Geniessen ab Hof – Frisches und Knackiges aus der Nachbarschaft

Geniessen ab Hof – Frisches und Knackiges aus der Nachbarschaft

Geniessen ab Hof – Frisches und Knackiges aus der Nachbarschaft

Auf dem Höfli in Thierachern ist die Leidenschaft für Gemüse deutlich spürbar. Bereits in den Anfängen spielte der Gemüseanbau eine vorherrschende Rolle. So sind nicht nur Fritz und Karin Feller-Rufener voller Elan dabei, sondern auch Tochter Stefanie. Der Hofladen ist mit Selbstbedienung rund um die Uhr geöffnet und dem Auge bietet sich ein breites Angebot an frischem und knackigem Gemüse.

Text: Christine Hunkeler  |  Fotos: Christine Hunkeler, zvg

Seit 27 Jahren führen Fritz und Karin Feller-Rufener das Höfli in Thierachern in der dritten Generation. Die beiden haben die bestehende Struktur von seinem Vater übernommen. Mit Land, welches sie dazu gepachtet haben, wurde die Gemüse- und Milchproduktion weiter ausgebaut und der Betrieb umfasst aktuell 21 Hektar. Ein grosses Augenmerk wird auf die Fruchtfolge gelegt. Darunter versteht man die zeitliche Abfolge der auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebauten Nutzpflanzenarten im Ablauf der Vegetationsperioden und Jahre. So soll die Fruchtfolge die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig erneuern und erhalten. Im konventionellen wie auch im ökologischen Landbau gilt sie als wichtiger Bestandteil des modernen Agrarmanagements. Daher ermöglichen die beiden Betriebszweige Gemüseanbau und Milchwirtschaft eine weite Fruchtfolge, sprich, immer wieder eine Erholungszeit von mindestens drei Jahren, in denen Wiesen angesät werden. So können die Gemüsefelder bis dreimal jährlich ­angepflanzt werden. Winterruhe herrscht nur in den beiden ersten Monaten des Jahres und das Angebot reduziert sich in dieser Zeit auf das Lagergemüse.

Das Höfli wurde 1839 gebaut und der Gemüseanbau spielte seit den Anfängen eine vorherrschende Rolle. Ging doch schon Fritz Fellers Grossmutter vor 100 Jahren mit dem frischen Gemüse wöchentlich auf den Markt in Thun. Im Jahr 2000 wurde das bestehende Bauernhaus mit einem Zweiraum-Boxenlaufstall erweitert, damit es für die Tiere genügend Platz hat. Aktuell ­leben 25 Red-Holstein-Kühe, 14 Rinder und 8 Kälber auf dem Höfli. Jedes Tier, welches auf dem Höfli lebt, wurde hier geboren. 

Das Team auf dem Höfli 

Fritz Feller ist gelernter Landwirt. Nach einem einjährigen Aufenthalt auf einer Farm in Kanada hat er die Meisterprüfung für Landwirte abgeschlossen und danach den väterlichen Hof übernommen. Seine Frau Karin wollte ursprünglich Floristin werden, musste aber aufgrund einer Allergie auf Korbblütler die Lehre abbrechen. So hat sie danach die Bäuerinnenschule absolviert und 1993 die Meisterprüfung abgeschlossen. Stefanie, die Tochter, ist Fachfrau Gesundheit sowie Pflegefachfrau und hat später berufsbegleitend die Bäuerinnenschule nachgeholt. Sie arbeitet zu 50 % im Spital Thun, daneben ist sie tatkräftig auf dem ­elterlichen Hof engagiert und zusätzlich für die Vermarktung und den Verkauf auf dem Höfli zuständig. Der Junior, Thomas, ist gelernter Landwirt, aktuell aber auf dem Hof abwesend, da er sich noch in einer Ausbildung zum Elektrotechniker HF befindet. Fellers werden seit drei Jahren von Attila, einem jungen Mann aus Rumänien, auf dem Hof unterstützt. Er stammt aus ­einer Bauernfamilie und will hier in der Schweiz etwas Geld verdienen, damit er später den Hof zu Hause übernehmen kann.

Gemüseanbau 

Um den Gemüseanbau zu intensivieren, wurden drei Gewächshäuser gebaut. Auf einer Fläche von rund 1200 Quadratmetern kann im Winter im vor Kälte geschützten Rahmen feinster Nüsslersalat gedeihen. In den Sommermonaten wachsen in den Gewächshäusern Gurken, Tomaten, Stangenbohnen und verschiedenste Peperoni mit äusserst schmackhaftem Aroma.

Vor allem im Salat-Bereich sind Fellers stark: So produzieren sie die verschiedensten Sorten von Kopfsalat über Endivien bis hin zu Eich­blatt und Zuckerhut. Der Boden von Fellers Betrieb liegt mitten in einer Moränenlandschaft. So sind die Böden sehr unterschiedlich und zum Planen eine Herausforderung, da nicht jedes Gewächs jede Bodenart mag. Je nach Saison werden auf dem Höfli auch Kohlrabi, Blumenkohl, Federkohl, Fenchel, Zucchetti, Brokkoli, Kabis, Chinakohl, Lauch, Sellerie und Kartoffeln angepflanzt.

Der Boden auf Fellers Betrieb liegt auf 620 Meter über dem Meer. Im Vergleich zum Flachland führt die Nähe zu den Bergen oft zu extremen Witterungsverhältnissen. Fritz Feller erzählt, dass sie damit zu leben gelernt haben, da sie auch auf das Verständnis der Kunden zählen können. Wegen übermässiger Niederschläge konnten sie in ­einem Jahr während vier Wochen nichts ­liefern. Aber aus Erfahrung wissen sie, dass der Ausgleich kommt und es zu anderen Zeiten die Natur wieder besonders gut mit ihnen meint.

Hofladen

Auf dem Höfli betreiben Fellers einen eigenen Hofladen, welcher während sieben ­Tagen rund um die Uhr mit Selbstbedienung geöffnet ist. Das Gemüse ist frisch und knackig und übers Jahr verteilt werden rund 90 % hofeigene Produkte vertrieben. Am Samstagmorgen wird zwischen 9 und 11 Uhr jeweils zusätzlich frisches Fleisch von der Bauernmetzgerei Rufener aus ­Blumenstein angeboten. Geplant ist, noch im 2018 den Hofladen auf dem Höfli zu ­vergrössern. Am Freitagmorgen trifft man ­Fellers am Märitstand auf dem Brüggaten-Areal in Thierachern an. 

Von Montag bis Freitag beliefern Fellers auch die Supermärkte von SPAR in der ­Region sowie das Top CC in Muri. Es wird alles erntefrisch ausgeliefert; die Kundschaft kann so von frischen Produkten wie aus dem eigenen Garten profitieren. Die Milch und das Fleisch werden nicht direkt vermarktet. Jeden zweiten Tag holt die ­Aaremilch die frische Kuhmilch ab, das Fleisch geht an die IP-Suisse.

Für die Schädlingsbekämpfung im Gemüseanbau werden Nützlinge eingesetzt. Dies ist die umweltfreundlichste Methode überhaupt. Damit werden weder schädliche Rückstände auf der Pflanze oder in der Erde hinterlassen noch sind sie eine Gefährdung für die Anwender oder die Pflanzen. Wenn man Nützlinge aussetzt oder ­ansiedelt, hat man weniger Arbeit, denn man lässt die Nützlinge für einen arbeiten.

Fellers sind mit grosser Leideschaft bei ihrer Arbeit. So identifizieren sie sich mit ihrer Umwelt und machen vieles auf freiwilliger Basis.

Es ist wichtig, die Zusammenhänge zwischen Menschen, Boden, Pflanzen und Tieren in der Umwelt zu erkennen und sich mit ihr zu identifizieren.

Kontakt
Feller Höfli
Fritz und Karin Feller-Rufener
Höfli 302, 3634 Thierachern
Telefon 079 815 38 46
E-Mail fellerhoefli@hotmail.com

Label: SwissGAP

www.fellerhoefli.ch

Aufruf an die Leserinnen und Leser: Wo kaufen Sie ab Hof?
Schreiben Sie uns:
mail@thunersee-liebi.ch

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