Gartenhof mit schnatternder Gänseschar
Gartenhof mit schnatternder Gänseschar
Auf dem Gürbmättli in Gurzelen führen Tinu und Carla Haldemann den Betrieb mit viel Energie und Engagement in der dritten Generation. Vor fünf Jahren konnten sie den gut verankerten Betrieb von Tinus Eltern übernehmen und setzen voll auf Direktvermarktung. Neben feinen Teigwaren bieten sie aber noch viel mehr an.
Text & Fotos: Christine Hunkeler, zvg
Tinu ist hier aufgewachsen und hat sich zuerst als Spengler und Sanitär ausbilden lassen und war danach während 10 Jahren als Grenzwächter tätig. Berufsbegleitend hat er sich zum Landwirt ausbilden lassen. Carla ist gelernte Floristin und quasi als Quereinsteigerin auf den Hof gekommen.
Seit langem ist man auf dem Hof innovativ unterwegs. So wurde zum Beispiel vor 11 Jahren eine alte Scheune abgerissen und durch eine grössere ersetzt, die für Events für geschlossene Gesellschaften genutzt wurde. In der Zwischenzeit sind die Events Geschichte und die Scheune wurde zur Produktionsstätte umgebaut, in der frischfröhlich die feinen Hofprodukte hergestellt werden. Das Paar wird von Tinus Eltern Margrit und Paul Haldemann sowie fünf Teilzeitangestellten unterstützt.
Auf dem kleinen Betrieb werden rund 80 Prozent der Fläche als Grünland bewirtschaftet, die auchder Fütterung der zwölf Mutterkühen mit ihren Kälbern dient. Die Mutterkuhhaltung zeichnet sich durch die natürliche Haltung der Tiere aus. Nach der Geburt bleibt das Kalb bei seiner Mutter. Die Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch, später auch aus Gras und Heu. Ein Drittel der Herde verbringt die Sommermonate jeweils auf der Möntschelealp, etwas oberhalb von Pohlern. Haldemanns sind Mitglied bei Mutterkuh Schweiz, in dieser Dienstleistungsorganisation sind die Freilandhaltung mit Sommerweide und Winterauslauf sowie eingestreute Liegeflächen Voraussetzungen. Damit das Fleisch unter dem Markenprogramm Natura-Beef verkauft werden kann, wird der Betrieb regelmässig von beef control oder dem Schweizer Tierschutz kontrolliert. Mit einem Zertifikat garantiert Mutterkuh Schweiz die Einhaltung des Natura-Beef-Standards für jedes einzelne Tier in Bezug auf Alter, Herkunft, Tiergeschichte, Haltung und Fütterung. So bieten Tinu und Carla Haldemann die besten Voraussetzungen für zartes Natura-Beef.
Rund 500 Hennen haben auf dem Hof in Gurzelen ebenfalls ihr Zuhause. In einem tierfreundlichen Stall und einem grossen Freilandgehege leben vier verschiedene Rassen nach den neusten Standards. Vier Hähne sorgen zudem für etwas Ruhe und Ordnung im Hühnerstall. Ungefähr 11 Monate sind die Hühner auf dem Hof. Danach nimmt die Qualität der Eierschalen mehr und mehr ab und die Eier können nicht mehr verkauft werden. Haldemanns sorgen jedoch dafür, dass die Hennen nach dem Aufenthalt bei ihnen einen Platz für den Lebensabend erhalten. So geben sie die Tiere an andere Landwirt:innen, Selbstversorgende oder Tierliebhabende weiter. Finden Tiere kein neues Zuhause, so werden sie geschlachtet und es entsteht geschmackvolles Geflügelfleisch. Für Haldemanns ist es wichtig, dass für jedes Tier jeder Tag seines Lebens ein guter Tag ist.
Süsse Konfitüren und fruchtige Gelees
Winterweizen für hofeigene Teigwaren
Auf einem Teil der Felder wird Winterweizen angebaut. Haldemanns achten darauf, dass keine Pflanzenschutzmittel, Fungizide oder Insektizide eingesetzt werden. Für Tinu und Carla ist die Ernte des Weizens der landwirtschaftliche Jahreshöhepunkt, denn jetzt zeigt sich, ob ihre Beurteilung der jeweiligen Arbeitsschritte Körner getragen haben. Im Nachbardorf Längenbühl wird in der Dittligmühle der geerntete Weizen zu Mehl weiterverarbeitet. Aus dem regionalen Mehl und den Freilandeiern, die sich nicht zum Verkauf eignen, entstehen nun die feinen Teigwaren mit den verschiedensten Aromen. Neben Spinat- und Chilinudeln finden wir auch Steinpilz- oder Currynudeln und viele andere Sorten. Die Teigwarenproduktion geht auf das innovative Denken von Tinus Mutter zurück: In den 90er-Jahren kaufte sie sich eine kleine Teigwarenmaschine und startete im einfachen Rahmen. Was klein begann, ist heute ein wichtiger Verkaufszweig. Zweimal die Woche werden Teigwaren produziert inklusive der Sterne für die beliebte Stärnesuppe.
Die hofeigenen Produkte können im Hofladen oder bei ausgewählten Hofpartnern in der Region gekauft werden. Der Hofladen ist von Mittwoch bis Samstag jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet, am Freitagnachmittag zusätzlich von 14.00 bis 18.00 Uhr. Besuche ausserhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung jederzeit möglich. Eine Selbstbedienung für frische Freilandeier und vieles mehr ist rund um die Uhr während sieben Tage die Woche vorhanden.
Tinu und Carla bieten auch beliebte Hofgeschenke wie Geschenkkörbe und -taschen an, oder bezaubern mit einem Catering an Apéros oder anderen schönen Momenten. Beim Catering werden wo immer möglich die hofeigenen Lebensmittel und Zutaten verwendet. Das Angebot gestaltet sich entsprechend regional und saisonal. Was jedoch nie fehlen darf, sind selbstgebackene Brote oder Züpfe.
Saisonal werden in der Adventszeit 22 Sorten Weihnachtsguetzli im Hofladen angeboten, in Bern sind Haldemanns jeweils damit vor dem Loeb an einem Stand anzutreffen. In der Osterzeit werden in Naturfarben gefärbte Freiland-Ostereier verkauft. Schöne Resultate erzielen sie mit den Farben Blauholz, Grüntee, Cochenille und der traditionellen Zwiebelschale. Tinu und Carla Haldemann sind laufend neue Sachen und Produkte am Entwickeln, getreu nach ihren Mottos «Das Schiff auf Kurs halten» oder «Direkt vom Bauer mit Herz gemacht».
Die Geschichte zur Sternensuppe
Einisch ire dunkle Nacht, ganz höch überem Gantrisch, si viu chlyni Stärne usem Himmu abe-purzlet. Aber wo chömet dir de här; u wohäre weit de dir? Eigetlech u ganz ehrlech si si us Weize u Eier gformet worde, di Stärne, u när guet tröchnet u parat gsteut für i das Glas. Das schöne Glas mit däm goudige Dechu. Scho hei si wöue dri gumpe aber haut, nei, dir müesst no chli warte. Zersch mache mir öich äs bequems Bett us Gmües, tröchnetem Gmües. Us Louch, orange Rübli, wyssem u blauem Chabis, chli Wirz, Schnittlouch, Peterli u Liebstöcku …auso Maggichrut. So, dert druf dörft dir jezä ga ligge. U wüsst Dir was, när decke mir öich no ganz fiin zue. Mitere ehrläche u feine Bouillon. Ou us Gmües, aber das mau nid tröchnet, sondern grettet. Wüu me doch hüt s Gfüeu het s müesi immer aues i d Norm passe, wuü mer aues Gäggeli-genau wetti ha. Aber für diä feini Bouillon, passt äbe am beschte aues angere Gmües. We de au di Sache vo liebe Lüt mit viu Gfüeu igfüllt worde si de chunnter äbe de, dä goudig Dechu. Guet zuedräie, diä schön zeichneti Etiggete drufchläbe u när geits los. Uf d Reis i d Läde, zrugg zu de Lüt… Zrugg zu Dir, so dass du di bi gniesse vom däm Süppli füeusch wi im Himmu!
Kontakt
Hof Haldemann
Gürbmättli 91, 3663 Gurzelen
Telefon: 033 345 44 72
info@hofhaldemann.ch
Label: Natura-Beef Partner vom Naturpark Gantrisch
www.hofhaldemann.ch
Aufruf an die Leserinnen und Leser: Wo kaufen Sie ab Hof?
Schreiben Sie uns:
mail@thunersee-liebi.ch