Wasserbüffel und Kräuterallerlei

Wasserbüffel und Kräuterallerlei

Wasserbüffel und Kräuterallerlei

Auf dem Hubel in Amsoldingen führt die Familie von  Gunten einen aussergewöhnlichen Betrieb. Neben der Auf- zucht und Verwertung von Wasserbüffeln werden hier  auch allerlei Kräuter angebaut. Der Hofladen, in dem ein- gekauft werden kann, befindet sich direkt beim Hof.

Text & Fotos: Christine Hunkeler

Daniel und Sandra von Gunten haben 2007 den Hof von Daniels Eltern auf dem Hubel in Amsoldingen übernommen und führen ihn nun in der dritten Generation. Herrlich ist die Aussicht von hier aus auf den Amsoldinger- und den Thunersee. Ziemlich von Anfang an war klar, dass sie für ihren Hof neben der traditionellen Milchwirtschaft noch eine Nische finden wollten. Sie fanden diese, nachdem sie in Schangnau und Italien auf Wasserbüffel gestossen sind. Ihr achtzehn Hektaren grosser Landwirtschaftsbetrieb mit sehr viel Grünland war geradezu ideal, um mit der Aufzucht von Wasserbüffeln zu beginnen. So konnte auch die bestehende Infrastruktur übernommen werden. Was vor zehn Jahren mit einem Stier und drei Büffelrindern begann, ist heute eine Herde von über fünfundzwanzig Wasserbüffelkühen. 

Wasserbüffel sind sehr anhänglich, gutmütig und ruhig im Wesen. Die beiden Kinder Damiano und Enea scheinen jedenfalls keine Angst vor ihnen zu haben. Zu den Bezugspersonen haben die Tiere eine innige Beziehung und sie hören sogar auf ihren Rufnamen. Gegenüber fremden Menschen sind sie aber eher zurückhaltend und miss- trauisch. 

Es wurden verschiedene Wasserbüffelprodukte entwickelt, die direkt ab Hof oder jeweils am Samstagmorgen auf dem Markt in der Münstergasse in Bern gekauft werden können. Auch der Umstieg auf die biologische Landwirtschaft und der Neubau eines grossen, tierfreundlichen Laufstalls, der den Wasserbüffeln Auslauf nach Lust und Laune ermöglicht, ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Hofs. 

Die Tiere sind sehr robust und dadurch wird auch der Tierarzt zum Glück nur sehr selten benötigt.  Viele Milchkühe werden in der heutigen Zeit leider unter übertriebenem Medikamenteneinsatz hochgezüchtet; dies ist bei der Büffelhaltung hier auf dem Hubel kein Thema. Sollte trotzdem einmal eine Behandlung nötig sein, so muss ein Biobetrieb die doppelte Absetzfrist einhalten. Ein konventioneller Betrieb darf nach der Verabreichung von Medikamenten die Milch während einundzwanzig Tagen nicht abliefern, ein Bio-Bauer muss zweiundvierzig Tage abwarten, bevor die Milch wieder verkauft werden darf. So finden sich auch keine Medikamentenrückstände in der Milch oder im Fleisch. 

Die Verarbeitung auf von Guntens Hof erfolgt bei der Fleisch- wie auch bei der Käseherstellung so schonend wie möglich. So bleiben die gesunden Inhaltsstoffe auch nach der Verarbeitung erhalten. Von Guntens verzichten auf den Einsatz von Zusatzstoffen wie Nitritpökelsalz, Glutamat und Geschmacksverstärker. Sämtliche Produkte, welche sie anbieten, bestehen zu hundert Prozent aus Wasserbüffel. 

Milchprodukte

Die Büffelmilch unterscheidet sich im Geschmack und in den Inhaltsstoffen stark von der normalen Kuhmilch und ist auch für Kuhmilchallergiker erträglich. Die Wasserbüffel werden zweimal täglich gemolken und die Milch wird auf dem Hof oder in der Käserei Reutigen zu verschiedenen Käsesorten verarbeitet. Die Milch kann auch unverarbeitet als Roh- oder Pastmilch bezogen werden.

Angeboten werden «Büffuchäs», Büffelhartkäse, Büffelraclette, Büffelmozzarella, Büffelfeta, Büffelfrischkäse, Büffelscamorza, Büffelcamembert, Büffelhalloumi und Büffeljoghurts (je nach Saison diverse Sorten).

Fleisch

Die männlichen Büffelnachkommen werden ausschliesslich mit Raufutter gefüttert. Kraftfutter kommt keines zum Einsatz; das heisst, im Winter fressen die Tiere Heu und im Sommer Gras. Dadurch steigt zum Beispiel auch der Gehalt an den für uns Menschen sehr wichtigen Omega-3-Fettsäuren erheblich. 

Mindestens einen Sommer lang verbringen die Büffel oben auf der Alp im Unteren Heitiberg. Die Büffel werden mit eineinhalb bis zwei Jahren stressfrei beim nahe gelegenen Metzger Franz Nussbaum geschlachtet; danach wird das Fleisch fachgerecht gelagert. Dadurch ist das Büffelfleisch sehr zart und fantastisch im Geschmack. 

Pro Jahr werden fünf bis sechs Tiere geschlachtet. Das Wasserbüffelfleisch zählt zu den besten und schmackhaftesten Fleischsorten und hat sehr viel Eisen und wenig Cholesterin. 

Es werden folgende Fleischsorten angeboten: Filet, Huft, Entrecote, Hohrücken, Büffelsteak, Schulterbraten, Geschnetzeltes, Ragout, Suppenfleisch, Hackfleisch, Büffelburger, Saftplätzli und neu auch Büffelkalbfleisch. Innereien sind auf Anfrage möglich. Das Fleisch kann als Mischpaket oder auch in einzelne Stücke abgepackt vorbestellt werden. Auf der Webseite www.bärnerbiobüffu.ch kann man sich über die entsprechende Verfügbarkeit informieren.

In Zukunft will die Familie von Gunten sich auch noch vermehrt auf Kräuter spezialisieren. Sie beliefern bereits heute die Firma Swiss Alpine Herbs Alpenkräuter AG in Därstetten mit Produkten wie Kümmel, Mohn, Senf und vielen mehr. 

Der neu erbaute Hofladen befindet sich direkt beim Hof auf dem Hubel in Amsoldingen. Neben den Büffelprodukten können auch die Kräuter von Swiss Alpine Herbs direkt hier bezogen werden.

Kontakt
Bärner Bio Büffu
Familie Sandra und Daniel von Gunten
Hubel 1, 3633 Amsoldingen
Telefon 079 661 71 94
dvga@bluewin.ch

Label Bio Suisse

www.bärnerbiobüffu.ch

Aufruf an die Leserinnen und Leser: Wo kaufen Sie ab Hof?
Schreiben Sie uns:
mail@thunersee-liebi.ch

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