Grand Hotel Jubiläum im Victoria- Jungfrau Grand Hotel & Spa
Grand Hotel Jubiläum im Victoria- Jungfrau Grand Hotel & Spa
Eines der schönsten Grand Hotels des Berner Oberlandes feiert Geburtstag: 150 Jahre Victoria-Jungfrau; ein Anlass, um zurück auf die bewegte Geschichte zu schauen.
Text: Sophie Meyer | Fotos: zvg
Das Hotel Victoria-Jungfrau schmückt sich seit jeher mit Glanz und Glamour. Könige, Kaiser, Bundesräte; sie alle residierten im geschichts-
trächtigen Hotel zwischen den Seen. Während 1878 der US-amerikanische Schriftsteller Marc Twain geschützt vor der Sonne auf der Terrasse des Hotel Victoria sass, konnte er noch nicht ahnen, dass es einmal zu den «Leading Hotels of the World» gehören wird. Seit September 2015 ist das VJ darüber hinaus das einzige Schweizer Hotel Spa unter den weltweiten Top 20 des Condé Nast Traveller «Best Hotel SPAs in the World Award».
Die Strasse schlängelt sich von Thun aus entlang dem Thunersee, die Berge kommen näher und näher. Bald befindet man sich mitten in Interlaken, umringt von Hügeln und Bergen. Die vermeintliche Enge lichtet sich, sobald sich die Höhematte erstreckt. Es liegt dem Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau zu Füssen und steht ihm doch in althergebrachter Würde in nichts nach: das Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa. Und dies bereits seit 150 Jahren!
Von den wundervoll verzierten Lampenfüssen bis hin zur Initialen-Stickerei auf dem Jackett der Mitarbeiter; alles zeugt vom hohen Standard des Luxushotels. Aus der beissenden Kälte flüchtet man sodann in die lichtdurchflutete, von der Art Nouveau inspiriert scheinende Eingangshalle. Dieser moderne Hotelboulevard wurde 1990, während der grössten Umbauphase des Victoria-Jungfrau unter dem damaligen Gastgeberehepaar Berger, konzipiert und umgesetzt. Die zahlreichen Renovationen, Erweiterungen und auch Rückführungen sind in den verschiedenen Räumlichkeiten durchaus zu erkennen, nichtsdestotrotz ähneln die unterschiedlichen Stile keineswegs einem Flickenteppich. Vielmehr machen sie den Charme des Hotels aus und zeugen von den 150 stolzen Jahren Hotellerie zwischen den Seen.
Von hier aus stehen einem alle Wege und Angebote offen. Linker Hand führt der Weg in die alten Gemäuer des Victoria Hotels, rechter Hand durch einen prunkvollen, mit einem Springbrunnen bestückten Gang in das alte Hotel Jungfrau. Daran erkennt man bereits das einmalige, dem doppelnamigen Hotel zugrunde liegende Konzept: zwei Hotels, vereint in einem Grand Hotel.
Begonnen hat alles 1856, als der Geschäftsmann Eduard Ruchti die damalige Pension Victoria erwarb. An der phänomenalen Lage mit Blick auf das Jungfraumassiv hat sich bis heute nichts geändert. Dies dürfte wohl aber eine der wenigen Konstanten in der Geschichte des Hotels sein. Denn acht Jahre nachdem Ruchti die Pension übernommen hatte, begann der fortan immerwährende Um-, Weiter- und Ausbau des Gebäudes. 1895 erweiterte Ruchti den Besitz seines unterdessen in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Unternehmens durch den Kauf des benachbarten Hotel Jungfrau. Die-
se Übernahme bildet den Grundstein der Erfolgsgeschichte.
Immer noch beeindruckt von der Eleganz des Hotelboulevards, geht man dem Gang entlang und einmal mehr überrascht die architektonische Vielfalt. Die Jungfrau Brasserie lässt keine Belle-Epoque-Wünsche offen: Die filigrane Stuckatur sowie die De- cken- und Wandmalerei erinnern an die Blütezeit der Palasthotellerie während der Jahrhundertwende. Gerade jetzt in den Wintermonaten, wenn die Wärme einlädt und die Gemütlichkeit ihren Platz mehr und mehr einfordert, reizt einen der Sonntagsbrunch in der gold-braun farbigen Brasserie. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass dieser Fin-de-Siècle-Festsaal noch bis 1999 unter einer schroffen Holzverkleidung versteckt war.
Die Exklusivität des Luxushotels mag einen vereinzelt etwas einschüchtern…
Als dieser 1897 im Ostflügel des Hotel Jungfrau erbaut wurde, trennten die architektonische Vereinigung der beiden Hotels nur noch zwei Jahre. Der Zusammenschluss wurde sodann 1899 durch die Fertigstellung des kuppelgekrönten Mittelbaus umgesetzt. Zu dieser Zeit befand sich die gesamte Oberländer Hotellerie in ihren goldenen Jahren und so beherbergte und bewirtete auch das Victoria-Jungfrau Majestäten, Künstler und Schriftsteller aus aller Welt. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges stagnierte die florierende Umtriebigkeit. Das Hotel blieb jedoch auch durch die düsteren Kriegs- und Zwischenkriegsjahre auf einer guten Position und konnte seine Stellung in der Luxushotellerie bewahren.
Die Nachkriegszeit brachte auch Interlaken und dem Victoria-Jungfrau einige Erneuerungen. Was 1950 mit einer gegen den Höheweg ausgerichteten Schwimmhalle begann, wurde Schritt für Schritt, Renovation um Renovation, zu einem der Top 20 Hotel Spas der Welt. Den wohl grössten Sprung in seiner Geschichte nahm der Wellnessbereich im 125-Jahre-Jubiläum: Zu jener Zeit wurde der 5500 m2 grosse Victoria-Jungfrau Spa geschaffen. Ein Spa, welcher fortan in seinem Angebot stetig ausgebaut wurde und mittlerweile national wie auch international neue Massstäbe zu setzen vermag.
Damals
Heute
Nachdem uns der diesjährige Hitze-Sommer bezüglich Bademöglichkeiten geradezu verwöhnt hat, möchte man auch im Winter auf das Baden nicht verzichten müssen. Der Victoria-Jungfrau Spa bietet hierzu die unterschiedlichsten Möglichkeiten: Ob fern-
östlich inspirierte Heilpraktiken, Dampfbad, Biosauna für Damen und Herren oder Herunterfahren im Ruheraum – alles findet der Besucher im ESPA Spa vor. Besonderes Highlight für einen Paarbesuch ist das Private Spa mit Sauna, Dampfbad, Blütenbad und Massagemöglichkeit in ungestörter Privatsphäre. Zu beachten ist bei dem umfassenden Chill-out-Angebot jedoch, dass nicht ein Eintritt ausschliesslich für die Bademöglichkeiten gelöst werden kann, sondern die Benutzung ebendieser an die Buchung eines Treatments gebunden ist.
Die Exklusivität des Luxushotels mag einen vereinzelt etwas einschüchtern, vielleicht wurzelt dies jedoch auch in der majestätischen Erscheinung und dem historischen Stolz des 150-jährigen Grand Hotels, welche einen zu gewisser Demut verleiten. Die Erfolgsstory des ehemaligen Arzthauses über die bauliche Meisterleistung der Zusammenführung zweier Hotels zu einem der weltweit führenden Luxus-Resorts würde zumindest dafür sprechen.
Damals
Heute