100 Jahre Strandweg Spiez – Faulensee

100 Jahre Strandweg Spiez – Faulensee

100 Jahre Strandweg Spiez – Faulensee

Wege verbinden. Wege führen zusammen und leiten uns sicher und auf befestigtem Grund ans Ziel. Es gibt jedoch auch Wege, deren Ziel der Weg ist. So sind Parkanlagen Flanierzonen, die zur Freude und Entspannung hergerichtet sind. Und solch ein Weg verbindet die Ferienorte Faulensee und Spiez mit dem einzigen Sinn und Zweck, Freude zu bereiten. 

Text: Jon Keller  |  Fotos: zvg

Vor 100 Jahren konnte, nach einigen Unstimmigkeiten, der Strandweg feierlich eingeweiht und dem Fussgänger übergeben werden. Eine grossartige Idee wurde umgesetzt, zur Freude der einheimischen Bevölkerung und der unzähligen Touristen, die, wenn sie den Weg einmal gegangen sind, dies immer wieder tun möchten. Wo kann man schon in der Hitze des Sommers einen drei Kilometer langen Weg im Schatten bei einem kühlen Winde gehen? Und an beiden Enden des Weges erwartet den Wanderer erst noch die Gastfreundlichkeit verschiedener Gaststätten mit Terrassen direkt am See und einem kühlen Getränk.

Ein Weg, der Geschichten erzählt

Geschichten, die jeder für sich alleine erfinden und ausmalen kann. Sei es beim Horchen des Raschelns im Unterholz, beim Betrachten der verschiedenen Baumstrünke und Astvergabelungen, welche plötzlich zu Kobolden oder Märchenfeen werden, oder das sanfte Wogen des Sees, der mit den kleinen Steinen am Ufer spielt und ununterbrochen neue Bilder malt. Aber auch Begegnungen mit Leuten können Geschichten erzählen, sei es, dass wir an etwas erinnert werden, sodass sich Hören und Schauen mit Gedanken vermischen und sich ein Teil des Strandwegs zur eigenen Geschichte verwandelt.  Auch wenn dieser Weg nun in die Jahre gekommen ist, Sturm und harte Winter, Überschwemmungen und Steinschläge am Nerv der Behörden und Benutzer gekratzt haben, lässt er sich nichts anmerken und erstrahlt in erstaunlicher Frische. Jeder, der diesen Weg zwischen den Bäuerten geht, trägt dazu bei, dass er noch lange erhalten bleibt, sich noch viele Kinder austoben, noch viele Geschichten erfunden und die innere Ruhe gefunden werden können. Nur was gebraucht wird, wird erhalten. Treten wir diesen Weg mit Füssen, er braucht es, er liebt es. Ohne die Füsse all der Strandweg-Besucher wäre er schon lange überwachsen und verwildert und hätte sich in einen natürlichen Zustand zurückversetzt. Sind wir allen dankbar, die dazu beitragen, dass der Weg in einem sicheren und gut begehbaren Zustand erhalten wird, den Arbeitern des Werkhofs von Spiez, den Forst- arbeitern und all den Helfern, die mit viel Liebe dazu beitragen, dass noch viele Ruhe- und Erholungsuchende den wunderbaren Ausblick vom Strandweg aus geniessen können.