Hanspeter Latour: Kult im Fussball, gefragt in der Natur
Hanspeter Latour: Kult im Fussball, gefragt in der Natur
Die Fussballschuhe sind verstaut, der Feldstecher hervorgeholt: Seit Jahren ist Hanspeter Latour als Naturbeobachter unterwegs und hat sich als Naturkenner einen Namen gemacht. Er hat zahlreiche Bücher rund um seine Beobachtungen verfasst, über die er auch Vorträge hält. Seine vier verfassten Bücher erhielten nun eine überarbeitete Neuauflage – ein Grund mehr zum Feiern.
Text: Laura Spielmann | Fotos: zvg
Beat Künzi, im Juli wird für Sie ein Kindheitstraum wahr. Sie spielen im Musical-Klassiker CATS mit, der vom 12. Juli bis 24. August auf der Thuner Seebühne aufgeführt wird. Warum ist CATS ein Kindheitstraum?
Ganz einfach: CATS war eines der allerersten Musicals, die ich als Jugendlicher gesehen habe. Ich kannte ja bereits die Musik – insbesondere der Hit «Memory», den die alte Katze Grizabella singt, begleitete mich viele Jahre. Nun selbst in diesem für mich so prägenden Musical auf der Bühne stehen zu dürfen, ist toll! Als Laie in einer professionellen Produktion mitwirken zu dürfen, macht mich sehr stolz. Die Bühne – und insbesondere die Thuner Seebühne – bringt eine riesige Faszination mit sich. Das Gefühl, vor einem so grossen Publikum im Rampenlicht zu stehen, ist einmalig. Und macht süchtig (lacht).
Welche Rolle spielen Sie in CATS?
Ich bin als Chormitglied Teil des Ensembles. Welchen Charakter meine Katze haben wird, wird sich bei den Proben herausstellen. Ich bin sicher, dass sich unsere Regisseurin und Choreografin Kim Duddy etwas Tolles ausgedacht hat.
Geschichte zur Entstehung der Bücher
Als Hanspeter Latour mit 67 Jahren in die Pension ging, wollte er zunächst keine Biografie schreiben. Doch als Philipp Abt mit einem Konzept zu ihm kam, das ihm gefiel, sagte er dennoch zu. Mit der Hilfe von Beat Straubhaar, der den Text verfasste, entstand 2014 dann «Das isch doch e Gränni!».
Dieses Buch ist nicht in erster Linie eine Biografie, sondern zeigt vielmehr auf, was ihm als Spieler und als Trainer von Bedeutung war und in Erinnerung geblieben ist.
Im Rahmen seiner Pensionierung erklärte Latour auch, dass er sich zukünftig intensiver mit der Natur befassen würde – seiner zweiten grossen Leidenschaft. Der Erfolg des «Gränni» lud dazu ein, ein Buch über seine erste Zeit als Naturbeobachter in Garten und Landschaft zu schaffen, das von den kleinen Naturwundern vor der eigenen Haustür
erzählt. Die meisten Geschichten stammen aus seinem Garten und der nahen Umgebung.
Da das Interesse an seiner neuen Tätigkeit gross war, entschied er sich, ein Buch zu schreiben, dessen Beobachtungen weit über seine Haustür hinausgingen. Dadurch entstand, mithilfe von Experten auf dem Gebiet der Biodiversität sowie anderen Naturbeobachtern, das Buch «Natur mit Latour».
Dank der Coronapandemie hatte Hanspeter Latour mehr Zeit zum Beobachten, Fotografieren und Schreiben. Dabei kam ihm die Idee, aus seinem mittlerweile stolzen Fundus ein Buch mit 365 Beobachtungen, Geschichten und Fotos zu schaffen. Dahinter steckte der Gedanke, die nicht wissenschaftlich orientierte Bevölkerung mit dem Begriff «Biodiversität» vertrauter zu machen und sie vermehrt dafür zu interessieren.