Seit zehn Jahren führt Petra Hebeisen zusammen mit ihrem Mann Markus Hebeisen den Port Hof in Fahrni. Dabei stehen für sie Nachhaltigkeit und Tierwohl an erster Stelle.
Text: Blanca Bürgisser | Bilder: Blanca Bürgisser, Larissa Dubach
Einmal auf dem Port angekommen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Der Hof von Petra Hebeisen liegt auf dem höchsten Punkt von Fahrni. Entsprechend atemberaubend ist die Aussicht. Egal wohin man schaut, erstrecken sich die weiten Täler, umgeben vom unglaublichen Bergpanorama. An sonnigen Tagen kann man in der Ferne gar den Chasseral erkennen.
Nachhaltigkeit in allen Bereichen
Aber nicht nur die Aussicht beeindruckt, sondern auch die Philosophie, mit der Petra Hebeisen ihren Hof führt. Ihr ist es eine Herzensangelegenheit, den Betrieb so zu führen, dass auch noch eine nächste Generation davon leben kann. Das bedeutet, dass sie den fruchtbaren Böden Sorge trägt und diese nicht übernützt. Teil davon ist auch, dass sie keinen Kunstdünger verwendet, sondern nur damit düngt, was die Kühe ausscheiden, und so die Kreislaufwirtschaft aufrechterhält.
Das Tierwohl steht für Petra Hebeisen an oberster Stelle. «Im Stall ebenso wie auf der Weide soll das natürliche Verhalten der Kühe gefördert werden», erklärt die Agronomin. Dafür hat sie den Stall vor einigen Jahren nach dem Leitsatz von Kuhsignal Trainer Christian Manser umgebaut. Seine Philosophie ist: «Glückliche Kühe gleich glückliche Bauern.» Der neue Stall bringt die Vorteile der Weide ins Innere. Das bedeutet genügend frische Luft, genügend Platz und weiche Liegeflächen sowie genügend Grünfutter. Diese Form der Kuhhaltung ist nicht nur für die Kühe viel angenehmer, sondern auch wirtschaftlich, da sie zu weniger Tierarztkosten führt.
Petra Hebeisens Kuhherde ist eine Mischung aus den verschiedensten Kuhrassen. «Ich mag eine bunte Herde», sagt sie schmunzelnd. Dabei hält sie stets nur so viele Mutterkühe und Kälber, wie sie mit den hofeigenen Weiden ernähren kann. Denn Kraftfutter kauft sie kein zusätzliches ein.
Fleisch von höchster Qualität
Ein weiterer von Petra Hebeisens Leitsätzen ist: «Auf dem Port bleibt alles auf dem Hof: Geburt, Leben, Sterben.» Damit ist die Hoftötung gemeint. Denn bei einer Hoftötung sind die Tiere viel weniger gestresst. Das merkt man auch an der Qualität des Fleisches.
Ihr Fleisch verkauft die Landwirtin über den Direktverkauf. Trockenfleisch kann man jederzeit im kleinen Schrank am Eingang des Hofes kaufen. Frischfleisch muss per Mail oder Telefon vorbestellt werden. Auf der Website findet man jeweils die Daten, ab wann es wieder neues Frischfleisch gibt.
Nach dem Motto «Nose to Tail» wird immer das ganze Tier verwertet und nichts verschwendet. So können Kund:innen ein Port-Beef-Päckli wählen, das von Edelstücken, Plätzli über Ragout bis zu Hackfleisch und Siedfleisch ein bisschen von allem enthält. Oder sie können spezifisch bestellen. Besonders beliebt sind Hackfleisch, Hamburger, Geschnetzeltes und Haxen vom Portbeef, verrät uns Petra Hebeisen.
Für alle, die gerne selbst das Port besuchen und sich ein Bild machen möchten, ist das Hoffest die perfekte Gelegenheit. Dieses findet jeweils am ersten Wochenende im September statt, also nächstes Jahr am 6. und 7. September.
Bei dieser Gelegenheit gibt es nicht nur Bratwürste und Hamburger aus der eigenen Produktion zu testen, sondern auch verschiedene Aktivitäten für Gross und Klein. Dieses Jahr stand beispielsweise ein Plausch Hornussen auf dem Plan.
Biodiversität und Vogelschutz
Spaziert man über das Port, fällt auf, es spriesst und blüht an allen Ecken. Petra Hebeisen hat nicht nur verschiedene Nuss- und Fruchtbäume gepflanzt, sondern auch eine grosse Hecke mit verschiedenen Sträuchern und Totholzanteil. «Das lockt extrem viele Vögel an», freut sie sich. Zusätzlich stellt sie überall auf dem Hof Nisthilfen und Sitzstangen für Greifvögel auf. «Vor zwei Jahren hat sich erstmals ein Turmfalke bei uns eingenistet», erzählt Petra Hebeisen begeistert.Auch im hofeigenen Garten wachsen lauter heimische Blumen und Kräuter, ganz zur Freude der Bienen und verschiedensten Insekten. Aus den Kräutern stellt die Landwirtin Tinkturen her und nutzt sie auch immer wieder für die Phytotherapie – für sich oder ihre Tiere.
Kontakt
Port-Beef
Petra Hebeisen
Port 58A
3617 Fahrni b. Thun
Telefon: 079 357 32 15
E-Mail: info@portbeef.ch
www.portbeef.ch
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