familie schöne Momente erleben zu dürfen.
Seit ihrer Hochzeit und dem Wegzug aus Graubünden sind 45 Jahre vergangen. Inzwischen ist das Berner Oberland zur Heimat von Ursula Regez-Fuchs geworden: «Ich fühle mich hier sehr wohl, geniesse die wunderschöne Natur beim Velofahren, Wandern oder Skifahren, segle auf dem Thunersee oder unternehme mit meinem Mann Ausflüge nach Thun. Mittwochs über den Markt zu schlendern, durch die Altstadtgässchen zu flanieren oder auf dem lebhaften Mühleplatz einen Kaffee zu trinken, finde ich toll!» Dennoch ist sie dem Engadin stets verbunden geblieben, und auch zum Appenzellerland, aus dem ihre Eltern stammen, hat die 70-Jährige einen engen Bezug. So zeugen nicht nur ihr Ledigname Fuchs und ihre vielen Kontakte von ihren Nordostschweizer Wurzeln, sondern auch ihr persönlicher Malstil, hat doch die Naive Bauernmalerei in den beiden Appenzeller Halbkantonen eine lange Tradition.
«Zu meinen Lieblings- sujets gehören stimmungsvolle Winterlandschaften und idyllische Alpszenen.»
Kunsthandwerkerin mit Leib und Seele
Kontakt
Ursula Regez-Fuchs
Mättli 608h, 3758 Latterbach
Telefon: 079 414 06 61
regez-miniart@bluewin.ch
www.regez-miniart.ch