Vor fünf Jahren konnten Corinne und Christian Berger den Hof von Christians Eltern übernehmen. Christian Berger hat ursprünglich das KV absolviert und danach darauf gearbeitet. Später hat er die Landwirtschaftsschule mit Meisterprüfung abgeschlossen. Im Jahr 2009 ist er selber in den Betrieb seiner Eltern eingestiegen. Zu circa 40% arbeitet er aktuell neben dem Bauernbetrieb als Geschäftsführer der Verbandsgenossenschaft für Simmentaler Alpfleckziehzucht und Alpwirtschaft (VSA) und organisiert den jährlichen Landwirtschaftsbereich an der OHA oder auch den Zuchtstiermarkt im September in Thun. Seine Frau Corinne hilft auf dem Hof mit und ist zu 40 % als Köchin in einem Pflegeheim angestellt. Sie bildet sich berufsbegleitend zur Landwirtin im Inforama aus. Jährlich wird auf dem Hof ein Lehrling ausgebildet. Corinne und Christian Berger haben einen dreijährigen Sohn, Fabio, der von den Maschinen auf dem Hof hochbegeistert ist.

Inforama Hondrich 

Beim Inforama in Hondrich haben Bergers einen Stall in Pacht, wo sie ihre 19 Milchkühe bewirtschaften. Die Milchkühe befinden sich in Hondrich, die 30 Rinder und Kälber in Aeschi.

Ebenfalls befinden sich rund 80 Mastschweine beim Inforama in einem offenen Stall. Das Schweinefleisch kommt in den Fachhandel (Migros, Coop), ein kleiner Teil wird von Bergers auf Bestellung direkt vermarktet. Christian Berger verkauft die Milch seiner Kühe dem Inforama. Hier wird die Milch in der Schulkäserei der Hauswirtschaftsschule zu Käse verarbeitet. Es entstehen Bergkäse, Raclettekäse, Mutschli, Tomme, Ziger, Joghurts, Butter, Nidletäfeli, Pastmilch und auch Fonduemischungen. So können die Schüler unter fachkundiger Leitung alles rund um die Verarbeitung von Milch erlernen. Christian Berger kauft danach einen kleinen Teil vom Käse zurück. Dieser vermarktet er direkt über den Selbstbedienungsautomaten beim Inforama. Den Rest vermarktet der Käser über die Volg-Läden in der Region.

Das Inforama Berner Oberland in Hondrich ist das Kompetenzzentrum für Berglandschaft, Alpwirtschaft und Hauswirtschaft. Das Areal liegt am Fusse des Niesens mit Blick auf den Thunersee und ist für alle Talschaften des Berner Oberlandes zentral gelegen. Eine Spezialität sind die Alpsennenkurse, welche in der eigenen Käserei durchgeführt werden.

Im Sommer sind die Milchkühe alle in Aeschi, das Jungvieh auf der Alp Hohkien, die zuhinterst im Kiental liegt. Das Weidegebiet erstreckt sich von 1400 bis 2500 Meter über dem Meer. Ein Senn betreut auf dieser Kooperationsalp die Jungtiere von 15 Bauern aus der Region. 

Bergers führen ihren Hof sehr nahe an Bio-Richtlinien. Was den Einsatz von Medikamenten betrifft, so entsprechen sie den Bio-Richtlinien. Corinne Berger hat sich ein Wissen über Tierhomöopathie angeeignet und so werden die Tiere hauptsächlich mit homöopathischen Arzneimitteln behandelt. Sie erzählt, dass sie aber auch schon mit ätherischen Ölen Tiere erfolgreich behandelt habe, so zum Beispiel bei Euterentzündungen. Eine Fachperson hat für sie die Mischung mit den entsprechenden ätherischen Ölen zusammengestellt. Bei den Tieren ist die Aromatherapie noch nicht so weit verbreitet, jedoch kann die Anwendung von ätherischen Ölen bei ihnen genauso sinnvoll und effektiv sein wie bei Menschen. Fachliches Wissen dazu ist aber unerlässlich.